Volksbildung – Erwachsenenbildung – Lifelong Learning

Titelvollanzeige

Autor/in:

Dostal, Thomas

Titel: Volksbildung – Erwachsenenbildung – Lifelong Learning
Jahr: 2008
Quelle:

Kühschelm, Oliver/Langthaler, Ernst/Eminger, Stefan (Hrsg.): Niederösterreich im 20. Jahrhundert. Band 3: Kultur, Wien-Köln-Weimar 2008, S. 73-110.

[S. 73]
»Gast: [ ... ] es sieht so aus, als ob es eine große und schwer abzugrenzende Unterart
der Unwissenheit gibt, die allen anderen Teilen die Waage hält.
Theätet: Und welche wäre das?
Gast: Daß man zu wissen glaubt, was man nicht weiß.
Darauf dürften alle Irrtümer unseres Denkens beruhen.
Theätet: Das ist wahr.
Gast: Und ich meine, daß lediglich dieser Teil der Unwissenheit Unvernunft heißt.
Theätet: Gewiß.
Gast: Wie soll man aber nun jenen Teil der Belehrung nennen, der davon befreit?
Theätet: Alle übrige Belehrung, verehrter Gast, ist meiner Meinung nach lediglich
Vermittlung von Fertigungswissen, hier aber haben wir es mit Bildung zu tun –
so heißt sie jedenfalls bei uns.«1

Begriffe

Drei Begriffe – Volksbildung, Erwachsenenbildung und Lifelong Learning – vermögen nur sehr unzureichend einen sowohl zeitlichen, als auch thematischen Bogen über eine 150-jährige Geschichte institutioneller Bildungstätigkeit von und für Erwachsene in Niederösterreich zu spannen.2

Dazu kommt, dass die Ausprägung einer institutionellen »Volksbildung« – als des historisch ältesten unter den drei genannten Begriffen – zeitlich parallel mit jener der »Arbeiterbildung« verlief. Die sich aus den Quellen der Aufklärung und des Herderschen Volksbegriffs speisende Idee der Volksbildung richtete sich sowohl auf die allgemeinbildende und berufsorientierte individuelle Qualifikation als auch auf die gesellschaftspolitische Integration des gesamten »Volkes«, womit sie sich explizit gegen die vormoderne »Standesbildung« wandte. Dem gegenüber versprach sich die Arbei- [S. 74] terbildung unter anderem auch mittels der Aneignung des bürgerlichen Bildungsgutes eine edukative Hebung der Arbeiterschaft zu einer (ihrer selbst) bewussten Arbeiterklasse, wodurch nicht nur der soziale Aufstieg und die politische Emanzipation des »Vierten Standes«, sondern in letzter Konsequenz auch die Überwindung der bürgerlichen Gesellschaftsordnung ermöglicht werden sollte.

Den Unterschied zwischen Volks- und Arbeiterbildung brachte ein Grenzgänger zwischen den beiden Bildungsbewegungen, der Journalist, Arbeiterdichter und sozialdemokratische Bildungsfunktionär Josef Luitpold Stern, mit folgenden Worten auf den austromarxistisch determinierten Punkt:

»Die Volksbildungsbewegung hat die Aufgabe, den mittelalterlichen Menschen, den Genoveva-Anbeter vor der Rotationsmaschine umzuwandeln in den modernen, naturwissenschaftlich gesinnten Monteur, der, wenn das Auto seines Herrn stehen bleibt, nicht zu den 14 Nothelfern sich wendet, sondern nachschaut, ob das Sieb im Tank verstopft, ob die Zündkerze verölt ist. Es ist die Anpassung des unwissenden mittelalterlich-klerikal-autoritär erzogenen hörigen Menschen an die moderne Technik, um ihn zu einem naturwissenschaftlich etwas aufgeklärteren Bediener der Maschinen zu machen. Die Volksbildungsbewegung hat also konservative Ziele, sie verfolgt die Erhaltung, den Bestand, ja die Fortentwicklung des kapitalistischen Systems. Es sind dies Ziele, die wir nicht ablehnen, denn der Mensch muß diese ganze Strecke der Entwicklung mitmachen, aber er kann sie durchschauend und bewußt mitmachen. Der andere Zweig, die Arbeiterbildung, hat die Aufgabe, die proletarischen Massen reif zu machen für die politischen, gewerkschaftlichen, genossenschaftlichen, kulturellen Aufgaben ihres alles umspannenden Klassenkampfes.«3

Abgesehen von dieser unterschiedlichen Zieldefinition waren sowohl Arbeiterbildung als auch Volksbildung von den bildungsemanzipatorischen Losungen wie »Wissen ist Macht« und »Bildung macht frei« im Sinne einer edukativen Selbstermächtigung als Voraussetzung für eine intellektuelle Bemächtigung und Durchdringung der Welt überzeugt. Die bürgerlich-liberale Volksbildung erweiterte diese Maxime noch um die Überzeugung, dass man auch »durch Bildung zum Wohlstand« gelangen könne – wie dies bis zum Jahre 1892 auf der Titelseite der Nieder-Österreichischen Volksbildungs-Blätter, dem publizistischen Organ des Niederösterreichischen Volksbildungsvereins, zu lesen stand.

Der selbstgestellte, die Schulbildung kompensierende Bildungsauftrag der frühen Volksbildungsbewegung in Niederösterreich ging angesichts des rasanten technisch-ökonomischen und gesellschaftlichen Fortschritts im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts und der dazu eklatant ins Hintertreffen geratenen Schulausbildung der breiten Bevölkerung davon aus, dass auch »eine tüchtige Volksschulbildung allein [ ... ] im harten Kampfe ums Dasein« sowohl in beruflicher Hinsicht, als auch in Bezug auf die [S. 75] ökonomische Konkurrenz unter den europäischen Volkswirtschaften allein nicht mehr genüge. Deshalb sollte »eine höhere allgemeine Volksbildung angestrebt werden«, die von einer »geistige(n), sittliche(n) und wirtschaftliche(n) Bildung«, von einer »Liebe zum Vaterlande und zum erlauchten Herrscherhause auf deutscher Grundlage« durchdrungen sein sollte.4

In den Anfangsjahren war für die gesellschafts- und bildungspolitische Positionierung der bürgerlich-liberalen Volksbildung der Konflikt mit dem christlichsozial-klerikalen Konservativismus konstitutiv, der ihr unter anderem den Vorwurf der »Freimaurerei«, des Kampfes gegen die Religion und der antiklerikalen Aufhetzung des Landvolkes einbrachte.5

Diese Gegnerschaft zur Volksbildung änderte sich in der Ersten Republik insofern, als nun – neben bürgerlichem Liberalismus und klassenkämpferischem Sozialismus – auch der christlichsoziale Konservativismus aktiv in die Volksbildungsarbeit einstieg. Dies mündete in den ausgehenden 1920er und in den 1930er Jahren in eine verstärkte Inanspruchnahme und Instrumentalisierung der Volksbildung durch den politischen Katholizismus.

Nach der Indienstnahme der Volksbildung durch Austrofaschismus und Nationalsozialismus wurde der durch die Volkstumsideologie diskreditierte Begriff der »Volks«-bildung in der Zweiten Republik zunehmend durch den moderner anmutenden Begriff der Erwachsenenbildung abgelöst, obgleich gerade in Niederösterreich die mit dem Begriff Volksbildung eng verknüpfte Brauchtums- und Volkskulturpflege in den 1950er und 1960er Jahren noch einen bedeutenden Stellenwert einnahm.

Der Terminus Erwachsenenbildung diversifizierte sich in den 1960er und 1970er Jahren in Richtung einer dienstleistungs- und zielgruppenorientierten Bildungsarbeit mit beträchtlicher methodischer und inhaltlicher Vielfalt. Er ist freilich terminologisch insoferne zu eng gefasst, als er die für diese Zeit bedeutsamen Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche außer Acht lässt. Seitens der Institutionen der Erwachsenenbildung war mit der legistischen Erfassung und der verbesserten finanziellen Ausstattung der Erwachsenenbildung durch Bund und Land Niederösterreich seit den 1970er Jahren die – letztendlich enttäuschte – Hoffnung verknüpft, dass sich die Erwachsenenbildung neben Schule und Universität zu einer »dritten Säule« im gesamtstaatlichen Bildungssystem entwickeln könnte.

In der Nachkriegszeit wurde sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene ein Erwachsenenbildungssystem mit nach Bildungsangebot und Zielgruppen segregierten institutionellen Anbietern etabliert: Die Volkshochschulen und die Bildungs- und Heimatwerke übernahmen die allgemeine Erwachsenenbildung, die Wirtschaftsförderungs- [S. 76] und Berufsförderungsinstitute die berufliche, die Ländlichen Fortbildungsinstitute die landwirtschaftliche und die evangelischen bzw. katholischen Bildungswerke und Bildungsheime die religiöse Erwachsenenbildung. Seit den 1970er Jahren erfasste die Erwachsenenbildung eine zunächst langsame, seit den 1990er Jahren eine beschleunigte Ökonomisierung und Marktorientierung, welche von der Bildungsökonomie und Bildungspolitik mit Begriffen wie »lebensbegleitendes Lernen« oder »lebenslanges Lernen« (»Lifelong Learning«) versehen wurde.

Ausgehend von der zumeist unhinterfragten und keineswegs nur für die aktuelle »Wissensgesellschaft«6 geltenden Annahme, dass die curricular festgeschriebenen Schul- und Ausbildungswege den sich ständig wandelnden soziökonomischen, technisch-wissenschaftlichen und vor allem (arbeits-) marktpolitischen Anforderungen der Zeit nicht mehr entsprächen, sollte sich »das Lernen« nun nicht mehr auf die Aneignung von konkreten – und damit ständig der »Überholung« anheim fallenden – Lerninhalten konzentrieren, sondern auf das Lernen des Lernens selbst. Mittels des so reflexiv gewordenen Lernens sollte der moderne »Wissensarbeiter« lernen, ob und wie er das Gelernte anwenden könne, zugleich aber auch, wie man das nicht mehr brauchbare Wissen durch funktional äquivalente Formen ersetzen könne.7

In der bildungsökonomischen und bildungspolitischen Diskussion um das Lifelong Learning gelten Wissen und Fähigkeiten somit nicht länger als ein einmal erworbenes und individuell zu verwaltendes Kapital. Die Lern- und Weiterqualifizierungsphasen haben über den gesamten Lebensverlauf ausgeweitet zu werden: Das Lernen wird zum unabschließbaren – lebenslänglichen – Prozess.

Waren in den 1970er und 1980er Jahren vor allem UNESCO und OECD zentrale Akteure in der Propagierung des Liflong Learning, so entdeckte angesichts des ökonomischen und arbeitsmarktpolitischen Deregulierungsdrucks seit den 1990er Jahren auch die Europäische Kommission das Lifelong Learning als bildungspolitisches Äquivalent zur Ökonomisierung, Flexibilisierung und Individualisierung der europäischen Gesellschaften. Ähnlich wie in der Flexibilisierungs- und Individualisierungsideologie des »Neoliberalismus«, in der sich individuelle Befreiungsgebote mit neuen Formen der sozialen Normierung und Regulierung harmonisch verbinden, hebt das Konzept des Lifelong Learning die Bedeutung der individuell selbstbestimmten und selbstverantworteten Lernwege hervor, ohne dabei auf gesellschaftlichen Zertifizierungs- und Evaluationsverpflichtungen zu verzichten.8 [S. 77]

Kontexte

Seit ihren ersten institutionellen Ausprägungen im 19. Jahrhundert oszillierte die Volksbildung respektive Erwachsenenbildung zwischen der Kompensation verabsäumter oder vernachlässigter schulischer Bildung einerseits und der Orientierung an den Formen und Inhalten eines wissenschaftlich-universitären Wissenserwerbs andererseits. Dabei vermochte sie es aber nicht, sich als gleichberechtigter Partner neben dem Schul- und dem Universitätssystem zu etablieren.

Im Unterschied zu diesen beiden Bildungssystemen entstand die Volksbildung nicht aus einer staatlichen oder obrigkeitlichen Veranlassung und schöpfte ihre institutionelle Etablierung nicht aus öffentlicher, legistischer und finanzieller Unterstützung, sondern entstand – getragen von individuellen Initiativen und vereinsmäßigen Zusammenschlüssen – aus der Gesellschaft, quasi »von unten« her. Auch hatte die bürgerlich-liberale Volksbildungsbewegung im Erzherzogtum unter der Enns ihre geografischen Ursprünge nicht in ihrem wissenschaftlichen und intellektuellen Zentrum, sondern in der Provinz. In den kleinen Orten und Städten Niederösterreichs etablierten sich – ausgehend von Krems an der Donau9 – seit 1885 die Zweigvereine und Zahlstellen des Niederösterreichischen Volksbildungsvereins. Erst mit der Gründung des Zweigvereins Wien und Umgebung 1887 erfasste die Bewegung die Reichshaupt- und Residenzstadt.10

Die Aufspaltung in einen eigenständigen Wiener und einen Niederösterreichischen Volksbildungsverein im Jahre 1893 trug nicht zuletzt den unterschiedlichen topografischen und soziologischen Voraussetzungen Rechnung. Die politische Trennung Wiens von Niederösterreich 1922 verfestigte für viele weitere Jahrzehnte das Fehlen eines Gravitationszentrums für Niederösterreich, freilich bei gleichzeitigem Weiterwirken einer starken Wienorientierung nicht zuletzt auch in geistiger und kultureller Hinsicht. Parallel dazu führte die starke Kleinraumgliederung innerhalb der niederösterreichischen Landesviertel zur raumordnungspolitischen Forderung nach institutioneller und kultureller Dezentralisation.

Die soziogeografische Heterogenität des Landes führte seit den ausgehenden 1950er Jahren auch auf dem Feld der Erwachsenenbildung zu einer organisations- und zielgruppenspezifischen Raumaufteilung: Die auf Vortragswesen, Volksbrauchtums- und Volksliteraturpflege ausgerichteten lokalen Bildungs- und Heimatwerke konzentrierten sich in ihrer Tätigkeit primär auf die ländlich-dörflichen Regionen, während die vorwiegend allgemeinbildende, berufs- und freizeitorientierte Bildungsarbeit der Volkshochschulen in den Städten ihre Standorte fand. Die 1965 eingeleitete [S. 78] Kommunalreform mit ihren großangelegten Gemeindezusammenlegungen führte zu einer Ausweitung des Aktionsradius der einzelnen Volkshochschulen.

Neben diesen geografischen und raumordnungspolitischen Fragen beeinflussten aber auch legistische – und hier bezeichnenderweise für lange Zeit die Auseinandersetzung um schulpolitische Gesetze – das System der Volks- respektive Erwachsenenbildung. Bereits die legistische Ausgestaltung des Schulsystems durch das bürgerlich-liberale Reichsvolksschulgesetz 1869 führte zu bedeutsamen Impulsen, dieses durch ein System der Bildung und Weiterbildung für Erwachsene zu ergänzen. Die Einleitung der umfassenden Schulreform 1962 beeinflusste ebenso viele Positionen der Erwachsenenbildung. Für die durch die Schulreform entstandenen Probleme konnte die Erwachsenenbildung Lösungsmodelle – etwa die schulbegleitenden Kurse für Jugendliche – anbieten.

Mit dem seit 13. April 1973 wirksamen Bundesgesetz und dem seit 14. Oktober 1976 geltenden niederösterreichischen Landesgesetz über die Förderung der Erwachsenenbildung und des Volksbüchereiwesens erkannten nun erstmals diese beiden Gebietskörperschaften die legistische Existenz und finanzielle Förderungswürdigkeit von Einrichtungen der Erwachsenenbildung an.11 Diese erstmalige, wenngleich auch nur vage förderungspolitische Verankerung durch die damals SPÖ-geführte Bundesregierung und die ÖVP-geführte Landesregierung stellte einen Meilenstein in der Geschichte der Erwachsenenbildung dar, waren doch die finanziellen Rahmenbedingungen für ihre Entfaltung stets von existenzieller Bedeutung.

Die frühen Volksbildungsbestrebungen erhielten ihre finanzielle Unterstützung noch von freigiebigen Mäzenen aus Wirtschaft und Industrie, von freigeistigen adeligen Honoratioren, den Stadtgemeinden und ihren Sparkassen, zuweilen auch aus der allerhöchsten Schatulle des Kaisers, später – wenn auch im geringen Maße – vom Niederösterreichischen Landtag. Nach 1945 änderte sich die Finanzierung. Neben den Eigeneinkünften aus Kursen und Vorträgen wurden vor allem die Gemeinden und das Land Niederösterreich, in einem sehr geringen Maße auch der Bund, zu den infrastrukturellen und finanziellen Förderern. Bei den Erwachsenenbildungseinrichtungen der Kammern (Wirtschafts- und Berufsförderungsinstitute) wurden in der Nachkriegszeit die Interessenvertretungen der Arbeitgeber/-innen (Wirtschaftskammer) und Arbeitnehmer/-innen (Arbeiterkammer) zu den finanziellen Trägern.

Die Gesamtausgaben des Landes Niederösterreich für Erwachsenenbildung mit 1,2 Millionen Euro im Jahr 2004 muten im Vergleich zu den 18 Millionen Euro für die Musikschulen, aber auch zu den Ausgaben für die Heimat- und Brauchtumspflege mit 2 Millionen Euro, gering an.12 [S. 79]

Akteure

Die wohl größte und bedeutendste Berufsgruppe, aus der sich die Volksbildner/-innen und Erwachsenenbildner/-innen rekrutieren, war und ist die Lehrerschaft.

Bereits lange vor der Gründung von Volksbildungsvereinen wirkten Lehrer der Oberrealschulen, der landwirtschaftlichen Schulen und der Gymnasien als lokale Träger der Volksbildung, die ihren pädagogischen Eros abends nach dem Schuldienst, oft auch an Sonntagen nach dem für das »Volk« obligatorischen Kirchgang als Vortragende auslebten. Zur Vermittlung grundlegender Kenntnisse in Lesen, Schreiben und Rechnen, aber auch naturwissenschaftlicher, landwirtschaftlicher oder kaufmännischer Kenntnisse und Fertigkeiten eignete sich die Lehrerschaft in vorzüglicher Weise. Für rechtskundliche Vorträge standen zuweilen Richter oder Rechtsanwälte, für gesundheitskundliche Ärzte oder Apotheker zur Verfügung. Jedenfalls waren in den kleineren und mittleren Orten und Städten im Niederösterreich des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts Teile des liberalen Bildungs- und Besitzbürgertums von der ethischen Überzeugung beseelt, dass man seiner Kommune durch die Vermittlung von Wissen und Fertigkeiten dienen könne und auch solle.

Dieser Dienst an der Gesellschaft – »am Volk« – war physisch und psychisch oft sehr anspruchsvoll und verlangte spezifische Qualifikationen: Die Volksbildner – in der Pionierzeit überwiegend ehrenamtlich tätige Männer – hatten nicht zuletzt angesichts der schlechten Verkehrsverhältnisse über eine physische Robustheit, eine für Vorträge geeignete kraftvolle Erscheinung und eine noch kräftigere Stimme zu verfügen. Sie sollten das Talent besitzen, ihr breit gestreutes Wissen über die komplexen Sachverhalte in Natur und Kultur in eine möglichst klare, anschauliche und leicht fassbare Sprache gießen zu können und in der Lage sein, sich an die sozialen und kognitiven Gegebenheiten des jeweiligen Publikums anzupassen. Unverzichtbar war ein gutes Gedächtnis, sprach man doch meist frei und ohne Konzept.13 Erst im Laufe der Zeit wurden zu den Vorträgen Manuskripte angefertigt, so dass dieselben Vorträge an verschiedenen Orten von unterschiedlichen Vortragenden abgehalten werden konnten.

Zum aktiven Volksbildner und Vortragenden trat der Volksbildungsfunktionär als Initiator und Organisator hinzu, der ebenfalls aus bildungs- und besitzbürgerlichen Schichten stammte: Sowohl die Leitung des Niederösterreichischen Volksbildungsvereins als auch seine über das ganze Land verstreuten lokalen Akteure waren von ihrem Brotberuf her überwiegend Schullehrer und Schuldirektoren, des weiteren aber auch Gutsbesitzer und Landwirte, Fabrikanten und Gewerbetreibende, Beamte und Private, Freiberufler sowie Politiker (vom Bürgermeister bis zum Reichsratsabgeordneten).14 [S. 80]

Neben dem (klein-)städtischen Typus des »Lehrers als Volksbildner« trat – nachdem die katholische Kirche ihre anfängliche Skepsis gegen die ihr verdächtige, weil aufklärerische Volksbildungsidee abgelegt hatte – der für das agrarisch dominierte Niederösterreich nicht unbedeutende Typus des »Dorfpfarrers als Volksbildner« auf den Plan.

Der 1886 in Kleinriedenthal in der Gemeinde Retz geborene Priester und Volksbildner Leopold Teufelsbauer – zwischen 1929 und 1938 Leiter des ersten staatlichen bäuerlichen Volksbildungsheims in Schloss Hubertendorf bei Blindenmarkt – ging in josephinischer Manier davon aus, dass sich gerade der Dorfpfarrer für die ländliche Bildungsarbeit eigne. Dieser sei durch Abstammung und Wirken in das »Bauerntum« hineingestellt, dem er »Freund, Gefährte, Führer und Helfer« in allen Lebenslagen sein sollte. In der von politischen und sozialen Brüchen erschütterten Zeit nach dem Ersten Weltkrieg habe er die kulturmissionarische Aufgabe, die gesellschaftlichen Risse zwischen Stadt und Land überwinden zu helfen, und die in die Krise gekommene Landkultur zu einem eigen- und gleichberechtigten Faktor neben der Stadtkultur zu erheben.15

Konkret erwuchsen dem »Dorfpfarrer als Volksbildner« besondere pädagogische Aufgaben: Laut Teufelsbauer sollte er sich durch heimatkundliches Forschen und naturkundliches Wandern, durch Vorträge und die Abfassung einer Dorfchronik aktiv der mündlichen und schriftlichen Dorferinnerung widmen. Denn das Wissen um die historisch gewordene Dorfkultur sollte bei der Bevölkerung eine erhöhte und bewusstere Identifikation mit den Geschehnissen ihrer Heimat erwirken. Auf diese Weise sollte der Dorfpfarrer zum Vermittler der Gebräuche und Werte der Ahnen und zum »Schützer der Heimat« vor den Gefahren der Großstadt und der »Verkitschung« werden.16

Die Anforderungen an die Volksbildner/-innen während des Austrofaschismus und des Nationalsozialismus waren die Propagierung der jeweiligen staatsideologischen Werte, wobei die Jahre 1938 und 1945 auch in biografischer Hinsicht eine beträchtliche Zäsur darstellten. Zugleich sind aber auch personelle Kontinuitäten einzelner Funktionäre des Austrofaschismus und jener der Volksbildung der 1950er und 1960er Jahre festzustellen. Auch manche Brauchtumspfleger/-innen, die ihre Ideen bereits in den 1930er Jahren erhalten hatten, fanden erst nach 1945 die Möglichkeit, ihre Vorstellungen zu verwirklichen.17

Die von einem Klima konservativer Restauration gekennzeichnete Volksbildungspolitik der 1950er und 1960er Jahre forderte einen Typus des Volksbildners, der im Stande wäre, die Menschen in die demokratische, von misstrauischem Parteienproporz geprägte Nachkriegsgesellschaft zu integrieren: »Der Volksbildner ist der kulturelle [S. 81] Vermittler zwischen den Parteien und gibt die Impulse, dort die Gemeinsamkeit zu suchen, wo sie möglich ist: in religiösen und politischen Fragen. Der Volksbildner ist der unermüdliche Mensch, ist ein Kenner der menschlichen Natur und versteht die Differenzen in einer sachlichen Weise gegenüberzustellen. Ein solcher Mann muß tätig sein in einer Stadt oder sie ist ein toter Knäuel zufälliger Begebenheiten.«18

Die Hauptlast der Erwachsenenbildung trugen auch in der Zweiten Republik die Lehrer/-innen und Direktor/-innen der Volks- und Hauptschulen, Gymnasien sowie der Handelsakademien; und zwar sowohl in organisatorischer und administrativer Hinsicht als auch in der praktischen Erwachsenenbildungsarbeit. Neben dem »Lehrer als Volksbildner« traten seit den 1960er Jahren verstärkt auch Beamte und Angestellte. Nicht selten waren Leiter/-innen von Erwachsenenbildungseinrichtungen neben ihrer meist ehrenamtlichen Tätigkeit auch noch in einer oder mehreren anderen örtlichen Vereinsfunktionen bzw. in der Lokal- und Landespolitik tätig.19 Seit den 1990er Jahren rückten vermehrt Frauen, die bis dahin fast ausschließlich in der aktiven Bildungsarbeit oder in niederen administrativen Funktionen tätig waren, in die Leitungsebenen von Erwachsenenbildungseinrichtungen auf.20 [S. 82]

Stützte sich die Volksbildungsarbeit in den ersten Nachkriegsjahrzehnten vor allem auf ehrenamtliche Mitarbeiter/-innen, kam es in den beginnenden 1980er Jahren zu zaghaften Versuchen einer Verhauptberuflichung bei Leiter/Leiterinnen und pädagogischen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen von Erwachsenenbildungseinrichtungen. Der Weg der modernen Erwachsenenbildung sollte von der »Mission« des alten Volksbildners zur Profession fachspezifisch ausgebildeter Erwachsenenbildner/-innen führen.

Seit den 1980er Jahren versuchte das für Erwachsenenbildungsangelegenheiten zuständige Unterrichtsministerium mittels projektbezogener Initiativen einen Beitrag zur Professionalisierung der Erwachsenenbildung zu leisten. Seitens der Einrichtungen der Erwachsenenbildung wurden diese Projekte stets dankbar als eine Chance zur Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter/-innen angenommen. Zu einem nachhaltigen Professionalisierungsschub im Sinne einer verstärkten Verhauptberuflichung ist es dadurch aber nicht gekommen.

In all den Jahrzehnten hat sich in Österreich kein konkretes Berufsprofil des »Erwachsenenbildners« entwickelt und auch kein curricular, geschweige denn universitär festgelegter Ausbildungsweg. Vielmehr fand die Angebots- und Methodenvielfalt der Erwachsenenbildung in den vielfältigen Eingangsqualifikationen hauptberuflicher Erwachsenenbilder/-innen ebenso seine Entsprechung, wie der geringe gesellschaftliche Stellenwert von Erwachsenenbildung im wahrgenommenen »Randdasein« vieler seiner Akteure. Ein »Randdasein«, das angesichts geringer hierarchisch-organisatorischer Verankerung freilich auch ein vergleichbar hohes Maß an selbstbestimmter beruflicher Gestaltungsmöglichkeit erlaubt.21

Adressaten

Die Adressatenkonstruktion des Allgemeinen Niederösterreichischen Volksbildungsvereins war durch einen bürgerlich nationalliberalen Volksbegriff geprägt. Aufgrund dieses Germanozentrismus war seine parteipolitisch neutrale und an den Erkenntnissen der Wissenschaft orientierte Bildungsarbeit an die breiten Schichten des deutschspachigen Volkes adressiert: »Eine echt deutsche Erziehung des niederösterreichischen Volkes soll die unverrückbare Grundlage der ganzen Bildungsarbeit sein und bleiben.«22 Freilich konnte die Umsetzung des Zieles einer Bildung aller Teile des deutschsprachigen Volkes an der Realität der unterschiedlichen Bildungsinteressen [S. 83] von Bürgertum, Arbeiter- und Bauernschaft nur scheitern. Denn für die soziale, bildungs- und klassengemäße Hebung der Arbeiterschaft fühlten sich die Arbeiterbildungsvereine zuständig, die sich nach einem Auf und Ab von Phasen des Verbots und der nach Spaltungen erfolgten Neugründungen im Vorfeld der Reichsratswahlen von 1897 zumeist in sozialdemokratische Wählervereine umgestalteten. Daneben bestand eine kleinere Gruppe christlicher Arbeiterbildungsvereine, die anfänglich von Wien und seit 1895 auch von St. Pölten aus gegründet wurden und sich der Bildung der christlichen Arbeiterschaft in Niederösterreich verschrieben.

Zudem führte die agrarische Dominanz weiter Teile Niederösterreichs und die gerade auf dem Land schlechte Ausbildungssituation für junge Erwachsene auch beim Niederösterreichischen Volksbildungsverein bald dazu, sich besonders der ländlich-bäuerlichen Bevölkerung und ihrer vor allem wirtschaftlichen und beruflichen Bildungsbedürfnisse anzunehmen. Besonders die 1890er Jahre und die Jahrhundertwende waren von einem Aufschwung der land- und hauswirtschaftlichen Fortbildungskurse für junge Frauen gekennzeichnet, die zunächst im Wanderbetrieb, später in eigenen sogenannten Haushaltungs- und Kochschulen organisiert wurden. [S. 84]

Die Bauernbildung nach dem Ersten Weltkrieg erlebte durch die aus dem skandinavischen Raum kommende Idee der Heimvolkshochschulbewegung eine große Blüte. Man ging von dem Gedanken aus, dass die intellektuelle, mentale, religiöse, sittliche und soziale Bildung der Landbevölkerung am besten in einem gemeinschaftlich-familiären Zusammenleben und -lernen an einem Ort über einen längeren Zeitraum vonstatten gehen könne. Daher bemühte sich die staatliche Volksbildungspolitik um die Schaffung eines eigenen ländlichen Bildungsheims, das schließlich im Jahre 1929 mit dem bundesstaatlichen Volksbildungsheim Schloss Hubertendorf realisiert werden konnte. Von hier aus sollte die Erziehung der vorwiegend jungen ländlich-bäuerlichen Bevölkerung der Bundesländer Oberösterreich, Niederösterreich und Burgenland in internatsförmig geführten Schulungswochen und Bauernburschen- sowie Bauernmädchenkursen organisiert werden. Man konzentrierte sich besonders auf die Erziehung einer künftigen geistigen, kulturellen und administrativen Dorfelite, weswegen Hubertendorf zuweilen auch als »Bürgermeisterschule« bezeichnet wurde.23

In Folge der berufs- und zielgruppenspezifischen Segregation der unterschiedlichen Einrichtungen der Erwachsenenbildung Niederösterreichs kristallisierte sich in der Nachkriegszeit eine mit Abstrichen bis heute gültige Teilung nach Adressatengruppen heraus:

Die Bildungs- und Heimatwerke widmen sich vorwiegend den an kreativer und musischer, allgemeiner und politischer Bildung interessierten Teilen der Landbevölkerung. Die Volkshochschulen richten sich primär an die städtischen Bevölkerungsgruppen, die sich für Allgemeinbildung, Sprachen, Gesundheits- und Freizeitkurse interessieren. Im Bereich der beruflichen Weiterbildung konzentriert sich das von der Wirtschaftskammer getragene Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) auf die Qualifizierung von mittleren und leitenden Angestellten, Managern sowie von Selbstständigen und Unternehmern/Unternehmerinnen. Das von Gewerkschaft und Arbeiterkammer getragene Berufsförderungsinstitut (bfi) ist auf die Um- und Nachschulung sowie auf die berufliche Höherqualifizierung von Arbeiter/-innen, Facharbeiter/-innen, kleinen und mittleren Angestellten spezialisiert. Das von der Landwirtschaftskammer getragene Ländliche Fortbildungsinstitut (LFI) richtet sich mit seinen haus-, land- und betriebswirtschaftlichen Bildungsangeboten an die in der Land- und Forstwirtschaft Tätigen. Und die Einrichtungen der katholischen und evangelischen Erwachsenenbildung adressieren ihre Angebote zur Bewältigung von persönlichen, familiären und beruflichen Problemen an religiös orientierte Menschen.

In der Regel wurden die berufsqualifizierenden Bildungsangebote stets mehr von Männern, die allgemeinbildenden, kreativ-künstlerischen und musischen Bildungsangebote sowie die Sprachangebote stets mehr von Frauen genützt. [S. 85]

Angesichts der beginnenden »Überalterung« der Gesellschaft stiegen seit den 1960er Jahren im Bereich der Erwachsenenbildung die Bildungs-, Freizeit- und Betreuungsangebote für Senioren/Seniorinnen. Parallel dazu expandierte der Bereich der Kinder- und Jugendbetreuung, der in den 1960er und 1970er Jahren mit schulbegleitenden Kursen zur Hilfe lernbenachteiligter Jugendlicher und mit Kursen zur Begabtenförderung seinen Höhepunkt erreichte. So waren an den niederösterreichischen Volkshochschulen Mitte der 1960er Jahre zirka ein Drittel aller Teilnehmenden Schüler/-innen. Die Niederösterreichische Volkswirtschaftliche Gesellschaft (NÖVG) richtete sich seit den 1970er Jahren in zunehmendem Maße an Lehrlinge und Mittelschüler/-innen der Oberstufen.

Das partei- und interessenpolitisch, sozialpartnerschaftlich und zielgruppenspezifisch wohlaustarierte System der niederösterreichischen Erwachsenenbildung erwies sich in den Nachkriegsjahrzehnten als relativ stabil und kam erst in den letzten Jahren aufgrund der forcierten Ökonomisierungsbestrebungen im Bildungswesen unter Druck. Relativ stabil blieben dadurch die je nach Bildungseinrichtung unterschiedlichen Adressatengruppen, die insgesamt in einem überproportional hohen Ausmaß aus den »bildungsnahen« Gruppen der aufstiegsorientierten Mittelschichten stammten.

In den sozialreformerisch orientierten 1970er und frühen 1980er Jahren wurden verstärkt Bildungsexperimente mit Arbeiterschichten, Unterschichten und jugendlichen Randgruppen durchgeführt. Einzelne Projekte zielten auch auf bildungsinfrastrukturschwache Regionen Niederösterreichs (vor allem im Waldviertel). Dennoch blieben quantitativ gesehen die Hauptinteressenten der Erwachsenenbildung die 30- bis 50-jährigen Angestellten und Beamten.24 Arbeiter/-innen, Arbeitspendler/-innen [S. 86] oder Bauern/Bäuerinnen konnten die Angebote der Erwachsenenbildung nur in viel geringerem Maße nutzen respektive brauchen. Dafür war neben zeitlichen und ökonomischen Gründen auch eine schichtspezifische, schulische, berufliche und gesellschaftspolitische Benachteiligung verantwortlich.25

Angesichts der verschärften Arbeitsmarktsituation verstärkten sich seit den 1990er Jahren die berufsbegleitenden und berufsqualifizierenden Kurse sowie die Angebote zur Erlangung höherer Bildungsabschlüsse (Studienberechtigungsprüfung, Beamtenaufstiegsprüfung, Berufsreifeprüfung), die vor allem von kleineren und mittleren Angestellten und Beamten genützt wurden. Auf der anderen Seite der Bildungspyramide erhielt seit den ausgehenden 1990er Jahren das Problem des funktionalen Analphabetismus verstärkte Aufmerksamkeit. Entsprechende Angebote zur Basisbildung im Schreiben, Lesen und Rechnen wurden sowohl für in- als auch für ausländische Zielgruppen etabliert.26 Darüber hinaus erhöhten sich in den letzten Jahren im Gefolge der rechtlichen Verschärfungen im Umfeld der sogenannten »Integrationsvereinbarung« die Aphabetisierungs- und Deutschintegrationskurse für Migrant/-innen.

Methoden

Die seit altersher alltäglichste und weitverbreitetste Form der Bildung Erwachsener stellt die Selbstbildung respektive das Selbststudium dar, wofür im ausgehenden 20. Jahrhundert der Begriff des »informellen Lernens« gefunden wurde. Eine der gängigsten Formen war und ist die Fortbildung durch das Lesen. In den Zeiten der frühen institutionellen Volksbildung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nützte die literarisierte Bevölkerung neben dem explizit populärwissenschaftlichen (»volkstümlichen«) Schrifttum besonders Zeitschriften und regionale Zeitungen, die neben Unterhaltendem auch Belehrendes boten. Auf dem flachen Land waren die (Bauern-)Kalender, welche neben allgemein Nützlichem auch belehrende Artikel enthielten, verbreitet.

In den 1850er Jahren trafen sich Lesefreudige in Niederösterreich in sogenannten bürgerlichen und landwirtschaftlichen Kasinos. Hier lagen Bücher und Zeitungen frei zugänglich auf. Diese der Geselligkeit dienenden Leseanstalten waren Vorläufer der Volksbibliotheken, die seit den 1870er Jahren in verschiedenen niederösterreichischen Städten oft von bürgerlich Liberalen gegründet wurden. Zu den vielen kleinen Vereinsbibliotheken traten sozialdemokratisch geführte Arbeiterbüchereien hinzu, später Pfarrbüchereien des Katholischen Volksbunds, Büchereien der katholischen Burschenvereine sowie die zahlreichen Gemeindebüchereien.27 [S. 87]

Für die frühe Volksbildung war neben der Propagierung und Förderung von »Freibibliotheken« der im Regelfall ebenfalls kostenfrei zugängliche populärwissenschaftliche Vortrag die wichtigste Methode in der Wissensvermittlung.

Seit der Jahrhundertwende wurden auch in Niederösterreich verstärkt Vortragszyklen und Kurse angeboten. Der Niederösterreichische Volksbildungsverein als der damalige »Marktführer« bekam auf dem Gebiet des Kurswesens seitens der Wiener »Volkstümlichen Universitätsvorträge« eine ernsthafte Konkurrenz, als diese seit 1896 ihre Bemühungen einer »University Extension« (»Universitätsausdehnung«) auch auf das heutige Niederösterreich ausweiteten.28

Die erste Blüte des populärwissenschaftlichen Vortragswesens lag in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Mit den Urania-Lichtbild-Vorträgen erfolgte in der Ersten Republik eine durch Projizierung teils handkolorierter Glasbilder dramaturgisch-visuell erweiterte Pflege des Vortragswesens. Zu einer späten Blüte des Vortragswesens kam es durch die Reise- und Lichtbildvorträge der 1950er und frühen 1960er Jahre, mit denen angesichts der damals beschränkten Reisemöglichkeiten die Exotik ferner Länder und fremder Schauplätze in die heimischen Vortragssäle geholt wurde.

Im Bereich des Kurswesens wurden in den 1920er und frühen 1930er Jahren vom Niederösterreichischen Volksbildungsverein bäuerliche Fortbildungskurse für landwirtschaftliches Rechnen und Buchführung, Kurse für Obstbau und Bienenzucht, Rechtschreibkurse, Kurse in Einheitskurzschrift und Esperanto, aber auch Erste-Hilfe- und Fotografiekurse angeboten.29 Erst die 1950er und 1960er brachten für viele Erwachsenenbildungseinrichtungen die endgültige Umstellung von der bis dahin dominanten Vortragstätigkeit auf die Intensivform der Kurse und Vortragsreihen.30

Neben dem Kurs- und Vortragswesen bildeten sich nach dem Ersten Weltkrieg aufgrund der spezifischen Verknüpfung von Volksbildung mit Volks- und Heimatkunde, Heimatgeschichte und Brauchtumspflege die in der Volksbildung bis in die 1950er und 1960er Jahre bedeutsamen Vermittlungsmethoden des Laienspiels und Laientanzes heraus, denen eine gemeinschaftsstiftende Wirkung zugeschrieben wurde.

Im Gegensatz zur professionellen und kommerziellen Theaterkunst wurde das Laienspiel der Zwischenkriegszeit – in Anknüpfung an die Volksschauspiele und mittelalterlichen Mysterienspiele – vor allem von der christlich-konservativen Jugendbewegung gepflegt. Die Inhalte kreisten um den ländlich-bäuerlichen Lebens- und Erfahrungszyklus oder waren religiöser oder »vaterländischer« Art. Dabei kannte das Laienspiel keine Trennung zwischen Spielenden und Publikum und hatte demgemäß auch keinen Vorhang. Es verzichtete auf Illusion und theatralische Effekte. Beim Ausleben des »natürlichen Spieltriebes« standen das Wort und die Gebärde im Vordergrund [S. 88] sowie das innere Erleben der Spielenden, ihre seelische Erschütterung und innere Läuterung. Eine spezifisch volksbildnerische Bedeutung erhielt das Laienspiel insofern, als es sowohl die Spielenden als auch die Zusehenden erziehen und in einer Zeit besonders heftig empfundener gesellschaftlicher Spaltungen zu einer Gemeinschaft formen wollte.31

Im Zuge des zunehmend klerikal-konservativ werdenden gesellschaftspolitischen Klimas nahm in den ausgehenden 1920er und in den 1930er Jahren auch die Laientanzbewegung einen bedeutsamen Aufschwung. Sogar die liberal orientierten Volksbildungseinrichtungen wie der Niederösterreichische Volksbildungsverein oder die Wiener Urania sahen sich veranlasst, Volkstanz- und Volksliedkurse zu veranstalten. Die mehr die Sinne als den Geist ansprechende Volkstanzbewegung sollte ähnlich dem Laienspiel zu einer Vergemeinschaftung von Tanzenden und Umstehenden, Bürgern und Bauern, Stadt- und Landbewohnern führen: Denn »(d)er Volkstanz ist auch ein Weg zur Volksgemeinschaft.« 32

Die gemeinschaftsbildende Kraft des Laienspiels nutzte auch der Nationalsozialismus, der in Niederdonau eine Vielzahl von Laientheatergruppen unter seiner Aufsicht und Kontrolle gründete. Die Theatergruppen arbeiteten hauptsächlich mit jungen Menschen, die »in verantwortungsbewußter kameradschaftlicher Zusammenarbeit zu aktivem künstlerischem Erleben geführt werden« sollten. Das Repertoire umfasste dabei neben eigens verfassten Tendenzstücken auch Werke von Hans Sachs, Karl Schönherr, Johann Nestroy, Carlo Goldoni oder Ludwig Thoma.33

»Die Stellungnahme der jungen Generation zu den Problemen unserer Zeit und ihr Streben, das Leid und die seelische Not der Gegenwart zu überwinden, hat zu einem starken Wiederaufleben der Laienspielbewegung vor allem in den Reihen der Jugend geführt,«34 vermerkte Mitte der 1950er Jahre der diese Vermittlungsform besonders fördernde Bundesstaatliche Volksbildungsreferent für Niederösterreich.

Ergänzend zur sozialintegrativen Funktion der Volksbildung tritt die Aufgabe einer Angleichung des Individuums an den durch beschleunigtes wirtschaftliches Wachstum, Industrialisierung und Verstädterung erfolgten Strukturwandel der Gesellschaft. Auch in der Zeit nach 1945 sollte die Volksbildung helfen, dem Einzelnen im schnellen Zeitenwandel Orientierung und Perspektive zu geben. Aus diesem Impuls heraus entstanden die sogenannten Bildungswochen, deren erste im Februar 1959 in Königsbrunn am Wagram abgehalten wurde. An in der Regel sechs aufeinander folgenden Abenden wurden neben einem allgemeinen Vortragsprogramm zu volkswirtschaftlichen [S. 89], heimatgeschichtlichen, gesundheitlichen, familien-, kultur-, schul-, erziehungs- und bildungsspezifischen sowie zu religiösen Themen auch Fragen des Naturschutzes, der Ortsgestaltung und der Staatsbürgerkunde behandelt. Die Bildungswochen des Niederösterreichischen Bildungs- und Heimatwerkes fanden in den 1950er und 1960er Jahren vor allem in den im bäuerlichen Jahresablauf arbeitsärmeren Wintermonaten statt. Vielfach wurden die Vorträge durch Musikkapellen, Sing- und Spielgruppen musikalisch und theatralisch umrahmt.35

Die Volks- bzw. Erwachsenenbildung betrachtete es stets als eine besondere methodisch-didaktische Herausforderung, die jeweils »neuen Medien« für ihre Bildungsarbeit zu nutzen. Bereits in den ausgehenden 1920er und in den 1930er Jahren wurden von der Wiener RAVAG volkskulturelle Heimabende und Konzerte – etwa auch aus dem Volksbildungsheim Hubertendorf – via Radioapparat für die damals [S. 90] freilich noch spärliche Hörerschaft übertragen.36 Ab November 1947 fand dies in den vom Niederösterreichischen Heimatwerk mitveranstalteten volksmusikalischen und heimatkulturellen Sendungen der Niederösterreichischen Heimatstunde, die vom Sender Wien 1 vierzehntäglich ausgestrahlt wurde, seine Fortsetzung.37

In den 1950er und 1960er Jahren fanden die Rundfunkbuchstudienkreise – mit denen an den niederösterreichischen Volkshochschulen ein medialer »Verbund« aus Lesekreisen und gemeinsam gehörten und diskutierten Radiosendungen geschaffen wurde – eine intensivere Rezeption.

Ihre methodische Fortsetzung und technologische Erweiterung erfuhren diese Ende der 1960er Jahre mit den sogenannten Fernsehkreisen. Mit diesen sollte durch gemeinsames Anschauen und Diskutieren von mit Videorekordern aufgezeichneten Filmen, Bildungs- und Kultursendungen sowie Dokumentarspielen des Fernsehens das Publikum kritischer gemacht, sein Urteilsvermögen gestärkt, seine Ansprüche an Unterhaltung und Information gehoben und dam it sein Geschmack verbessert werden.38

In den sogenannten Medienverbundprogrammen der 1970er und 1980er Jahre wurde der Fernsehkreis multimedial weiterentwickelt. Der Medienverbund verquickte Radio (bzw. Audiokassetten), Fernsehen (bzw. Videokassetten), schriftliche Begleitmaterialien und ergänzende Gruppengespräche in den Erwachsenenbildungseinrichtungen. Die inhaltliche Bandbreite reichte von allgemein gesellschaftlichen bis zu wirtschaftlichen und rechtlichen, aber auch zeitgeschichtlichen Themen.39

Freilich wich auch hier die anfängliche Euphorie, mit den neuen technischen Möglichkeiten – wie Hörfunk und Fernsehen, später auch Internet und E-Learning – endlich über ein Instrument zu verfügen, alle Bevölkerungsschichten gleichermaßen mit Bildungsprogrammen erreichen zu können, einer Ernüchterung: Abermals bestätigte sich, dass auch die neuesten Vermittlungsmethoden ohnedies nur die Interessierten und bereits einigermaßen (Vor-)Gebildeten erreichten. Die anderen fühlten sich wiederum nicht angesprochen.40

Inhalte

Noch vielfältiger als die Methoden sind die Formen und Inhalte von Volks- bzw. Erwachsenenbildung. Denn anders als im Schul- oder Universitätssystem gibt es hier [S. 91] keinen normativen – legistischen, curricularen, didaktischen oder leistungszieldefinierten – Rahmen, an dem man sich orientieren müsste. Somit kann quasi alles, was die Gesellschaft oder die Kunden/Kundinnen nachfragen, fordern, bzw. finanziell fördern auch angeboten werden, sofern – unter Bedachtnahme auf das Axiom der Lehr- und Lernfreiheit – ihre Akteure institutionell und personell dazu bereit respektive im Stande sind.

Neben den heute gängigen Bildungsangeboten lassen sich in der historisch weit darüber hinausgehenden Themenpalette Entwicklungstendenzen nachzeichnen, die einerseits von der allgemeinen »kompensatorischen Funktion« des Volks- bzw. Erwachsenenbildungssystems gekennzeichnet sind, andererseits von dessen »ideologischem Eigeninteresse«. Dieses entfaltete sich zwischen den Polen von individueller Emanzipation und gesellschaftlicher Integration.

Von einer »kompensatorischen Funktion« kann man überall dort sprechen, wo lokale oder regionale Vereine und Organisationen, die Kommune oder das Land nicht in der Lage oder willens sind, entsprechende Bildungs-, Kultur- oder Freizeitangebote zu offerieren, und daher Einrichtungen der Erwachsenenbildung diese Agenden übernehmen. Dabei kann eine Initiative der Erwachsenenbildung selbst wieder zum Kristallisationskern für eine kommunale Einrichtung werden. Das war bei so mancher späteren niederösterreichischen Musikschule der Fall, die aus einer Musikgruppe einer Volkshochschule hervorging.

Das »ideologische Eigeninteresse« des Volksbildungssystems der unmittelbaren Nachkriegszeit wurde etwa auf der ersten niederösterreichischen Volksbildnertagung, die unter der Leitung des Bundesstaatlichen Volksbildungsreferenten für Niederösterreich in der landwirtschaftlichen Lehranstalt Norbertinum bei Tullnerbach Mitte Juli 1949 veranstaltet wurde, postuliert: Die ideelle Mission der Volksbildung nach 1945 wäre es, »Verständnis für das Wesen der menschlichen Person« zu vermitteln sowie an einem neuen Menschenbild mitzuarbeiten, welches durch Freiheit und Würde gekennzeichnet sein sollte. Auf dieser Basis solle die Erziehung zur Gemeinschaft – zur Ehe, zur Familie, zum Staat und zur Gemeinschaft der Völker – fortgeführt werden.41 Dadurch könne die Volksbildung im Stande sein, an der »geistigen Wiedergesundung unseres Volkes mitzuhelfen«.42

Angesichts der Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs und des Scheiterns der Ersten Republik wurde als dringlichste inhaltliche Aufgabe der Volksbildung die »Erziehung der Menschen zur Demokratie« als Staats- und Lebensform etwa nach schwedischem oder schweizerischem Vorbild definiert. Der zweite, nicht minder wichtige Auftrag der Volksbildung hatte die Erziehung der Staatsbürger/-innen zu einem österreichischen [S. 92] Staats- und Kulturbewusstsein zu sein, wobei unter Kultur die »Formung des Lebens durch die geistigen Kräfte« verstanden wurde. Die österreichische Kultur sollte dabei aber nicht durch das Pochen auf eine glanzvolle Vergangenheit in einem falsch verstandenen Traditionsbegriff erstarren.43

Zur staatspolitischen Dimension kam eine gesellschaftspolitische, die sich in den 1950er Jahren in der Formulierung einer christlich-konservativen Familienpolitik niederschlug. Konvenierend zur konservativen Volksbildungs- und Gesellschaftspolitik des Unterrichtsministeriums unter Heinrich Drimmel, wurde auf der »Familienpolitischen Tagung« in Tullnerbach im Dezember 1955 ein Forderungsprogramm der Volksbildung zur Familienpolitik erarbeitet, das den zuständigen Stellen des Bundes und des Landes übermittelt wurde: Darin regte man die Schaffung eines Familienbeirates im Büro des Landeshauptmanns an, der alle Gesetze und Verordnungen vor ihrer Erlassung im Sinne der Familienförderung zu überprüfen hätte, weiters die Ausdehnung der Säuglings-Wäschepakete auf alle Gemeinden sowie eine Verschärfung der Alimentationsbestimmungen zum Schutz der Mutter. Neben der Anerkennung der Mutterschaft als soziale Leistung sollte die reifere Jugend durch Eheschulungen auf die Familiengründung vorbereitet werden. Darüber hinaus sollte jedes junge Mädchen eine hauswirtschaftliche Ausbildung genießen, die auch die Kinderpflege zu umfassen habe. Von der Schule wurde eine »stärkere Betonung der Frauenwürde bei den Mädchen, ein Unterstreichen von Ritterlichkeit und Verantwortungsbewußtsein bei den Knaben« eingefordert.44 Die Positionen zur materiellen, legistischen und moralischen Förderung der Familien wurden durch die Forderung nach einer Bekämpfung des »Kitsches auf dem Land« ergänzt.45

Denn bereits sehr früh war sich die Volksbildung in Niederösterreich nach 1945 bewusst geworden, dass bei aller geistigen und mentalen Bildungsarbeit die sozioökonomischen und alltagskulturellen Lebensbedingungen der Menschen nicht vernachlässigt werden dürfen.

Angesichts der in Niederösterreich weit verbreiteten dörflichen Struktur – und angesichts ihrer Bedrohung durch Zersiedelung und Verstädterung – entwickelten sich so auch volksbildnerische Bestrebungen zur Belebung und Reaktivierung der Dörfer sowie der dörflichen Kultur:

»Das Dorf als die kleine, persönlich erlernbare und gestaltbare Einheit ist mehr als die Summe der Architektur. Das äußere Bild des Dorfes, also die sichtbare Baukultur, ist aber Ausdruck des Zustandes, des Gestaltungswillens der dort lebenden Bevölkerung. Ein gesichtsloses [S. 93] Dorf, eine gesichtslose Häuserzeile, ein gesichtsloser Straßenzug läßt auf die innere Gesichtslosigkeit schließen.«46

Die äußere architektonische, kulturelle, ökonomische und soziale Erneuerung der Dörfer habe ihren Ausgangspunkt also in der inneren geistigen Erneuerung der Dörfer sowie bei der diesbezüglichen Aktivierung ihrer Bewohner/-innen. Die erste Phase in der Dorferneuerung lag somit in der Bewusstseinsbildung. Eine Ortsbegehung wurde organisiert, daran eine Diskussion über die baulichen und ästhetischen Mängel angeschlossen sowie ein Gemeindespiegel erstellt, der als eine kleine Sozialstudie des Dorfes Daten und Fakten zu den örtlichen Problemen bereitstellte.47 Aus der aktiven Auseinandersetzung mit dem als mangelhaft empfundenen Istzustand durch die betroffene Dorfbevölkerung sollten ortsbildgestaltende, architektonische, aber auch kulturelle und soziale, gemeinschafts- und geselligkeitsfördernde Initiativen und Aktivitäten entstehen.48

Die Ziele der geistigen Dorferneuerung waren die Stärkung des dörflichen Selbstbewusstseins und der lokalen Identität, die als Voraussetzung für die Verbesserung der sozialen und ökonomischen Infrastruktur des ländlichen Raumes betrachtet wurden und in der weiteren Folge zu einer Eindämmung der Landflucht führen sollten. [S. 94]

Infolge der Gemeindezusammenlegungspolitik der 1960er und 1970er Jahre, die zum Verlust von kleinstrukturierten überschaubaren Einheiten geführt hatte, und dank der intensiven Unterstützung und finanziellen Förderung durch das Land gedieh die Dorferneuerung in Niederösterreich – neben Tirol – in den 1970er und 1980er Jahren am weitesten.49 Sie verlor auch in Zeiten des europäischen Einigungsprozesses und der überregionalen, länderübergreifenden Kooperationen nach dem Fall des »Eisernen Vorhangs« nicht an Aktualität.50

Weitere Initiativen zur Weckung der individuellen und gesellschaftlichen Eigenkräfte insbesondere bei benachteiligten Gruppen und in benachteiligten Regionen entstanden in den 1970er und 1980er Jahren im Rahmen des ursprünglich aus der US-amerikanischen Sozialarbeit kommenden Konzepts der »Gemeinwesenarbeit«. Mit diesem erhoffte sich eine auf Emanzipation und Teilnehmer/-innenaktivierung ausgerichtete Erwachsenenbildung ein pädagogisch-aufklärerisch wirkendes Erkennen individueller und sozialer, ökonomischer und kultureller Defizite, um diese in der weiteren Folge durch solidarisches Handeln in bildungs-, kultur- und sozialpolitisch orientierten Aktivitäten und Initiativen kompensieren zu können.

Ein Beispiel konfliktorientierter Gemeinwesenarbeit ist das sogenannte »Modell Lerchenfeld«, das 1976 im Kremser Industrie- und Arbeitervorort Lerchenfeld entstand. Die Initiative ging von einer Aktionsgruppe um den damaligen Kremser Kreisgerichtsvizepräsidenten Gerwald Lentner aus. Die Gruppe führte Fragebogenerhebungen durch, organisierte Diskussionsrunden und regte verschiedenste Initiativen zur aktiven Selbsthilfe in den Bereichen Wohnen, infrastrukturelle Versorgung, Umweltschutz, Bildung und Kultur an. Im Sinne einer angewandten politischen Bildung wurde durch das Engagement im sozialen und politischen Raum ein individueller und gruppendynamischer Lern- und Emanzipationsprozess initiiert. Konflikte mit den wirtschaftlich und gesellschaftlich privilegierten Gruppen der Stadt gehörten dabei ebenso zum edukativen Kalkül wie die intendierte letztendliche Versöhnung der antagonistischen Kräfte.51

Ein regionalorientiertes Projekt im Sinne der Gemeinwesenarbeit fand zwischen 1982 und 1986 im ökonomisch benachteiligten Waldviertel statt. Auch hier sollten mittels sozialer und kultureller Aktivitäten die Bewohner/-innen einer Region zu mehr Eigeninitiative und verstärkter lokaler Identität gelangen.52 Es stellte sich jedoch heraus, dass das ursprüngliche Ziel der Entwicklung einer ganzen Region zu hoch gesteckt war. Jedenfalls ließ es sich mit den vorhandenen Strukturen und Angeboten der [S. 95] Erwachsenenbildung allein nicht erreichen. Als das Projekt und seine Finanzierung durch das Unterrichtsministerium endeten, fielen die dafür angestellten Regionalbetreuer/-innen weg und die erwachsenenbildnerischen Angebote gingen zurück.53

Fragmentierung

Der Erste Weltkrieg führte in der niederösterreichischen Volksbildung zu starken Beeinträchtigungen. Viele Zweigvereine des Niederösterreichischen Volksbildungsvereins waren in ihren Aktivitäten nahezu lahm gelegt. Aber auch nach 1918 erschwerte die angespannte ökonomische Lage die Erhaltung der aufgebauten Einrichtungen.

Als nach dem Ersten Weltkrieg die Sozialdemokratie auf Bundesebene kurzfristig über eine Machtposition verfügte, erließ im Juli 1919 der Unterstaatssekretär für Unterricht, Otto Glöckel, das »Regulativ für die Organisation des Volksbildungswesens in Deutschösterreich«.54 Damit nahm zum ersten Mal der Staat Einfluss auf das Volksbildungssystem. An oberster organisatorischer Stelle trat nun das im Unterrichtsministerium ressortierende Volksbildungsamt, dem die Leitung und Beaufsichtigung des gesamten Volksbildungswesens in Österreich oblag. Dieser Zentralstelle wurden in den Bundesländern Landesreferenten für das Volksbildungswesen untergeordnet.

Sie sollten die Gründung örtlicher Bildungsorganisationen anregen und bestehende Volksbildungseinrichtungen unterstützen. Zum Landesreferenten für Niederösterreich wurde der Lehrer und Volksbildner Alfred Lassmann bestellt, dem im Jänner 1923 der Obmann des Deutschen Schulvereins Südmark, Ministerialrat Maximilian Mayer, sowie der christlichsoziale Gewerkschafter, Ideologe, Programmatiker und Volksbildner Karl Lugmayer nachfolgten. Letzterer wurde 1934 zum Volksbildungsreferenten für Wien berufen und 1938 als austrofaschistischer Funktionär von den Nationalsozialisten zwangspensioniert. Nach 1945 sowohl an der Gründung der ÖVP als auch des ÖAAB beteiligt, war Lugmayer als Unterstaatssekretär im Staatsamt für Volksaufklärung, Unterricht und Erziehung tätig.55

Der bürgerlich-liberale Niederösterreichische Volksbildungsverein stand jedoch den staatlichen Regulierungsbemühungen ebenso skeptisch gegenüber wie der Indienstnahme der Volksbildung durch die politischen Parteien und gesellschaftlichen Bewegungen, welche in der Folge zu einer verstärkten »Gesinnungsschulung«56 und ideologischen Fragmentierung des Volksbildungssystems der Ersten Republik führte. [S. 96]

So organisierte die Arbeiterbildungszentrale in Niederösterreich mit ihren Vortragsreihen eine curriculumorientierte sozialdemokratische Bildungsarbeit, die durch die politische Vertrauensmännerschulung und die gewerkschaftliche Schulung ergänzt wurde.57

Parallel dazu unterhielten der Volksbund der Diözese Wien sowie der Volksbund der Diözese St. Pölten als katholische Volksbildungseinrichtungen neben Volksbundbibliotheken auch eine eigene Kurs- und Vortragstätigkeit. Diese konzentrierte sich auf christlich apologetische, aber auch auf berufliche, wirtschafts- und staatspolitische Themen, die der »fortwährende(n) Belehrung und Schulung des Volkes auf sozialem Gebiete auf Grundlage einer christlichen Gesellschaftsordnung« sowie der Aufklärung vor den »Gefahren« von Sozialismus und Freidenkertum dienen sollten.58 In den 1930er Jahren kamen als weitere Bildungsangebote Volksbundreisen und Pilgerfahrten mittels eines eigenen Autobusses hinzu.59 Die katholische Jugend- und Bildungsarbeit wurde vom Reichsbund der katholischen deutschen Jugend Österreichs mit seinen beiden Unterverbänden in Wien und St. Pölten getragen. Die berufsorientierte katholische Jugendarbeit fand in den Gesellenvereinen statt.60

Aber auch der Deutsche Schulverein Südmark betrieb eine Vortrags-, Propaganda- und Aufklärungstätigkeit, die ganz im Zeichen der »deutschvölkischen« Schutzvereinsarbeit stand. Zwar befanden sich die Schwerpunkte seiner »Volkstumsarbeit« in den »völkisch« besonders »bedrohten« Gebieten der Südsteiermark, in Kärnten und im Burgenland, doch entdeckte man auch in Niederösterreich einige »gefährdete Landstriche«. Der »Bedrohung des Marchfelds, des fruchtbarsten Landesteiles, durch slawische Besiedlung« sowie der niederösterreichischen Grenzgebiete im Norden und Osten wurde durch die Errichtung und Erhaltung deutscher Kindergärten und Jugendhorte begegnet, in denen die Jugendschulung ganz im Geiste des »Volksgemeinschaftsgedankens« zu stehen hatte.61

Neben den Bildungsaktivitäten des sozialdemokratischen, christlichsozialen und deutschnationalen Lagers erreichte in der Zwischenkriegszeit die Uraniabewegung auch in Niederösterreich einen Höhepunkt: Die bereits im April 1897 als Syndikat gegründete Wiener Urania errichtete seit 1919 Zweigstellen in vielen niederösterreichischen Städten sowie fallweise auch Urania-Büchereien. Die finanzkräftige und medial innovative Urania lockte mit Lichtbild- und Reisevorträgen sowie mit ihren berühmten Urania-Kulturfilmen.62 1928 bestanden in Niederösterreich bereits 25 [S. 97] Zweigstellen der Urania, von denen die Uranien in St. Pölten, Wiener Neustadt, Klosterneuburg und Tulln die aktivsten waren.63

Ende der 1920er Jahre verstärkte sich auch die berufliche und berufsständische Bildungsarbeit. So hatte das Gewerbeförderungsinstitut der Kammer für Handel, Industrie und Gewerbe 1927 in verschiedenen Orten Niederösterreichs eine Reihe von Fortbildungskursen für Meister und Gehilfen abgehalten. Mit branchenspezifischen Fortbildungskursen entwickelte auch die Landes-Landwirtschaftskammer eine rege berufliche Weiterbildungstätigkeit.64

Die gesellschaftskulturelle und gesellschaftspolitische Fragmentierung nach politischen Lagern und Weltanschauungen führte im Bereich der Volksbildung seit den ausgehenden 1920er Jahren zu einer integrativen Perspektive, bei der die Stärkung des sozialen Verantwortungsgefühls und des Volksbewusstseins insbesondere der Landbevölkerung im Mittelpunkt stand. Mittels einer Lebens- und Gemeinschafts-, Willens- und Charakterschulung sollte diese von innen heraus erfasst und beeinflusst werden, damit die verschütteten Keime einer ländlichen Volkskultur wieder zum Erblühen kämen. Auf diesem Wege wollte man gegen die »zersetzenden« urbanen Einflüsse immunisieren und zu einer staatsbürgerlichen Ertüchtigung gelangen. Durch die Verknüpfung von Traditionssinn mit Fortschrittsgeist, Verstandes- mit Gemütsbildung sowie beruflicher mit allgemeiner Bildung sollte das »Bauerntum« befähigt werden, nach den krisenhaften Erschütterungen der Kriegs- und Nachkriegszeit seine wirtschaftliche, kulturelle und soziale Stellung im »Gesamtorganismus« von Volk und Staat wieder gleichberechtigt auszufüllen. Dem einzelnen sollte durch eine christliche Weltanschauungs- und Charakterbildung die Formung einer harmonischen bäuerlichen Persönlichkeit ermöglicht werden, die, ausgestattet mit sittlicher und geistiger Reife, innerlich froh, in Stand und Familie wurzelnd, aktiv im Leben stehe und auch beruflich vorwärts strebe.65

Das in Stein und Holz geformte Programm bäuerlicher Volksbildungsarbeit stellte das Volksbildungsheim Schloss Hubertendorf selbst dar, in welchem seit seiner Errichtung im Jahre 1929 Bildungs- und Volkskunstwochen, Fortbildungskurse sowie mehrwöchige Lehrgänge für Bauernburschen und Bauernmädchen abgehalten wurden.66 Das Bildungsmustergut wurde zu einem Modell ländlich-agrarischer Volksbildung, in dem Architektur und Innenausstattung, Bildungsangebot und Heimalltag zu einem aufeinander bezogenen Ganzen verschmolzen. Die einfache und gediegene Ausstattung der Wohn- und Gemeinschaftsstuben mit Möbeln und Textilien diente als Muster für die Gestaltung bäuerlichen Wohnens. Die Bilder an den Wänden boten Anschauungsmaterial für die Geschmacksbildung und Kunsterziehung. Die Schlossbücherei [S. 98] war als Mustereinrichtung für weitere ländliche Büchereien gedacht. Der große Obst- und Gemüsegarten mit Glashaus und Kleintierhof diente als landwirtschaftlicher Musterbetrieb. Das gemeinsame geistige und körperliche Arbeiten, das gemeinsame Lesen und Diskutieren, Beten und Feiern sollte zu einer beruflichen Bildung ebenso wie zu einer Geistes-, Geschmacks-, Gemüts- und Seelenbildung führen.67 Dieses Konzept einer Bauernbildung, dass sowohl emanzipatorische, als auch sozialintegrative Aspekte umfasste, konnte später relativ leicht in die austrofaschistische Volksbildungspolitik inkorporiert werden.

Inkorporierung

Das bildungspolitische Selbstverständnis von Schloss Hubertendorf im Austrofaschismus war von Kontinuität geprägt, »weil das bäuerliche Volksbildungsheim als eine Schöpfung des Bundesministeriums für Unterricht von allem Anfang an seine vaterländische und seine christlich-religiöse Grundlage hatte, im deutschen Geiste wirkte, an die gute Überlieferung in Geschichte und Brauchtum anknüpfte und dem Gedanken des berufsständischen Aufbaues zielbewußt Rechnung trug.«68

Weitere Aufgaben der Volksbildung im Austrofaschismus, die sich bereits in den 1920er Jahren herauskristallisiert hatten, lagen in der Neuaufrichtung einer lebensvollen Dorfkultur sowie einer Dorfgemeinschaft, die sich wieder zu einer lebendigen christlichen Gemeinschaft, zu einer Gemeinschaft um Kirche und Altar, entwickeln sollte. Ein besonderes Augenmerk war dabei auf die Sorge und Pflege der Jugend gerichtet, denn: »Jugendarbeit ist Bau am Heim der Zukunft«.69

An die Stelle der wissenschaftlich-positivistischen Verstandesbildung der bürgerlich-liberalen Volksbildung und der sozialistischen Arbeiterbildung trat nun das Bemühen um eine geistige Neuaufrichtung des religiösen Bildungsgutes sowie eine Intensivierung der spirituellen Lebenseinstellung mittels Gebet, Beichte, Kommunion, »richtiger« Marienverehrung, Teilnahme an Einkehrtagen und Exerzitien sowie der katholischen Verklärung von Liebe und Ehe.70

Gesellschaftspolitisch hatte der Kampf zwischen Arbeit und Kapital endgültig seinen Waffenstillstand – seinen Frieden – zu finden: »Dieser Friede muß aber echter Gottesfriede, nicht Menschenfriede sein. Die Grundlinien dieses Vertrages können nicht nach Willkür von den beiden Parteien erstellt werden; sie stehen über ihnen.«71 [S. 99]

Spätestens nach der Niederschlagung des Februaraufstandes 1934 wurde die wissenschaftszentrierte Volksbildungsbewegung mit ihren Hochburgen in Wien von linken und demokratischen Elementen »gesäubert« und »gleichgeschaltet« – was freilich nicht vollständig gelang.72 Der Niederösterreichische Volksbildungsverein diente sich durch seinen Beitritt zur Vaterländischen Front sowie durch andere Loyalitätsbekundungen dem Austrofaschismus an.73 Seine vollste Unterstützung fand der neue politische Kurs beim katholischen Volksbund. Dieser befürwortete sowohl die »Überwindung des Klassenkampfes« als auch die Errichtung eines »Ständestaates«, respektive die Umsetzung [S. 100] einer berufsständischen Ordnung im Geiste der Sozialenzyklika »Quadragesimo anno«, und forderte die »Wiederverchristlichung des öffentlichen wie des privaten Lebens«.74

Denn eines schien der konservativ-katholischen Volksbildung sonnenklar: »Die Kirche als das größe Bildungsinstitut aller Zeiten hat heute ein entscheidendes Wort in der Volksbildung mitzureden. [ ... ] Die Hauptstelle Volksbildung der Katholischen Aktion, die im Volksbund ihre Hauptvertretung findet, hat die Aufgabe vom katholischen Standpunkt alle Bildungsgebiete zu betreuen, zu den(en) Katholiken etwas zu sagen haben. Alle vorhandenen Bildungsmittel muß sie im Sinne der Idee der katholischen Volksbildung ausnützen und dadurch mithelfen an der Erweiterung des Reiches Gottes.«75

Das »Neue Österreich« eines christlichen, deutschen und berufsständischen Staates kämpfte für die Überwindung des Materialismus und Positivismus sowie gegen einen übersteigerten und dadurch zerstörend wirkenden Individualismus und Liberalismus. Es wollte seinen »wahren Lebensinhalt aus einer neuen Metaphysik, aus den Kräften des Volkstums und einer organischen Gemeinschaft«76 schöpfen und beseitigte doch nur die demokratisch-liberalen, positivistisch-wissenschaftlichen und aufklärerisch-humanistischen Elemente in der österreichischen Geisteslandschaft. Damit ebnete man dem Nationalsozialismus seinen Weg zur »wahren Volksgemeinschaft« nach dem »Anschluss« 1938.

»Den Weg zu dieser wahren Volksgemeinschaft mitbereiten zu dürfen, ist die hohe Aufgabe, die der Volksbildungsarbeit gestellt ist. [ ... ] Die Volksbildung soll also ein Lehrmeister sein, ein richtiger deutscher Schulmeister, der das Volk erzieht zu allen völkischen Idealen, denen das deutsche Volk immer nachgeträumt hat, seit es eine deutsche Geschichte gibt, die aber noch nie so sehr die Gesamtheit des deutschen Volkes ergriffen haben, wie heute, wo die ganze Nation begeistert der Fahne des Führers folgt.«77

Ungeachtet aller Loyalitätsbekundungen wurden im Zuge der gesellschaftlichen Gleichschaltung die noch bestehenden Volksbildungseinrichtungen alsbald vom Reichskommissar für die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich aufgelöst. Die Arbeit des Niederösterreichischen Volksbildungsvereins sowie der katholischen Bildungsorganisationen wurde im Rahmen der DAF-Organisation »Kraft durch Freude« (KdF) von der Abteilung Deutsches Volksbildungswerk (DVW), die im Reichsgau Niederdonau unter der Führung des Gauvolksbildungswarts Friedrich Rötzer stand, übernommen.78 Das Deutsche Volksbildungswerk sollte in Zukunft der alleinige, von Partei [S. 101] und Staat anerkannte Träger der Volksbildungsarbeit sein. Seine Aufgabe war die geistige und politisch-weltanschauliche Indoktrinierung der »deutschen Volksgenossen«.

Die verbindlichen Anweisu // rc="../files/tinymce/jscripts/tiny_mce/themes/simple/langs/en.js" type="text/javascript"> // ]]> ngen zu den Arbeitsplänen wiesen folgende Hauptthemen aus: Im Rahmen von »Blick in die Welt« sollte das Kultur- und Geistesleben der faschistischen Staaten, aber auch ihrer Feindstaaten behandelt werden. Bei »Volkstum und Heimat« stand die Bevölkerungspolitik im Mittelpunkt. »Geschichte und Politik« schlug einen Bogen von den deutschen Kaisern des Mittelalters bis zu den »Grundlehren des Nationalsozialismus«. »Wehrhaftes Volk« betonte insbesondere die Bedeutung der deutschen Luftwaffe. Unter dem Schlagwort »Volk an der Arbeit« stand die Beschäftigung mit der »völkischen« Wirtschaft. »Gesundes Volk« legte den Schwerpunkt auf Familien- und Sippenkunde, und »Ein Volk erobert die Freude« war der Übertitel für Ratschläge zur Heim-, Urlaubs- und Feierabendgestaltung. »Deutsches Kultur- und Geistesleben« sollte Beispiele deutscher Baugeschichte bis herauf zu den Führerbauten bringen und der »Blick in die Natur« die Naturverbundenheit der Stadtbevölkerung fördern.79 Neben diesen Angeboten an die »deutsche« Bevölkerung, zu denen ab 1942 die Betreuung der »Volksdeutschen« in den Umsiedlerlagern hinzukam, wurden auch Deutschkurse für ausländische Zivilarbeiter/-innen angeboten.80

In organisatorischer Hinsicht wurde die »Volksbildungsarbeit« in Niederdonau auf fünf Standorte konzentriert: Bruck an der Leitha, Krems, St. Pölten, Wiener Neustadt und Znaim (Znojmo). Darüber hinaus bestanden in den größeren Orten noch zahlreiche weitere lokale Volksbildungsgruppen. 1941 kam es zur Gründung der Gauarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung. In ihr waren die Gauvertretung der DAF sowie der KdF, die Gauschulungsleitung der NSDAP, die Gebietsführung der HJ, die Gaufrauenschaft, das Deutsche Volksbildungswerk sowie die Organisationen der Musik-, Kultur- und Heimatpflege vertreten.81 Ihre Entsprechung auf Reichsebene fand sie in der Reichsarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung.82

Neben dem Deutschen Volksbildungswerk als »Volksbildungseinrichtung« im engeren Sinne war auch die KdF-Abteilung »Feierabend« von »volksbildnerischer« Relevanz. Sie bot den werktätigen »Volksgenossen« Kultur- und Freizeitgestaltung zwischen Volksbrauchtum und »seichter« Unterhaltung. Zur besonderen Pflege der heimatlichen Landschaft und seines Volkstums bestand bis 1943 überdies noch der Deutsche Heimatbund mit Sitz in Wien.83

Die mit Abstand größte finanzielle Zuwendung erhielt das von »artfremdem« und »jüdischem Geist« sowie sonstigem »minderwertigen Schrifttum« gesäuberte Volksbüchereiwesen [S. 102], dem das NS-Regime in einem hohen Maße die geistige und geografische Durchdringung des Landes mit nationalsozialistischem Gedankengut zutraute. Nach der Auflösung aller vereinsmäßig organisierten Bibliotheken und Pfarrbüchereien im Jahre 1938 waren grundsätzlich nur noch die Gemeinden als Träger öffentlicher Büchereien vorgesehen. Der Aufbau von Dorf- und Kleinstadtbüchereien wurde von der staatlichen Volksbüchereistelle geleitet, was eine sachlich und ideologisch einwandfreie Bücherauswahl und Büchereiausstattung gewährleistete. Da man die Volksbüchereien als wirksame propagandistische Stützpunkte zur Verbreitung und Absicherung des Nationalsozialismus sah, ließ man insbesondere den »Grenzlandbüchereien« eine beachtliche finanzielle Förderung zuteil werden.84

Eine besondere staatspolitische Bedeutung erhielt das bereits ab 1933 als austrofaschistisches Lager des Freiwilligen Arbeitsdienstes (FAD) genutzte Schloss Hubertendorf. Nach den Führerinnenkursen der Ostmärkischen Sturmscharen der »Systemzeit«85 wurde das Schloss 1938/39 zur Nationalpolitischen Erziehungsanstalt (NPEA, bzw. die gebräuchlichere Abkürzung NAPOLA) Hubertendorf-Türnitz für Mädchen umfunktioniert, zu der in Niederdonau eine zweite NAPOLA für Jungen in Traiskirchen hinzukam. Unmittelbar dem Reichserziehungsminister unterstellt, sollten hier »rassisch und charakterlich einwandfreie und geistig überdurchschnittlich begabte« Jugendliche aufgenommen und zur politischen Elite des Reichs erzogen werden. Der zunächst heftige Widerstand gegen die Etablierung einer NAPOLA für Mädchen ist wohl als Ausdruck eines unsicheren Verhältnisses zum Konzept einer weiblichen NS-Elite zu interpretieren. Dieses wurde aber alsbald von der Praxis einer Verquickung von wissenschaftlich-künstlerischer mit körperlicher sowie politisch-ideologischer Erziehung und »Auslese« überholt.86 Die kriegspolitische Indienstnahme der »Hubertendorfer Mädel« bei der Erntehilfe, den Winterhilfswerk-, Altmaterial- und Kräutersammlungen, dem Lazarett-Dienst und »Grenzlandeinsatz« bewirkte eine vollständige Inkorporierung in das NS-Regime. In Zeiten des Krieges sowie des »Kampfes gegen den Bolschewismus im Osten« hatten die »Mädel« in der Heimat das Erbe und das Wachstum der deutschen Kultur zu hüten, zu bewahren und bis zum erfolgreichen Endsieg lebendig weiterzuführen.87

Versäulung

Die Zäsur infolge des Nationalsozialismus war für die Volksbildung in personeller, aber auch in institutioneller Hinsicht beträchtlich. Nach 1945 kam es zu keiner Neugründung [S. 103] des traditionsreichen Niederösterreichischen Volksbildungsvereins, der dem austrofaschistischen Regime sehr nahe gekommen war. Auch auf Schloss Hubertendorf wurde die Bildungsarbeit nicht wieder aufgenommen, obwohl man sich innerhalb der niederösterreichischen Volksbildung um die Neubelebung eines bäuerlichen Volksbildungsheims bemühte.

In den ersten Nachkriegsjahren fanden jedoch Arbeiterkammer und Gewerkschaftsbund, später auch die katholische und evangelische Kirche, ein neues Verhältnis zu Volksbildung und Kulturpflege. Darüber hinaus vermochte das verstärkte Engagement der öffentlichen Körperschaften von Land und Gemeinden die durch den Wegfall von Bildungs- und Kulturvereinen entstandenen Lücken zu füllen.88

Angesichts der Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs und der Angst vor dem Vernichtungspotenzial der Atombombe litt das geisteskulturelle Klima der unmittelbaren Nachkriegsjahre partiell unter einem Zukunftspessimismus. In der Bevölkerung herrschte eine gewisse Skepsis gegenüber Bildungsanstrengungen. Im Laufe der 1950er Jahre trat seitens der konservativen Volksbildungstheorie ein dazu ganz gut passender Kulturpessimismus hinzu. Die konservativen Volksbildner beklagten die »Veräußerlichung des Menschen«, den angeblichen Verfall der Kultur und der [S. 104] »menschlichen Persönlichkeit«. Man betrauerte den Verlust der »Verinnerlichung« und der »inneren Ruhe« sowie das Zuviel an äußeren Eindrücken durch Kino, Radio und Zeitung. Der Bildungshunger – so befürchtete man – werde durch eine oberflächliche Vergnügungssucht abgelöst.89

So wurde es abermals zur Aufgabe der Volksbildung, mittels Brauchtumspflege an der Produktion eines Wir-Bewusstseins im Sinne eines österreichischen Staatsbewusstseins und einer niederösterreichischen Landesidentität mitzuwirken.90

Die konservativ orientierte Volksbildung, aber auch die wissenschaftliche Volkskunde und die von der Landespolitik geförderte Heimatpflege widmeten sich dem überlieferten »Volksgut« und machten sich eine Erneuerung der Trachten zum Anliegen. Ein niederösterreichisches Landesbewusstsein quasi »von oben« zu stiften, gelang damit jedoch nicht.91

Im besonderen Maße verschrieb sich das bereits 1946 mit Sitz in Wien gegründete »Niederösterreichische Heimatwerk« der Trachten-, Volkskultur- und Heimatpflege: »Das ›Niederösterreichische Heimatwerk‹ befasst sich mit allen Fragen der Volksbildung und der Kulturpflege im Sinne des österreichischen Staatsgedankens unter besonderer Berücksichtigung der niederösterreichischen Eigenart. Besonders macht es sich die Erhaltung wertvoller Volkskunst und die Förderung der auf dem Gebiet der heimischen Volkskunst und des altüberlieferten Kunsthandwerkes Schaffenden zur Aufgabe«92 – so sein Initiator Franz Hurdes, der damalige Volksbildungsreferent für Niederösterreich. Hurdes hatte unter Teufelsbauer in Hubertendorf gearbeitet und später als Bezirksleiter der Vaterländischen Front fungiert.

Das Niederösterreichische Heimatwerk wirkte zunächst als Beratungseinrichtung für heimische Trachten mit eigener Verkaufsstelle auf dem Wiener Stephansplatz (ab 1970 in der Wiener Herrengasse), aber auch als Anlaufstelle für die Pflege des Volkstanzes und des Volksliedes. Im Laufe der Jahre entwickelte es zudem ein Veranstaltungsprogramm, das von Dichterlesungen bis zu Kulturtagungen und (Dorf-) Bildungswochen reichte. Diesen erweiterten Aufgaben trug 1952 die Umbenennung in »Niederösterreichisches Bildungs- und Heimatwerk« Rechnung. Dieses wurde sowohl territorial (Ortsstellen, Sprengel, Bezirksstellen), als auch fachspezifisch durch Arbeitsgemeinschaften für Literatur, Volkskunde, Landschaftspflege, Hausmusik, Volkstanz und Liedpflege sowie einer eigenen Arbeitsgemeinschaft für Komponisten und für Heimatforscher gegliedert.93 [S. 105]

Lagen die territorialen Schwerpunkte der Bildungsaktivitäten des Niederösterreichischen Bildungs- und Heimatwerks in den Märkten und Dörfern, so konzentrierten sich die Volkshochschulen auf die Städte. Schon 1919 war es mit der »Freien Volkshochschule« in St. Pölten zu einer ersten urbanen Volkshochschulgründung in Niederösterreich gekommen, die jedoch die Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre nicht überstand. Unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurden in vielen Städten Niederösterreichs Volkshochschulen bzw. volkshochschulähnlichen Einrichtungen gegründet, die entweder von einem Volkshochschulverein oder der Kommune getragen wurden. Ihre Programmschwerpunkte lagen auf der Vortrags- und Kurstätigkeit in den Bereichen Allgemeinbildung, Sprachen, Gesundheit und Lebenshilfe, aber auch der politischen, zeithistorischen und kulturellen Bildung.

Einen wahren Boom an kommunalen Volkshochschulgründungen bewirkte die Schaffung gleich zweier Volkshochschullandesverbände 1955/56, die den jeweiligen Großparteien SPÖ und ÖVP nahe standen. Jeder Verband trachtete, möglichst viele Gemeinden seines politischen Einflussbereichs zur Errichtung einer eigenen Volks- [S. 106] hochschule zu animieren. Nach langwierigen Verhandlungen sowie dank des externen Einigungsdrucks seitens des Verbands Österreichischer Volkshochschulen und des zuständigen Bundesministeriums für Unterricht gelang es, die beiden Verbände im Mai 1957 zum Verband Niederösterreichischer Volkshochschulen zu vereinen. Die dadurch bewirkten Synergien führten zu einer weiteren Expansionsphase und zum dichtesten Volkshochschulnetz in ganz Österreich: Waren 1957 in 36 Gemeinden insgesamt 38 Mitgliedsvolkshochschulen tätig, so waren es ein Jahrzehnt später bereits 61 Volkshochschulen. Heute sind im Verband Niederösterreichischer Volkshochschulen 72 Volkshochschulen vereint.94

Die Stabilität des Landesverbands war dabei stets auf ein wohlaustariertes Verhältnis zwischen ÖVP- und SPÖ-Mandataren gegründet, wobei in den Anfangsjahren noch ein starkes parteipolitisches Misstrauen das Verbandsklima beeinträchtigte. Doch hatte die »Methode der gegenseitigen absoluten Fesselung« – so konnte ein Verbandsbeschluss nur bei völliger Konkordanz gefasst werden – den Vorteil einer pragmatischen Orientierung an das breit Akzeptierte und realistisch Mögliche, andererseits den Nachteil eines gewissen Konservativismus gegenüber Strukturänderungen.95

Neben dem ÖVP-dominierten Niederösterreichischen Bildungs- und Heimatwerk und dem großkoalitionär-paritätisch strukturierten Verband Niederösterreichischer Volkshochschulen als den beiden Exponenten der »Säule«96 der allgemeinenen Erwachsenenbildung in Niederösterreich trat die »Säule« der beruflichen Erwachsenenbildung, welche aus dem Berufsförderungsinstitut Niederösterreich (bfi), dem Wirtschaftsförderungsinstitut Niederösterreich (WIFI), der Niederösterreichischen Volkswirtschaftlichen Gesellschaft (NÖVG) und dem Ländlichen Fortbildungsinstitut (LFI) besteht.

Das vom Österreichischen Gewerkschaftsbund und der Arbeiterkammer 1959 als gemeinnütziger Verein gegründete bfi errichtete 1961 seine Landesstelle in Niederösterreich. Das bfi konzentrierte sich auf die berufliche Facharbeiter- sowie Lehrlingsaus- und -weiterbildung, aber auch auf die »sinnvolle Freizeitgestaltung« der von ihnen vertretenen Arbeitnehmer/-innen.97 Als verbandspolitisches Pendant auf der Arbeitgeberseite wurde 1956 von der Handeskammer das WIFI gegründet. Auch die 1958 als Bildungseinrichtung der Wirtschaft gegründete Niederösterreichische Volkswirtschaftliche Gesellschaft (NÖVG) sah ihr Bildungsziel in der Förderung des »bewährte(n) System(s) der sozialen Marktwirtschaft« sowie eines wirtschaftsfreundli- [S. 107] chen Klimas, was durch einen intensivierten Austausch zwischen Praktikern und Praktikerinnen aus der Wirtschaft mit Lehrern/Lehrerinnen, Schülern/Schülerinnen und Lehrlingen erreicht werden sollte.98

Als weitere interessenpolitische Bildungseinrichtung im Bereich der wirtschaftlichen – und hier vor allem der land- und forstwirtschaftlichen – Erwachsenenbildung wurde 1972 auf Bundesebene das bei der Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern angesiedelte Ländliche Fortbildungsinstitut (LFI) gegründet, dessen niederösterreichisches Landeskomitee bei der Niederösterreichischen Landes-Landwirtschaftskammer eingerichtet wurde.99

Zu den beiden »Säulen« der allgemeinen und der beruflichen Erwachsenenbildung kommt noch die »Säule« der konfessionellen Erwachsenenbildung, die wiederum in die Bildungseinrichtungen der katholischen Erwachsenenbildung und in die der evangelischen Erwachsenenbildung unterteilt ist.

Zur katholischen Erwachsenenbildung zählen einerseits die niederösterreichischen Bildungshäuser in Schloss Großrußbach (gegründet 1953), St. Hippolyt in St. Pölten (gegründet 1961), St. Bernhard in Wiener Neustadt (gegründet 1973), Stift Zwettl (gegründet 1966, diente es bereits seit 1924 für Exerzitien) sowie Stift Geras, welche sich im Oktober 1977 zur Arbeitsgemeinschaft Niederösterreichischer Bildungsheime verbanden, andererseits das 1954 gegründete Katholische Bildungswerk der Diözese St. Pölten und das 1957 auf Vereinsbasis gegründete Katholische Bildungswerk der Erzdiözese Wien, die sich zwecks gemeinsamer Programmplanung 1978 zur Arbeitsgemeinschaft der Katholischen Bildungswerke für Niederösterreich vereinigten.100

Die Katholische Erwachsenenbildung erachtet die Entwicklung eines tieferen »Welt-, Daseins- und Gottesverständnis(ses) auf der Basis von Wissenschaft und theologisch reflektiertem Glauben« als ihr oberstes Bildungsziel: »Katholische Erwachsenenbildung will den Erwachsenen befähigen und motivieren, an der theologischen und praktischen Lösung personeller, kirchlicher und gesellschaftlicher Probleme zu arbeiten.«101

Das Evangelische Bildungswerk der Diözese Niederösterreich wurde 1965 gegründet und ist Teil der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Bildungswerke in Österreich. Aufgrund der Kleinheit der evangelischen Gemeinde Niederösterreichs und ihrer geringen finanziellen Kräfte ist die religiöse, interkulturelle, politische, soziale [S. 108] und sprachliche Bildung des Evangelischen Bildungswerks von einer gewissen »Diasporaempfindung« geprägt.102

All die genannten Institutionen des durch die Trennung von allgemeinbildender, beruflicher und konfessioneller Erwachsenenbildung dreifach versäulten Systems der Erwachsenenbildung in Niederösterreich – das in sich wiederum parteipolitisch, verbandspolitisch bzw. konfessionell segregiert ist – fanden sich im Oktober 1976 in der losen Arbeits- und Interessengemeinschaft der Niederösterreichischen Konferenz der Erwachsenenbildung (NÖKEB) zusammen.103 Dieses freiwillige Forum der Begegnung und der Zusammenarbeit teils konkurrierender Bildungseinrichtungen war gegenüber der Öffentlichkeit und der Politik eine nur sehr blasse Interessenvertretung und wurde 1997 zum Forum Erwachsenenbildung Niederösterreich (F.E.N.) umstrukturiert. Diesem kommt heute in der Förderabwicklung des Landes für die einzelnen Einrichtungen der Erwachsenenbildung eine bedeutsame Rolle zu.104

Für das Arbeitsjahr 1991/92 stellte sich die Leistungsbilanz aller in der NÖKEB105 zusammengeschlossenen Erwachsenenbildungseinrichtungen Niederösterreichs folgendermaßen dar: In insgesamt 761 örtlichen Erwachsenenbildungseinrichtungen mit 6680 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen – 146 davon hauptberuflich, 3685 nebenberuflich sowie 2849 ehrenamtlich – fanden 32.109 Veranstaltungen mit 1,805.533 Teilnahmen statt. Dazu kamen noch insgesamt 396 öffentliche Büchereien mit 103.495 Lesern/Leserinnen von in sgesamt 1,109.184 entliehenen Medien.106

In den erwachsenenbildungsspezifischen Bereichen der Weiterbildung, der wissenschaftlichen Servicedienstleistung sowie der Forschung und der Forschungsförderung kamen in den letzten Jahren die Niederösterreichische Landesakademie, die sich als Zukunftsakademie, moderner Wissensdienstleister und Denkwerkstatt für Niederösterreich versteht,107 das Österreichische Institut für Erwachsenenbildung (ÖIEB) in St. Pölten108 und das Department für Weiterbildungsforschung und Bildungsmanagement der Donau-Universität Krems hinzu.109 [S. 109]

Ökonomisierung

Spätestens mit der Einführung von Zertifikatslehrgängen sowie der im Geiste einer verstärkten Koordination und Kooperation unter den einzelnen Einrichtungen der Erwachsenenbildung stehenden »Bildungsplanung« durch das zuständige Unterrichtsministerium fand seit den beginnenden 1970er Jahren eine zunehmende Kunden- respektive Marktorientierung auch im Bereich der Erwachsenenbildung statt.

Seit den ausgehenden 1980er Jahren reduziert der Bund die öffentlichen Ausgaben für die Erwachsenenbildung. Diese Entwicklung wurde durch die Ideologie des Rückzugs des Staates aus seinen bisher wahrgenommenen »öffentlichen Aufgaben« legitimiert und führte in den 1990er Jahren zu einer verstärkt eingeforderten Eigenverantwortlichkeit und somit auch Eigenfinanzierung der Bildungsinvestitionen durch die »Bildungskonsumenten/-konsumentinnen«.

Für die Einrichtungen der Erwachsenenbildung war dieser Trend zur Ökonomisierung mit einer verstärkten unternehmerischen Ausrichtung und einem forcierten produktionsökonomischen Denken verbunden. So fanden seit den ausgehenden 1990er Jahren Themen der Betriebswirtschaft und Betriebsführung – wie Öffentlichkeitsarbeit, Corporate Identity, Leitbilddiskussionen, Zielvereinbarungen, Verbesserung der Informations- und Kommunikationsstrukturen, Controlling und Evaluation, Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung – Eingang in die niederösterreichische Erwachsenenbildung. Eine derart qualitätsentwickelte Erwachsenenbildungseinrichtung soll ein Garant für die optimale Entfaltung des lebenslangen Lernens darstellen.

Die generelle Fixierung der aktuellen (Erwachsenen-)Bildungsdiskussion auf das Lifelong Learning (LLL) wird auch in dem im September 2004 von der Niederösterreichischen Landesregierung beschlossenen Grundsatzdokument zur niederösterreichischen Landesentwicklung antizipiert, das eine dementsprechende Neupositionierung der Erwachsenenbildung fordert.110

Die gegenwärtige Diskussion über die Implementierung einer österreichweiten LLL-Strategie geht von einer Ausrichtung auf das Individuum (Lernerorientierung), einer Lebensphasenorientierung durch Modularisierung der Bildungsangebote und einer »lebenslangen Kompetenzentwicklung« in Opposition zu weitgehend geschlossenen Bildungsgängen aus.

Die Lernerorientiertheit erfordert ein aktives, konsequentes und eigenverantwortliches Individuum, das nahezu während seines gesamten Lebens- und Lernverlaufs vom Kleinkind bis zum Greis auf neue und neueste Qualifikationsanforderungen möglichst schnell zu reagieren versteht, und sich dabei tunlichst unmittelbar verwertbares Wissen – und kein »Wissen auf Vorrat« – aneignet. In der weiteren Folge soll [S. 110] dieses Wissen – unabhängig davon, wo und wie es erworben wurde – sichtbar gemacht, dokumentiert und im Hinblick auf eine europäische Zertifizierungsgemeinschaft akkreditierbar gemacht werden.111

Diese Fokussierung auf das »eigenverantwortliche Individuum« vergisst jedoch, dass Bildung stets auch eine gesamtgesellschaftliche Frage war und ist. Darüber hinaus hatte Bildung zumindest früher auch noch mit dem Anspruch zu tun, vorgebliche Gewissheiten der Zeit ihres illusionären Charakters zu überführen.112 In einer vermeintlichen »Wissensgesellschaft«, die im Namen der Effizienzsteigerung das gesamte (Erwachsenen-)Bildungssystem einer ökonomisch determinierten Logik unterordnen möchte, hat man es mit dem altüberlieferten Anspruch einer durch Bildung ermöglichten Befreiung von Unwissenheit und Unvernunft freilich schwerer denn je.

 

Anmerkungen

1 Platon, Der Sophist. Griechisch/Deutsch. Einleitung, Übersetzung und Kommentar von Helmut Meinhardt, Stuttgart 1998, S. 61.

2 Zur begriffsgeschichtlichen Dimension einer Geschichte der Erwachsenenbildung aus bundesdeutscher Perspektive siehe: Wolfgang Seitter, Geschichte der Erwachsenenbildung (= Theorie und Praxis der Erwachsenenbildung), Bielefeld 2002, S. 132-142. Zu einer allgemeinen Online-Geschichte der Erwachsenenbildung in Österreich siehe: http://www.adulteducation.at/de/historiografie (25. 6. 2007).

3 Josef Luitpold Stern, Klassenkampf und Massenschulung. 5. geänderte Auflage, Wien 1930, S. 14 f.

4 Aufruf! Krems, im November 1885. In: Nieder-Oesterreichische Volks-Bildungs-Blätter. Hrsg. vom Allg. n.-ö. Volks-Bildungs-Vereine. Probe-Nummer, Krems, 15. 12. 1885.

5 Erika Gerstenmayr, Das Volksbildungswesen in Niederösterreich. Mit besonderer Rücksicht auf den „Allgemeinen Niederösterreichischen Volksbildungsverein“ (1886-1938), Diss. Univ. Wien 1962, S. 58 f.

6 Zur Geschichte der »Wissensgesellschaft« vom 15. bis ins 19. Jahrhundert siehe: Richard van Dülmen/Sina Rauschenbach (Hrsg.), Macht des Wissens. Die Entstehung der modernen Wissensgesellschaft, Köln-Weimar-Wien 2004.

7 Niklas Luhmann, Das Erziehungssystem der Gesellschaft. Hrsg. von Dieter Lenzen. Frankfurt am Main 2002, S. 194.

8 Anna Tuschling, Lebenslanges Lernen. In: Ulrich Böckling/Susanne Krasmann/Thomas Lemke (Hrsg.), Glossar der Gegenwart. Frankfurt am Main 2004, S. 152 ff.

9 Zur Volksbildung im Raum Krems in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts siehe: Andreas Kompek, Volksbildung im Raum von Krems von 1848-1918 unter Berücksichtigung gesamtösterreichischer Verhältnisse. Dipl.-Arb. Univ. Wien 1988.

10 Zur Wiener Volksbildungsgeschichte allgemein: Christian H. Stifter, Geistige Stadterweiterung. Eine kurze Geschichte der Wiener Volkshochschulen 1887-2005 (= Enzyklopädie des Wiener Wissens, Band 3), Weitra o. J. (2006). Wilhelm Filla, Wissenschaft für alle – ein Widerspruch? Bevölkerungsnaher Wissenstransfer in der Wiener Moderne. Ein historisches Volkshochschulmodell (= Schriftenreihe des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen, Band 11 Edition Volkshochschule), Innsbruck-Wien-München 2001.

11 Derzeit ist in Niederösterreich ein neues Erwachsenenbildungsförderungsgesetz in Ausarbeitung, das jenes aus dem Jahre 1976 ablösen wird.

12 Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Abteilung Kultur und Wissenschaft (Hrsg.), Kulturbericht 2004. Bericht über Förderungsmaßnahmen der Abteilung Kultur und Wissenschaft des Amtes der NÖ Landesregierung, St. Pölten 2004.

13 Richard Colerus-Geldern, Geschichte des allg. n.ö. Volksbildungsvereines 1886-1936. Zur 50-jährigen Bestandsfeier. In: Zur Feier des 50-jährig. Bestandes des A. n.ö. Volksbildungsvereines. Festnummer der Volksbildungsblätter, 50. Jg., Nr. 523, Krems, im April 1936, S. 76 f.

14 Philipp Krejs, Bedeutung und Leistung des Allgemeinen niederösterreichischen Volksbildungsvereines für das gesamte Bundesland Niederösterreich. In: 10 Jahre Verband Niederösterreichischer Volkshochschulen. Festschrift, Wien o. J. (1967), S. 18.

15 Leopold Teufelsbauer, Der Dorfpfarrer als Volksbildner (= Führer für Volksbildner. Hrsg. vom österreichischen Volksbildungsamte, Heft 10), Wien 1923.

16 Ebd., S. 25 ff.

17 Milenia Snowdon-Prötsch, Kontinuität und Brüche – Volkskultur nach 1945. In: Gerhard Jagschitz/Stefan Karner (Hrsg.), Menschen nach dem Krieg – Schicksale 1945-1955 (= Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums, Neue Folge Nr. 367), Innsbruck 1995, S. 92.

18 Adolf Bruck, Wesen und Aufgabe der Volksbildung. In: Franz Hurdes (Hrsg.), Zur Volksbildungsarbeit in Niederösterreich. Eine Zusammenfassung der Referate und Berichte von der Ersten Niederösterreichischen Volksbildungstagung nebst einem Verzeichnis „Das niederösterreichische Schrifttum“ (= Schriften zur Volksbildung, Heft 3), Wien 1950, S. 79.

19 Franz Thalhammer, Der Verband niederösterreichischer Volkshochschulen. In: 25 Jahre Verband österreichischer Volkshochschulen. Festschrift, Wien o. J. (1975), S. 107.

20 Am Beispiel der Volkshochschulen siehe: http://www.adulteducation.at/de/struktur/strukturanalyse (25. 6. 2007)

21 Elisabeth Brugger, Es gibt keinen besseren Posten für mich... Zum Berufsbild der ErwachsenenbildnerInnen in Österreich. In: Elisabeth Brugger (Hrsg.), Engagement, Hobby oder Karriere? Der berufliche Weg in die Erwachsenenbildung an den Beispielen USA, Österreich und Schweiz (= Schriftenreihe des Verbandes Wiener Volksbildung; Nr. 16), Wien 1991 S. 59-98. Erst seit Februar 2007 besteht mit der »WeiterBildungsAkademie Österreich« ein institutionenübergreifend anerkanntes Zertifizierungs- und Anerkennungsverfahren für Erwachsenenbilder/-innen. http://www.wba.or.at (25. 6. 2007)

22 Aufruf! Krems, im November 1885. In: Nieder-Oesterreichische Volks-Bildungs-Blätter. Hrsg. vom Allg. n.-ö. Volks-Bildungs-Vereine. Probe-Nummer, Krems, 15. 12. 1885.

23 Gustav Adolf Witt/Leopold Teufelsbauer, Das bäuerliche Volksbildungsheim Hubertendorf und sein Wirken. (Stand 1929-1935). Ein Beitrag zur Geschichte österreichischer Volksbildungsarbeit (= Schriften für den Volksbildner, Heft 32), Wien 1936. Judith Lelleck, Bäuerliche Volksbildung in der Zwischenkriegszeit am Beispiel von St. Martin und Hubertendorf. Dipl.-Arb. Univ. Graz 1989.

24 Andreas Kompek, Bildungsbedarfserhebung an der Volkshochschule Krems. Durchgeführt im Rahmen des Diplomlehrgangs „Bildungsmanagement“ vom 21. Juni 1994 bis 26. Jänner 1996 im Bundesinstitut für Erwachsenenbildung in Strobel am Wolfgangsee. Ungedrucktes Typoskript, Krems 1996.

25 Stefan Veigl, Weiterbildung der Arbeiter am Beispiel Krems-Lerchenfeld, Dipl.-Arb., Linz 1974. Bildungsstrukturen und Bildungsbedürfnisse der Kremser Bevölkerung. Empirische Untersuchung durchgeführt vom 1. Institut für Soziologie an der Hochschule Linz unter Leitung von o. Prof. Dr. Friedrich Fürstenberg und Mitarbeit von Mag. Roman Leitner und Mag. Rudolf Kern sowie Josef Nußbaumer und Stefan Veigl (= Mitteilungen des Kremser Stadtarchives, Band 13/14), Krems an der Donau 1973/74, S. 183.

26 http://www.basisbildung.at (25. 6. 2007)

27 Adolf Bruck, Das Volksbüchereiwesen in Niederösterreich. In: Volksbildung. Zeitschrift für die Förderung des Volksbildungswesens in Österreich, 11. Jg., Heft 3, März 1931, S. 46 f.

28 Erika Gerstenmayr, Das Volksbildungswesen in Niederösterreich. Mit besonderer Rücksicht auf den „Allgemeinen Niederösterreichischen Volksbildungsverein“ (1886-1938), Diss. Univ. Wien 1962, S. 76 ff. Allgemein: Hans Altenhuber, Universitäre Volksbildung in Österreich 1895-1937 (= Zur Geschichte der Erwachsenenbildung, Band 1), Wien 1995.

29 Richard Colerus-Geldern, Geschichte des allg. n.ö. Volksbildungsvereines 1886-1936. Zur 50-jährigen Bestandsfeier. In: Zur Feier des 50-jährig. Bestandes des A. n.ö. Volksbildungsvereines. Festnummer der Volksbildungsblätter, 50. Jg., Nr. 523, Krems, im April 1936, S. 100/101.

30 Franz Thalhammer, Der Verband niederösterreichischer Volkshochschulen. In: 25 Jahre Verband österreichischer Volkshochschulen. Festschrift, Wien o. J. (1975), S. 104.

31 Richard Szerelmes, Vom Sinn des Laienspiels. In: Franz Hurdes (Hrsg.), Zur Volksbildungsarbeit in Niederösterreich. Eine Zusammenfassung der Referate und Berichte von der Ersten Niederösterreichischen Volksbildungstagung nebst einem Verzeichnis „Das niederösterreichische Schrifttum“ (= Schriften zur Volksbildung, Heft 3), Wien 1950, S. 109 ff.

32 Raimund Zoder, Die Bedeutung des Volkstanzes im Rahmen der Volksbildung. In: Volksbildung. Zeitschrift für die Förderung des Volksbildungswesens in Österreich, 11. Jg., Heft 1/2, Jänner/Februar 1931. S. 16. Zur Volkstanzbewegung in der Zwischenkriegszeit: Karl Lugmayer, Die Volkstanzbewegung in Niederösterreich. In: Volksbildung. Zeitschrift für die Förderung des Volksbildungswesens in Österreich, 11. Jg., Heft 8/9, August/September 1931. S. 254-261. Allgemein: Ulla Lang, Studie zur Volkstanzpflege in Niederösterreich. Dipl.-Arb. Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, Wien 1991.

33 Monika Döller, Kultur und Bildung im Reichsgau Niederdonau, Diss. Univ. Wien 1995, S. 147 ff.

34 Richard Szerelmes, Wo stehen wir im Laienspiel? In: Neue Volksbildung. Buch und Bücherei. Neue Folge, 5. Jg., Heft 9/10, 1954, S. 333.

35 Walter Sulzberger/Franz Oswald/Hans Gruber, Erwachsenenbildung im ländlichen Raum. Das Niederösterreichische Bildungs- und Heimatwerk, Wien 1974, S. 31 ff. Hans Gruber, Bildungswochen in Niederösterreich (Stand: 1961/62). In: Hans Gruber (Hrsg.), 20 Jahre Niederösterreichisches Bildungs- und Heimatwerk (= Schriftenreihe des NÖ Bildungs- und Heimatwerkes, Band 8), Wien 1966, S. 51-68.

36 Rchard Szerelmes, Leopold Teufelsbauer und das Bäuerliche Volksbildungsheim Hubertendorf 1929-38. Eine Dokumentation, St. Pölten-Wien 1982, S. 22 ff.

37 Franz Thalhammer, Die „Niederösterreichische Heimatstunde“. Eine kritische Stellungnahme. In: Franz Hurdes (Hrsg.), Zur Volksbildungsarbeit in Niederösterreich. Eine Zusammenfassung der Referate und Berichte von der ersten Niederösterreichischen Volksbildnertagung nebst einem Verzeichnis „Das Niederösterreichische Schrifttum“ (= Schriften zur Volksbildung, Heft 3), Wien 1950. S. 128-135. Franz Hurdes, Die Volksbildungsarbeit in Niederösterreich. In: Franz Hurdes (Hrsg.), Zur Volksbildungsarbeit in Niederösterreich. Eine Zusammenfassung der Referate und Berichte von der Ersten Niederösterreichischen Volksbildungstagung nebst einem Verzeichnis „Das niederösterreichische Schrifttum“ (= Schriften zur Volksbildung, Heft 3), Wien 1950, S. 122.

38 Thomas Dostal, Aspekte einer Entwicklungsgeschichte des Verbands Niederösterreichischer Volkshochschulen. In: Verband Niederösterreichischer Volkshochschulen (Hrsg.), 50 Jahre Verband Niederösterreichischer Volkshochschulen 1957-2007. Festschrift, St. Pölten 2007, S. 86 ff.

39 Zu Niederösterreich: Ebd., S. 87 und S. 78 f. Allgemein: Martin Wiedemair, Der Medienverbund in der österreichischen Erwachsenenbildung. Historische und hermeneutische Betrachtungen, Diss. Univ. Salzburg 1986. Sowie: Gerhard Bisovsky, Blockierte Bildungsreform. Staatliche Erwachsenenbildungs-Politik in Österreich seit 1970, Wien 1991, S. 176 ff.

40 Thomas Dostal, Aspekte einer Entwicklungsgeschichte des Verbands Niederösterreichischer Volkshochschulen. In: Verband Niederösterreichischer Volkshochschulen (Hrsg.), 50 Jahre Verband Niederösterreichischer Volkshochschulen 1957-2007. Festschrift, St. Pölten 2007, S. 87 f.

41 Adolf Bruck, Wesen und Aufgabe der Volksbildung. In: Franz Hurdes (Hrsg.), Zur Volksbildungsarbeit in Niederösterreich. Eine Zusammenfassung der Referate und Berichte von der Ersten Niederösterreichischen Volksbildungstagung nebst einem Verzeichnis „Das niederösterreichische Schrifttum“ (= Schriften zur Volksbildung, Heft 3), Wien 1950, S. 19.

42 Vorwort des Bundesstaatlichen Volksbildungsreferenten für Niederösterreich Franz Hurdes. In: Franz Hurdes (Hrsg.), Zur Volksbildungsarbeit in Niederösterreich. Eine Zusammenfassung der Referate und Berichte von der Ersten Niederösterreichischen Volksbildungstagung nebst einem Verzeichnis „Das niederösterreichische Schrifttum“ (= Schriften zur Volksbildung, Heft 3), Wien 1950, S. 9.

43 Ebd., S. 6 f.

44 Zur Frage der Familienpolitik. In: Neue Volksbildung. Buch und Bücherei. Neue Folge, 7. Jg., Heft 3, 1956, S. 93.

45 Ebd., S. 92 f.

46 Hans Haid, Die Aktion „Mein Dorf“. In: Theorie und Praxis der Erwachsenenbildung, 11. Jg., Heft 4, 1978, S. 110.

47 Walter Sulzberger/Franz Oswald/Hans Gruber, Erwachsenenbildung im ländlichen Raum. Das Niederösterreichische Bildungs- und Heimatwerk, Wien 1974, S. 34 ff.

48 Gerhard Rauch, Wenn wir wollen, werden wir auch Zukunft haben. Arbeit im Projekt Waldviertel – eine Momentaufnahme. In: Erwachsenenbildung in Österreich, 35. Jg., Heft 3, 1984, S. 14-16.

49 Ingfrid Schütz-Müller, Dorferneuerung in Österreich – ein Beitrag zur politischen Kultur. In: Hans-Georg Heinrich/Alfred Klose/Eduard Ploier (Hrsg.), Politische Kultur in Österreich. Festschrift zum 60. Geburtstag von Heinrich Schneider, Linz 1989, S. 127.

50 Andreas Peinitz, Dorferneuerung. Entwicklung und Maßnahmen anhand des Bundeslandes Niederösterreich, Dipl.-Arb. Wirtschaftsuniversität Wien, 1985. Peter Brabenetz, Die Dorferneuerung – eine Aufgabe für die Kirche? Überlegungen anhand der Dorferneuerung in Niederösterreich. Dipl.-Arb. Univ. Wien 1994. Dorferneuerung. Gestern – heute – morgen (= Schriftenreihe Club Niederösterreich), Wien 1987. Hannes Etzelsdorfer, Hat das Dorf noch eine Chance? In: Förderungsstelle des Bundes für Erwachsenenbildung für Niederösterreich (Hrsg.), EB-Informationen, Nr. 2, 1990. S. 2-6. Elisabeth Deinhofer, Dorf im Aufbruch. Regionale Bildungsarbeit einer Erwachsenenbildungsinstitution. In: Erwachsenenbildung in Österreich, 41. Jg., Heft 1, 1990, S. 20 ff. Heinz Dörr, Dorferneuerung in Niederösterreich. In: Dieter Schöller (Hrsg.), Dorferneuerung. Selbststudienmaterial. Baustein 2: Dorferneuerung in Österreich, Innsbruck-Wien 1991.

51 Thomas Dostal, Aspekte einer Entwicklungsgeschichte des Verbands Niederösterreichischer Volkshochschulen. In: Verband Niederösterreichischer Volkshochschulen (Hrsg.), 50 Jahre Verband Niederösterreichischer Volkshochschulen 1957-2007. Festschrift, St. Pölten 2007, S. 82-86.

52 Hannelore Blaschek, Regionale Entwicklung der Erwachsenenbildung im Waldviertel. Soziokulturelle Gemeinwesenarbeit. Zusammenfassung des Projektberichtes 1987, Wien-Horn 1989. Franz Xaver Kerschbaumer, Das Netz hat neue Knoten bekommen. Regionalisierung der Erwachsenenbildung im Waldviertel – Soziokulturelle Gemeinwesenarbeit. In: Erwachsenenbildung in Österreich, Sonderheft 1986: Entwicklungsplanung, S. 17-20.

53 Hannelore Blaschek, Regionale Entwicklung der Erwachsenenbildung im Waldviertel. Soziokulturelle Gemeinwesenarbeit. Zusammenfassung des Projektberichtes 1987, Wien-Horn 1989, S. 35 ff. Sowie: Franz Xaver Kerschbaumer, Das Netz hat neue Knoten bekommen. Das Projekt „Regionalisierung der Erwachsenenbildung im Waldviertel/Soziokulturelle Gemeinwesenarbeit – Konzeption, Entwicklung und spürbare Auswirkungen.“ In: Förderungsstelle des Bundes für Erwachsenenbildung für Niederösterreich (Hrsg.), EB-Informationen, Nr. 1, März 1986. S. 10-13.

54 Allgemein zur Volksbildung in der Ersten Republik: Walter Goehring, Erwachsenenbildung. In: Erika Weinz ierl/Kurt Skalnik (Hrsg.), Österreich 1918-1938. Geschichte der Ersten Republik, Band 2, Graz-Wien-Köln 1983, S. 609 ff.

55 Franz Lugmayer, Karl Lugmayer. Sein Weg zu einer neuen Ordnung (= Reihe Kurzbiographien Karl von Vogelsang-Institut), Wien 1990.

56 Karl Lugmayer, Volksbildungsarbeit in Niederösterreich. In: Volksbildung. Zeitschrift für die Förderung des Volksbildungswesens in Österreich, 8. Jg., Heft 11/12, November/Dezember 1928, S. 309.

57 Ebd., S. 309.

58 Der katholische Volksbund. In: Der Volksbund, 1. Jg., Jänner-Februar 1910, Heft 1.

59 Zentrale des Volksbundes der Katholiken Österreichs (Hrsg.), Katholischer Volkskalender für Wien, Niederösterreich und das Burgenland 1932, 8. Jg., Wien 1932, S. 66 ff.

60 Karl Lugmayer, Volksbildungsarbeit in Niederösterreich. In: Volksbildung. Zeitschrift für die Förderung des Volksbildungswesens in Österreich, 8. Jg., Heft 11/12, November/Dezember 1928, S. 308.

61 Kreisleitung für Wien und Niederösterreich des Deutschen Schulvereins Südmark (Hrsg.), Mitteilungen des Kreises für Wien und Niederösterreich, 1923-1938.

62 Österreichisches Volkshochschularchiv, Bestand Urania Wien, Box 6: Urania-Vereine – Gründungsphase: Urania-Vereine in Niederösterreich bis 1938: Orte von A-Z.

63 Karl Lugmayer, Volksbildungsarbeit in Niederösterreich. In: Volksbildung. Zeitschrift für die Förderung des Volksbildungswesens in Österreich, 8. Jg., Heft 11/12, November/Dezember 1928, S. 308.

64 Ebd., S. 309 f.

65 Leitsätze für die ländliche Volksbildungsarbeit. Gemeinsam mit den Referenten der gesamtdeutschen Hubertendorfer-Tagung, Herbst 1930, verfaßt von Ing. G(ustav) A(dolf) Witt. In: G(ustav) A(dolf) Witt, Bauernnot und Bauernkultur. Ergebnisse der deutschen Volksbildnertagung in Hubertendorf, nach dem derzeitigen Stand der Verhältnisse gemeinsam mit führenden Volksbildnern bearbeitet von Ing. Gustav Adolf Witt. Hrsg. vom Bäuerlichen Volksbildungsheim Hubertendorf NÖ., Wien 1932, S. 165 ff.

66 Zum Kurs- und Veranstaltungsprogramm siehe: Richard Szerelmes, Leopold Teufelsbauer und das Bäuerliche Volksbildungsheim Hubertendorf 1929-38. Eine Dokumentation, St. Pölten-Wien 1982, S. 90 ff.

67 Ebd., S. 22 ff.

68 Gustav Adolf Witt, Gründung und Werdegang von Hubertendorf. In: Gustav Adolf Witt/Leopold Teufelsbauer, Das bäuerliche Volksbildungsheim Hubertendorf und sein Wirken (Stand 1929-1935). Ein Beitrag zur Geschichte österreichischer Volksbildungsarbeit (= Schriften für den Volksbildner, Heft 32), Wien 1936, S. 20.

69 Landjugend und Seelsorge. Referate der zweiten Dorfseelsorgerwoche in Hubertendorf, N.-Ö. vom 6.-10. August 1934, Wien 1935, S. 7.

70 P. Scheidl, Das religiöse Bildungsgut der Jugend vom Lande. In: Landjugend und Seelsorge. Referate der zweiten Dorfseelsorgerwoche in Hubertendorf, N.-Ö. vom 6.-10. August 1934, Wien 1935, S. 34 f.

71 Karl Lugmayer, Berufsständische Ordnung und Arbeiterkammern. Vortrag in der Sitzung der Verwaltungskommission der Arbeiterkammern am 18. Jänner 1934, Wien 1934, S. 17.

72 Renate Lotz-Rimbach, Zur ideologischen Kriegserklärung der Vaterländischen Front an die Volkshochschule „Volksheim“ Ottakring. Beispiel einer österreichischen „Gleichschaltung“ vor dem „Anschluss“ 1938. In: /Spurensuche. Zeitschrift für Geschichte der Erwachsenenbildung und Wissenschaftspopularisierung/, 16. Jg., Heft 1-4, 2005, S. 7-18. Sowie: Christian H. Stifter, Interesse am kritischen Disput. Viktor Matejka und sein Beitrag zur Volkshochschularbeit in den Jahren 1925-1936. In: Spurensuche. Zeitschrift für Geschichte der Erwachsenenbildung und Wissenschaftspopularisierung, 16. Jg., Heft 1-4, 2005, S. 19-36.

73 Angelegenheiten des Vereines. In: Allgem. n.ö. Volksbildungsverein (Hrsg.), Volksbildungsblätter, Nr. 515, Krems, Mai 1934, S. 63. Sowie: Hauptversammlung des Allg. n.-ö. V.B.V. und Volksbildnertagung in Drosendorf am 7. und 8. Juli 1934. In: Allgem. n.ö. Volksbildungsverein (Hrsg.), Volksbildungsblätter, Nr. 516, Krems, Oktober 1934, S. 86 ff.

74 Paul Hofmann, Das neue Österreich. In: Zentralstelle des Volksbundes der Katholiken Österreichs (Hrsg.), Katholischer Volkskalender für Wien, Niederösterreich und das Burgenland 1933, 11. Jg., Wien 1935, S. 55.

75 Aus der Werkstatt des Volksbildners. In: Volksbund der Katholiken Österreichs (Hrsg.), Volkskalender 1938, 14. Jg., Wien 1938, S. 94.

76 Rudolf Henz, Neues Leben. In: Österreichische Rundschau. Land – Volk – Kultur, 1936, Heft 11, S. 32.

77 Alois Gattermann, Aufgaben der Volksbildungsarbeit. In: Allgem. n.ö. Volksbildungsverein (Hrsg.), Volksbildungsblätter, 52. Jg., Nr. 1., Krems, Mai 1938, S. 5.

78 Zum Deutschen Volksbildungswerk in Niederdonau sowie zur Person Friedrich Otto Rötzer, der vor dem Anschluss als Büchereileiter beim Niederösterreichischen Volksbildungsverein tätig war, siehe: Karl Gutkas, Kunst, Kultur und Wissenschaft in Niederösterreich im 20. Jahrhundert. Hrsg. von Ernst Bezemek, Horn-Wien 2006, S. 115 ff.

79 Gauvolksbildungswart Rötzer, Deutsches Volksbildungswerk. In: Die Deutsche Arbeitsfront, Gauwaltung Niederdonau (Hrsg.), Gaubrief, Nr. 9, September 1939, S. 31 f.

80 Karl Gutkas, Kunst, Kultur und Wissenschaft in Niederösterreich im 20. Jahrhundert. Hrsg. von Ernst Bezemek, Horn-Wien 2006, S. 118.

81 Monika Döller, Kultur und Bildung im Reichsgau Niederdonau, Diss. Univ. Wien 1995, S. 158 ff.

82 Die Deutsche Arbeitsfront, Gauwaltung Niederdonau (Hrsg.), Gaubrief, Nr. 6, Juni 1939, S. 22.

8 3 Karl Gutkas, Kunst, Kultur und Wissenschaft in Niederösterreich im 20. Jahrhundert. Hrsg. von Ernst Bezemek, Horn-Wien 2006, S. 119 ff.

84 Monika Döller, Kultur und Bildung im Reichsgau Niederdonau, Diss. Univ. Wien 1995, S. 35 und 167 ff.

85 Unser Hubertendorf. In: Österreichische Rundschau. Land – Volk – Kultur, 1. Jg., Heft 4, 1934, S. 141.

86 Diana Held/Monika Daurer, Ehre ist Zwang genug. Nationalpolitische Erziehungsanstalten vor dem Hintergrund des nationalsozialistischen Weltbildes, Dipl.-Arb. Univ. Wien 2002.

87 Mitteilungen der Nationalsozialistischen Erziehungsanstalt Hubertendorf-Türnitz, Folge 4, August 1942 ff.

88 Karl Gutkas, Volksbildung im Rahmen einer städtischen Kulturverwaltung. In: 10 Jahre Verband Niederösterreichischer Volkshochschulen. Festschrift, Wien o. J. (1967), S. 48.

89 Richard Bamberger, Volksbildung und Buch. In: Franz Hurdes (Hrsg.), Zur Volksbildungsarbeit in Niederösterreich. Eine Zusammenfassung der Referate und Berichte von der Ersten Niederösterreichischen Volksbildungstagung nebst einem Verzeichnis „Das niederösterreichische Schrifttum“ (= Schriften zur Volksbildung, Heft 3), Wien 1950, S. 86 f.

90 Richard Szerelmes, Die Arbeitstagung „Trachten und Heimatpflege“. Landesbildungsheim Tullnerbach, Oktober 1957. In: Neue Volksbildung. Buch und Bücherei. Neue Folge, 8. Jg., Heft 12, 1957, S. 461-462.

91 Richard Szerelmes, Arbeitstagung „Tracht und Heimat“ in Tullnerbach. In: Neue Volksbildung. Buch und Bücherei. Neue Folge, 9. Jg., Heft 11, 1958. S. 445. Franz Lipp/Helene Grünn, Volkstrachten in Niederösterreich. Erneuerte Tradition. Linz 1973. Gottfried Fliedl, Musealisierung/Identität. In: Dietmar Steiner u. a., Geburt einer Hauptstadt. Im Land, Wien 1988, S. 259 ff.

92 Franz Hurdes, Die Volksbildungsarbeit in Niederösterreich. Franz Hurdes (Hrsg.), Zur Volksbildungsarbeit in Niederösterreich. Eine Zusammenfassung der Referate und Berichte von der Ersten Niederösterreichischen Volksbildungstagung nebst einem Verzeichnis „Das niederösterreichische Schrifttum“ (= Schriften zur Volksbildung, Heft 3), Wien 1950, S. 121.

93 Hans Gruber, Das Niederösterreichische Bildungs- und Heimatwerk. In: Theorie und Praxis der Erwachsenenbildung, 3. Jg., Heft 2, 1970, S. 410. (Hans Gruber), Rückblick auf 30 Jahre Heimatwerk: Lebensqualität durch Brauchtumspflege. In: NÖ Kulturberichte, 10/1978.

94 Wilhelm Filla, Volkshochschularbeit in Österreich – Zweite Republik. Eine Spurensuche (= Neue Erwachsenenbildung, Band 12), Graz 1991, S. 64-70. Thomas Dostal, Aspekte einer Entwicklungsgeschichte des Verbands Niederösterreichischer Volkshochschulen. In: Verband Niederösterreichischer Volkshochschulen (Hrsg.), 50 Jahre Verband Niederösterreichischer Volkshochschulen 1957-2007. Festschrift, St. Pölten 2007, S. 42 ff.

95 Karl Gutkas, Zur Gründung des Verbandes Nö. Volkshochschulen – Ein Mann der ersten Stunde erinnert sich. In: 40 Jahre Verband Niederösterreichischer Volkshochschulen. Festschrift, Wien o. J. (1997), S. 15 f. Sowie: Karl Gutkas, Volkshochschulprobleme in Niederösterreich. In: Die Österreichische Volkshochschule, 17. Jg., Nr. 63, Dezember 1966, S. 18 f.

96 Zu dem aus der Politikwissenschaft kommenden Konzept der Versäulung siehe: Rolf Steininger, Polarisierung und Integration. Eine vergleichende Untersuchung der strukturellen Versäulung der Gesellschaft in den Niederlanden und in Österreich. Meisenheim am Glan 1975. Zu dessen Kontextualisierung mit der Erwachsenenbildungspolitik in Österreich siehe: Gerhard Bisovsky, Blockierte Bildungsreform. Staatliche Erwachsenenbildungs-Politik in Österreich seit 1970, Wien 1991, S. 58 ff.

97 Berufsförderungsinstitut Niederösterreich. In: Förderungsstelle des Bundes für Erwachsenenbildung für Niederösterreich (Hrsg.), EB-Informationen. Sondernummer: Zum Tag der niederösterreichischen Erwachsenenbildung 1979, Nr. 14, 7. 12. 1979, S. 5-7.

98 Niederösterreichische Volkswirtschaftliche Gesellschaft. In: Förderungsstelle des Bundes für Erwachsenenbildung für Niederösterreich (Hrsg.), EB-Informationen. Sondernummer: Zum Tag der niederösterreichischen Erwachsenenbildung 1979, Nr. 14, 7. Oktober 1979, S. 20. Niederösterreichische Volkswirtschaftliche Gesellschaft. In: Förderungsstelle des Bundes für Erwachsenenbildung für Niederösterreich (Hrsg.), EB-Informationen. Mit Büchereinachrichten, Nr. 5, November 1977, S. 23.

99 Ländliches Fortbildungsinstitut. In: Förderungsstelle des Bundes für Erwachsenenbildung für Niederösterreich (Hrsg.), EB-Informationen. Sondernummer: Zum Tag der niederösterreichischen Erwachsenenbildung 1979, Nr. 14, 7. Oktober 1979, S. 13 f.

100 Arbeitsgemeinschaft der Katholischen Bildungswerke für Niederösterreich. In: Förderungsstelle des Bundes für Erwachsenenbildung für Niederösterreich (Hrsg.), EB-Informationen, Nr. 7, März 1978. S. 5. Allgemein: Kurt Finger, Bildungshäuser – Bildungsheime in Österreich. Geschichte und Selbstverständnis der Österreichischen Bildungshäuser, Dipl.-Arb. Univ. Wien 1986. Sowie: Claudia Weber, Katholische Erwachsenenbildung. Mit einer empirischen Untersuchung über das Bildungshaus St. Hippolyt in St. Pölten/NÖ, Dipl.-Arb. Univ. Salzburg 1989.

101 Katholisches Bildungswerk. In: Förderungsstelle des Bundes für Erwachsenenbildung für Niederösterreich (Hrsg.), EB-Informationen. Sondernummer: Zum Tag der niederösterreichischen Erwachsenenbildung 1979, Nr. 14, 7. Oktober 1979, S. 10.

102 Evangelisches Bildungswerk der Diözese Niederösterreich. In: Förderungsstelle des Bundes für Erwachsenenbildung für Niederösterreich (Hrsg.), EB-Informationen. Sondernummer: Zum Tag der niederösterreichischen Erwachsenenbildung 1979, Nr. 14, 7. Oktober 1979, S. 8 f.

103 Helmut Hagel, Erster Tag der Niederösterreichischen Erwachsenenbildung in Schloß Ottenstein. „Niederösterreichische Konferenz der Erwachsenenbildung“ stellt sich vor. In: /Erwachsenenbildung in Österreich/, 27. Jg., Heft 12, 1976, S. 606-610. Niederösterreichische Landeskorrespondenz, Wien am 11. Oktober 1976, Blatt 2611/2612.

104 Forum Erwachsenenbildung Niederösterreich, Auf dem Weg zu einer neuen Lernkultur – Chancen für Niederösterreich durch lebensbegleitendes Lernen. Standortbestimmung und Entwicklung der Erwachsenenbildung und des öffentlichen Büchereiwesens. Ein Entwicklungsplan 1998-2003, o. O. Juni 1998.

105 ARGE Bildungsheime, bfi Niederösterreich, Evangelisches Bildungswerk Niederösterreich, Katholisches Bildungswerk St. Pölten, Katholisches Bildungswerk Wien, Landesverband Niederösterreichischer Bibliothekare, Ländliches Fortbildungsinstitut Niederösterreich, Niederösterreichisches Bildungs- und Heimatwerk, Verband Niederösterreichischer Volkshochschulen, Niederösterreichische Volkswirtschaftliche Gesellschaft und WIFI Niederösterreich.

106 Erwachsenenbildung in NÖ 1991/92. In: Förderungsstelle des Bundes für Erwachsenenbildung für Niederösterreich (Hrsg.), Niederösterreichische Erwachsenenbildung. Informationen, Nr. 2., 1993, S. 9.

107 Vordenken – Nachdenken für Niederösterreich: die NÖ Landesakademie. In: Förderungsstelle des Bundes für Erwachsenenbildung für Niederösterreich (Hrsg.), Niederösterreichische Erwachsenenbildung. Informationen, Nr. 4, 1998, S. 5. http://www.noe-lak.at/ (25. 6. 2007).

108 Das Österreichische Institut für Erwachsenenbildung. In: Förderungsstelle des Bundes für Erwachsenenbildung für Niederösterreich (Hrsg.), Niederösterreichische Erwachsenenbildung. Informationen, Nr. 3-4, 2000, S. 2 f. http://www.oieb.at/ (25. 6. 2007).

109 http://www.donau-uni.ac.at/de/department/wbbm/index.php (25. 6. 2007).

110 Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Gruppe Raumordnung, Umwelt und Verkehr – Abteilung Raumordnung und Regionalplanung (Hrsg.), Strategie Niederösterreich – Landesentwicklungskonzept für Niederösterreich. Prinzipien, Grundsätze und Ziele einer integrierten Raumentwicklung, St. Pölten 2004, S. 93.

111 Vorschläge zur Implementierung einer kohärenten LLL-Strategie in Österreich bis 2010. Erstellt durch eine facheinschlägige ExpertInnengruppe. Endfassung der Ergebnisse eines Workshops im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur vom 4. bis 6. September 2005 an der Donau-Universität Krems, November 2005, S. 9 ff.

112 Konrad Paul Liessmann, Theorie der Unbildung. Die Irrtümer der Wissensgesellschaft, Wien 2006, S. 175.

(Wortwahl, Grammatik, Rechtschreibung und Zeichensetzung entsprechen dem Original. In eckiger Klammer steht die Zahl der jeweiligen Seite des Originaltextes. Offensichtliche Druckfehler wurden berichtigt.)

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