Bildung im Zeitalter der Automation

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Autor/in:

Szanya, Anton

Titel: Bildung im Zeitalter der Automation
Jahr: 1987
Quelle:

Aufderklamm, Kurt/Filla, Wilhelm/Leichtenmüller Erich (Hrsg.): Einheit in der Vielfalt. Situation und Perspektiven der Volkshochschulen (= Schriftenreihe des Verbandes österreichischer Volkshochschulen, Bd. 6), Baden 1987, S. 31-46.

Die eindimensionale Gesellschaft

Seit den späten sechziger Jahren läßt sich in den industriellen Gesellschaften eine Entwicklung erkennen, die auf eine Einebnung der schroffen Klassengegensätze des Hochkapitalismus vor dem Zweiten Weltkrieg hinauszulaufen scheint. Als Hauptzüge dieser Entwicklung seien beispielhaft angeführt:

• Zunehmende Ausrichtung der Volkswirtschaften auf die Interessen und Bedürfnisse der weltweiten Konzerne, wobei die Regierungen sich als anregende und unterstützende, in Ausnahmefällen auch als kontrollierende Kräfte betätigen.

• Verflechtung der Wirtschaft mit einem System von militärischen Bündnissen, zwischenstaatlichen Währungsabkommen, technischen Hilfen und Entwicklungsplänen.

• Allmähliche Angleichung der Arbeiter- an die Angestelltenbevölkerung in den fortgeschrittenen industriellen Gesellschaften und damit gleichlaufend auch eine zunehmende Angleichung des Führungsstils und der Führungsphilosophie bei den Unternehmer- und Arbeitnehmervertretungen.

• Fortschreitendes Zusammenfließen der innenpolitischen Interessensgegensätze, das in der zunehmenden Ununterscheidbarkeit der großen Parteien in ihrer politischen Praxis und Programmatik seinen Ausdruck findet.

• Vereinheitlichung im Freizeitverhalten der verschiedenen sozialen Klassen, gleichlaufend mit einer fortschreitenden Einengung der Privatsphäre durch die Allgegenwart der öffentlichen oder besser veröffentlichten Meinung, die durch die Massenmedien bis in die Schlafzimmer gespült wird.

Diese allgemeine Konvergenz auf allen Ebenen des gesellschaftlichen Lebens erfolgt unter dem Druck der Bedrohung durch einen allgegenwärtigen Feind. Der Feind bedroht die Freie Welt nicht nur von außen in Gestalt des internationalen Kommunismus, sondern er unterhöhlt auch die Gesellschaft von innen. Die Allgegenwart dieser Bedrohung – deren paranoider Charakter etwa in der Verfolgung unamerikanischer Umtriebe durch Joseph McCarthy oder durch die Radikalenerlässe in der Bundesrepublik Deutschland immer wieder zum Durchbruch gekommen ist – wird zur alles überwindenden inneren Bindekraft der industriellen Gesellschaft. Der Feind ist der gemeinsame Nenner alles Tuns und Lassens, er ist der Ansporn für die ständig steigende Produktivität, er zementiert letztlich die Herrschaft der Wenigen über die Vielen. Herbert Marcuse prägte für diese Gesellschaft die Bezeichnung “Wohlfahrts- und Kriegführungsstaat” (Welfare and Warfare State)1 [S.
31]

Herrschaft durch Waren

Erstaunlicherweise ist es diesem Wohlfahrts- und Kriegführungsstaat ganz ausgezeichnet gelungen, seinen Herrschaftscharakter zu bemänteln und sich im allgemeinen Bewußtsein als diejenige Staatsform zu verankern, die ein Höchstmaß an politischer und persönlicher Freiheit und Sicherheit gewährleisten kann. Ein erheblicher Anteil am Erfolg dieser Täuschung kommt dem scheinbar unbegrenzten Vermögen der fortgeschrittenen industriellen Gesellschaft zur Produktion von Waren zu. Damit schafft sie für ihre Mitglieder die Grundvoraussetzung aller Arten von Freiheit: die Freiheit von Mangel.

Der Traum fast aller sozialen Utopien von Platon über Thomas More bis Karl Marx scheint wahr zu werden: ein gesicherter Wohlstand für alle als Grundlage für die kulturelle Entfaltung rückt in den Bereich des Möglichen. Von allen materiellen Sorgen befreit, können die Menschen die Gestaltung ihres Lebens in die Hand nehmen, können sie sich der Entwicklung ihrer Talente widmen, der Verwirklichung ihrer Pläne und Vorstellungen zuwenden. Künste und Wissenschaften können einer neuen Blüte entgegengehen. Das politische Leben könne durch die Teilnahme weiter Teile der Bevölkerung neue Impulse erhalten.

Jedoch – nichts von alledem ist zu bemerken; ganz im Gegenteil, alles scheint in weite Ferne gerückt. Die Verwirklichung der Grundvoraussetzung aller Freiheit, und sei es nur als realisierbare Möglichkeit, führt zur dialektischen Aufhebung aller individuellen Freiheiten, für die die Menschen der früheren Stufen der bürgerlichen industriellen Gesellschaft auf die Barrikaden gestiegen sind. Die Forderung nach politischer Freiheit, nach Meinungsfreiheit, Gewerbefreiheit, Freiheit der Wissenschaft, Freizügigkeit und anderem mehr war jenen kritischen Ideen entsprungen, mit denen eine veraltete materielle und geistige Kultur durch eine produktivere und rationalere ersetzt werden sollte. Mit der gegenwärtigen fortgeschrittenen industriellen Gesellschaft und ihrer zumindest als verwirklichbar erscheinenden Kapazität, für alle Menschen die dauernde Freiheit von Mangel zu gewährleisten, scheint die vollkommene Ausgestaltung des alten Ideals einer auf Produktivität gegründeten Gesellschaftsform erreicht.

Mit diesem historischen Erfolg hinter sich und der Aussicht auf ein leichteres Leben für alle vor sich fordert die industrielle Gesellschaft von ihren Mitgliedern die bedingungslose Anerkennung ihrer Rationalität. Solange die Gesellschaft für immer breitere Schichten der Bevölkerung einen steigenden Lebensstandard schaffen kann, kann sie ihrer vorbehaltlosen Anerkennung sicher sein. Wer kennt nicht das in fast allen politischen Diskussionen als Trumpf ausgespielte Argument, daß es allen noch nie so gut gegangen sei wie jetzt? Vor diesem Argument schien durch viele Jahre hindurch jeder Widerspruch gegen die bestehende Rationalität der Gesellschaft widersinnig, fast sogar neurotisch.

Die Rationalität der industriellen Gesellschaft ist die technische Rationalität der expandierenden Produktion. Ihre Erscheinungsform ist die unübersehbare Fülle von Waren und Dienstleistungen, mit der der Wohlfahrtsstaat seine Bürger überschüttet. Während sich nun die Menschen vor dem Warenangebot [S.
32] in der Illusion wiegen, die Möglichkeit, aus der Vielfalt des Gebotenen auswählen zu können, sei der Ausdruck ihrer Freiheit, sind sie tatsächlich eingespannt in den Konsumzwang, der die Räder der Produktion in Schwung hält. Ständig werden neue Bedürfnisse geweckt, während die Güter zu ihrer Befriedigung schon bereitstehen. Wenngleich diese Bedürfnisse von den Menschen als ganz eigene empfunden werden mögen und ihre Befriedigung als lustvoll erlebt werden mag, so ändert dies nichts an der Tatsache, daß mit jeder Bedürfnisbefriedigung die Herrschaft partikulärer Gewinninteressen über die eigentlichen Lebensinteressen der Allgemeinheit gesiegt hat und der Anstoß zur Weckung neuer Bedürfnisse gegeben wird. “Die Waren kaufen ihre Konsumenten, damit sie durch ihre Konsumententätigkeit werden, wie die Gesellschaft sie braucht.”2

Während die augenscheinlichen Tatsachen, daß der Arbeiter und sein Chef sich am selben Fernsehprogramm vergnügen, daß für eine kleine Angestellte die gleichen modischen Accessoires erschwinglich sind, wie sie eine Dame der Gesellschaft besitzt, daß exotische Länder für Lohnabhängige wie für Unternehmer gleichermaßen erreichbare Ferienziele sind, an dem Mythos von der allgemeinen Gleichheit und Freiheit weben, löst sich im Strudel von Bedürfnisweckung und Bedürfnisbefriedigung das Bewußtsein der Entfremdung – nichts anderes ist ja der Zwang zur Befriedigung aufgenötigter Bedürfnisse – auf. Wir stehen vor dem Phänomen der Bewahrung des Menschen vor sich selbst durch Waren.

Die Produktion gewinnt auf diese Weise zunehmend die Kontrolle über die Menschen. Wohl bestehen die alten, groben Formen der Beherrschung und des Zwanges immer noch: Verlust des Lebensunterhaltes, gerichtliche Sanktionen, Polizei und Armee sind immer noch gängige Mittel, gesellschaftlichen Zielen und Wertvorstellungen Geltung und Anerkennung zu verschaffen. Neben diese herkömmliche Formen der sozialen Kontrolle tritt nun als neue Form das Vermögen der industriellen Gesellschaft, Bequemlichkeiten zu erhöhen und zu verbreiten, Verschwendung als Bedürfnis auszugeben und damit den Begriff der Entfremdung fragwürdig erscheinen zu lassen. Wer wollte sich dem widersetzen? Jeder Widerspruch erscheint da unvernünftig. Der Produktionsapparat setzt sich daher voll durch. Massentransport und Massenkommunikation, Gebrauchsgüter wie Wohnung, Kleidung und Nahrung, Unterhaltungs- und Nachrichtenindustrie – sie alle schaffen normierte Einstellungen und Gewohnheiten, geistige und gefühlsmäßige Reaktionen, die die Konsumenten an die Produzenten und über diese an das Ganze fesseln. Die Güter durchdringen und manipulieren die Menschen und schaffen damit ein falsches Bewußtsein, das gegen die Erkenntnis seiner Falschheit gefeit ist.

Die Diktatur des eindimensionalen Bewußtseins

Ganz im Gegenteil, der historische Erfolg der industriellen Gesellschaft bestärkt das Bewußtsein in dem Irrglauben seiner Wahrheit. Allein vom Standpunkt des materiellen Lebensstandards aus betrachtet, ist der Erfolg der industriellen Gesellschaft verglichen mit früheren historischen Perioden ja auch unbestreitbar. Daraus bezieht nun die technische Rationalität die Kraft, sich hartnäckig allen Versuchen zur qualitativen Änderung des bestehenden Zustandes [S.
33] zu widersetzen. Es entsteht so eine Ordnung des eindimensionalen Denkens und Handelns, worin alle Ideen, Bestrebungen und Ziele, die über diese bestehende Ordnung hinausweisen, entweder abgewehrt oder aber so weit verändert werden, daß sie vereinnahmt werden können.

Der Neopositivismus

Es ist daher kein Zufall, daß die industrielle Gesellschaft sich den Neopositivismus zur herrschenden und anerkannten Philosophie erkoren hat. Einer Gesellschaft, die sich so viel auf ihre Rationalität zugute hält wie die industrielle, kommt eine philosophische Doktrin, die ihren Empirismus und antimetaphysischen Charakter betont und sich ihrer strengen Logik rühmt, sehr zupaß. Der Neopositivismus gibt sich denn auch recht forsch, wenn er die Aufgabe der Wissenschaft darauf beschränkt sehen möchte, beobachtbare und beobachtete Phänomene genau und in sich widerspruchsfrei zu beschreiben, und alles, was darüber hinaus geht, etwa die Suche nach Antworten auf Sinnfragen oder die Entwicklung alternativer Denkmodelle, als metaphysisch und unwissenschaftlich verlästert.

Doch der hohe Anspruch des Neopositivismus erweist sich als hohl, sobald er auf die Probe gestellt wird. Die Widerspruchslosigkeit der Beschreibung allein ist noch kein Beweis für die Wahrheit des dargestellten Sachverhalts. Andernfalls müßte auch ein in sich widerspruchsfreies Lügengebäude als wahr gelten. Da dem aber nicht so ist, bedarf es zur Beurteilung von Wahrheit oder Falschheit noch eines anderen Kriteriums als dem der Widerspruchsfreiheit – das ist die Erfahrung. Damit beginnen für den Neopositivismus jedoch die Schwierigkeiten. Erfahrung ist immer subjektiv, sodaß der neopositivistischen Erkenntnismöglichkeiten nur zwei Sackgassen offenstehen. Die eine ist der Solipsismus. Diesen Weg ist Ludwig Wittgenstein bis zur letzten Konsequenz gegangen, wenn er im Satz 6.431 seines »Tractatus logico-philosophicus« feststellt, daß “beim Tod die Welt sich nicht ändert, sondern aufhört.” Die andere Sackgasse ist der Relativismus, der als Kriterium der Wahrheit die Übereinkunft kompetenter Menschen, eben der Gelehrten, der jeweiligen Zeitperioden gelten läßt.3

Wo die abstrakten Begriffe der neopositivistischen Wissenschaft die Analyse der menschlichen, individuellen oder gesellschaftlichen, geistigen oder materiellen Wirklichkeit leiten, gelangen sie zu einer falschen Konkretheit – einer Konkretheit, die von den Bedingungen, die ihre Wirklichkeit ausmachen, isoliert ist. Die Flachheit der neopositivistischen Begriffswelt gewinnt dann insofern eine politische Dimension, als die mit ihr betriebene Analyse Theorie und Praxis, Erscheinung und Wirklichkeit, Tatsache und Begriff in Übereinstimmung bringt, und keine Perspektive auf andere Denkmöglichkeiten offen läßt.

Die Verarmung der Sprache

In seinem visionären Roman »1984« schildert George Orwell, wie mit Hilfe der Neusprache das menschliche Denken manipuliert wird. Die Neusprache hat [S.
34] kein anderes Ziel, “als die Reichweite der Gedanken zu verkürzen”4. Wie ein Blick in die Runde zeigt, ist die Schaffung der Neusprache bereits in vollem Gange. Allen voran sind es die Medien, die mit ihren Sprachschöpfungen und ihrem Einfluß auf die Sprachgewohnheiten und damit verbunden auf die Denkgewohnheiten der Menschen den Angriff auf kritische, die bestehende Wirklichkeit hinterfragende Begriffe vortragen. In der Sprache der Medien verschwindet zusehends der Unterschied zwischen der Erscheinung und der Wirklichkeit der Dinge, zwischen dem Faktum und dem Faktor, zwischen dem Wesen und der Eigenschaft. Bezeichnungen, Benennungen und Vorspiegelungen prägen den Stil der Mediensprache. Nehmen wir ein paar Beispiele zur Erläuterung:

• Da ist einmal die förmliche Sucht der Mediensprache nach Abkürzungen. Neben ihrem praktischen Nutzen haben Abkürzungen jedoch auch die Eigenschaft, die wahre Natur der Dinge, die sie bezeichnen, zu verschleiern. Die Abkürzung NATO etwa bedeutet aufgelöst und übersetzt Vertragsorganisation der Staaten an den Küsten des nördlichen Atlantiks. Es fragt sich dann allerdings, was Staaten wie Griechenland, die Türkei und Italien mit dieser Organisation zu tun haben, wäre sie nur das, was die sie bezeichnende Abkürzung bedeutet. Der dauernde Gebrauch der Abkürzung führt also zur Verstümmelung und Verfälschung ihrer Bedeutung.

• Als anderes Beispiel sei darauf aufmerksam gemacht, daß die mediale Sprache die ursprüngliche Bedeutung eines Wortes aushöhlt und in ihr Gegenteil verkehrt. Zur Illustration sei die Bezeichnung “Verteidigungsminister” angeführt, hinter der niemand anderer als der gute alte Kriegsminister versteckt ist. Ähnlich verhält es sich mit dem Ausdruck “freisetzen”, der jetzt gerne anstelle von “entlassen” gebraucht wird, wenn ausgedrückt werden soll, daß durch die Vernichtung der materiellen Lebensgrundlage wieder tausende Arbeiter und Angestellte in die Unfreiheit durch Mangel und Not gestoßen werden.

• Die Sprache der Medien gerinnt gerne zur Formelhaftigkeit. Hauptwörter werden mit immer denselben Eigenschaftswörtern verbunden; die Sprache wirkt dadurch hypnotisierend und schläfert das Gespür für die widersprüchlichen Spannungen in solchen Wortverbindungen ein. Ist einmal die Formel vom “freien Westen” allgemein akzeptiert, gibt es auch keinen Zweifel mehr an der “sozialen Marktwirtschaft”, und die “saubere Bombe” hält dann auch niemand mehr für ein Unding.

Indem diese Sprache die sprachlichen Formen reduziert, reduziert sie auch die sprachliche und gedankliche Ausdrucksfähigkeit für Abstraktion und Reflexion, für Entwicklung und Widerspruch. Sie setzt Bilder an die Stelle von Begriffen, sie sucht nicht nach Wahrheit oder Falschheit, sondern sie setzt sie ein und durch.

Der Sieg der formalen Logik

Seit es dem englischen Mathematiker George Boole in seiner im Jahre 1854 veröffentlichten Schrift »Untersuchung über die Gesetze des Denkens« gelungen war, den Weg zur Lösung eines Problems in eine Aufeinanderfolge bejahender und verneinender Aussagen zu zerlegen, nahm die Ausgestaltung der Logik einen [S.
35] neuen, bis dahin noch nie dagewesenen Aufschwung. Begleitend zum Aufstieg der Naturwissenschaften erfolgten immer wieder Versuche, die Welt allein mit den Denkkategorien der Mathematik und besonders der formalen Logik zu erfassen. So arbeitete etwa der Mathematiker Gottlob Frege jahrzehntelang an der Ausarbeitung einer »Begriffsschrift – eine der arithmetischen nachgebildeten Formelsprache«, erschienen im Jahre 1879. Frege wurde damit zu einem der geistigen Wegbereiter des Neopositivismus.

Die formale Logik richtete sich an der Allgemeinheit der Denkgesetze aus. Gäbe es diese Allgemeinheit nicht, bliebe das Denken tatsächlich eine persönliche, für andere Menschen unverbindliche Angelegenheit. Offenkundig ist dem jedoch nicht so, weil eben alle Gegenstände des Denkens wirklich Allgemeingut sind. Auf dieser Allgemeinheit der Denkgegenstände baut sich die formale Logik ihre Wissenschaftlichkeit auf, die bestimmt ist von Objektivität, Exaktheit und Eindimensionalität – die Wissenschaftlichkeit der technologischen Rationalität.

Der Beantwortung der Frage nach dem Sinn ihrer Aussagen ist die formale Logik nicht gewachsen. Denn die Allgemeingültigkeit der Gegenstände ist nämlich nicht nur eine formale, sondern sie entsteht aus der dauernden Wechselbeziehung des denkenden Menschen mit seiner Umwelt. Von dieser Wechselbeziehung abstrahiert die formale Logik jedoch bei der Setzung ihrer Denkkategorien, somit fehlt ihr das Moment der Erfahrung. Wie der Neopositivismus, mit dem sie ja in einem geistesgeschichtlichen Zusammenhang steht, scheitert auch die formale Logik vor der Entscheidung über die Wahrheit oder Falschheit in sich geschlossener logischer Systeme.

Die mikroelektronische Krise

In den siebziger Jahren schien die fortgeschrittene industrielle Gesellschaft eine unerschütterliche und unveränderliche Stabilität gewonnen zu haben, ruhend auf den beiden Säulen einer überwältigenden Leistungsfähigkeit der Warenproduktion und eines sich stetig erhöhenden Lebensstandards für immer weitere Kreise der Gesellschaft.

In diese Gesellschaft tritt nun seit rund einem Jahrzehnt die Mikroelektronik in Gestalt von elektronischer Datenverarbeitung, mikroprozessorgesteuerten Maschinen, computerunterstütztem Unterricht und anderen Erscheinungsformen ein und gibt den Anstoß zu einer widersprüchlichen, von auseinanderstrebenden Tendenzen bestimmten Entwicklung: zur Perfektionierung der eindimensionalen Gesellschaft und zugleich zur Herbeiführung ihrer Krise.

Die Perfektionierung der eindimensionalen Gesellschaft

Durch die Mikroelektronik wird die Warenproduktion in einem Maße erhöht, daß der Absatz ihrer Produkte immer schwieriger wird. Die Weckung der Bedürfnisse nach den bereits hergestellten Waren wird immer kostspieliger, während die Wirksamkeit der diesbezüglichen Anstrengungen immer geringer wird.

Die Mikroelektronik weist aber auch zugleich einen Weg aus der Sack- [S.
36] gasse, indem sie es möglich macht, persönliche Dienstleistungen in bisher kaum denkbar gewesener Weise zu industrialisieren, das heißt einer maschinellen Durchführung zuzuführen. Einige Beispiele sollen dies erläutern:

• Im Gesundheitswesen werden Arztkonsultationen zunehmend durch Dialogmaschinen ersetzt. Hierbei spielen sogenannte “Expertensysteme” eine große Rolle. Diese Expertensysteme sind Computerprogramme, die Fakten aus einer eng umschriebenen wissenschaftlichen und technischen Disziplin und die Regeln, nach denen diese Fakten zu verknüpfen sind, beinhalten. Fortgeschrittene Expertensysteme werden sogar zur Psychotherapie eingesetzt. Auch die Seelsorge beginnt bereits, sich dieser technischen Möglichkeiten zu bedienen.

• Ein weiterer großer Bereich, in dem die Industrialisierung zwischenmenschlicher Beziehungen vorangetrieben wird, ist der Unterrichtsbereich. Mit großem Aufwand an Geld und Forschungsarbeit werden Bildungsprogramme, Lehrgänge und Schulungsmaßnahmen in entsprechende Softwareprogramme umgesetzt.

• Zur Veranschaulichung, wie weit die Industrialisierung persönlicher Dienstleistungen getrieben werden kann, sei auch die Prostitution genannt, ein Bereich, der wie kaum ein anderer auf die enge Kontaknahme von Menschen ausgerichtet ist. Auch hier hält die Industrialisierung in Gestalt von Masturbations- und Kopulationsmaschinen, Roboterpuppen, Videocassetten und anderem Einzug.

Als Ende dieser Entwicklung ist die Perfektionierung der eindimensionalen Gesellschaft abzusehen. Die Konsumenten bezahlen der Industrie die Mittel wie Terminals, Bildschirmabonnements, Zugang zu Speichern und Sonderprogrammen, mit deren Hilfe sie sich auf einen am statistischen Durchschnitt und nicht an der individuellen Lebenssituation orientierten Gesundheitsbegriff hinnormen, sie sich selbst in Schulungs- und Trainingsprogrammen überwachen, um damit ihre Angst, ihre Isolation, ihre Furcht vor Statusverlust und Arbeitslosigkeit zu bannen. “Auf diese Weise können die Individuen dazu gebracht werden, sich gemäß einer Normalität, die (...) vorprogrammiert ist, selbst zu produzieren, selbst auszubilden und selbst zu erhalten. Der Wunsch nach Autonomie und Freiheit wird somit ausgebeutet und gegen das Subjekt gewendet. Die ihm zur Verfügung gestellten Mittel dienen dazu, die Souveränität, zu der sie verhelfen wollen, zu einsamem Eigenkonsum herabzuwürdigen.”5

Die Krise

In vielen Sektoren der industriellen Produktion geht der Einzug der Mikroelektronik einher mit einer massiven Vernichtung von Arbeitsplätzen, insbesondere im Fertigungsbereich. Dabei sind nicht nur minderqualifizierte Arbeitsplätze von der Wegrationalisierung bedroht, sondern auch Berufe, für deren Erlernung bisher mitunter sehr spezielle Ausbildungslehrgänge erforderlich waren, man denke nur an Schriftsetzer, Werkzeugmacher, Konstruktionszeichner oder verschiedene kaufmännische Berufe. In allen Industriestaaten wächst das Heer der Arbeitslosen. Für diese Menschen wird die Hoffnung auf einen steigenden Lebensstandard für alle von Tag zu Tag fragwürdiger. [S.
37]

Der Kriegführungsstaat ortet nun in den Arbeitslosen den Feind, der seine Rationalität in Zweifel ziehen, ja sogar umstürzen könnte. Seine Polizei findet daher immer neue Anlässe, Daten über seine Bürger zu sammeln, sie mit bereits gespeicherten zu verknüpfen und sie nach immer neuen Gesichtspunkten auszuwerten. Datenschutzgesetze bleiben da wirkungslos, weil sie einerseits von den Behörden geheim umgangen und andererseits von der Elektronikindustrie als Hemmnisse für die Ausbreitung der Informationstechnologie angefeindet werden. “Ausgehend vom Bildungswesen auf der einen Seite, von der Polizei und personenbezogenen sozialen Diensten auf der anderen, durchdringt sie langsam den Vorgang der Sozialisation des Individuums. Was nicht bedeutet, daß die Informationstechnik aus sich heraus das Entstehen einer von Verwaltungsapparaten beherrschten Gesellschaft bewirkt. Sie erschwert hingegen den Widerstand gegen eine solche Entwicklung – Gegenkräfte haben es heute schon schwerer, sich Gehör zu verschaffen.”6 Die Demokratien des Westens entwickeln sich zu “Dossier-Gesellschaften” – eine bemerkenswerte Konvergenz zu den Gesellschaften des kommunistischen Bereichs.

Die Entfaltung der Mikroelektronik und der Informationstechnologie hat den Wohlfahrts- und Kriegsführungsstaat an die Grenzen seiner Rationalität geführt. Der Traum vom dauernd steigenden Lebensstandard für alle ist ausgeträumt. Die fortgeschrittene industrielle Gesellschaft steckt tief in einer existentiellen Krise. Jeder Tag, den diese Krise länger dauert, verstärkt die sozialen Ungleichheiten und vor allem ihre Sichtbarkeit. Brutale Verdrängung der weniger Begünstigten durch die besser Gestellten, Gewalttätigkeit der gesellschaftlichen Beziehungen, maßlose Privilegien des Geldes und der Macht – all dies beschleunigt den Zerfall des sozialen Zusammenhalts, den Zusammenbruch der Legitimität des Staates und der Rechtsordnung.

Allein das unbestreitbare Vorhandensein der Krise stellt die Richtigkeit aller bisherigen Politik in Frage, zieht den Primat der Wirtschaft in Zweifel und rückt die Ansprüche der herrschenden Ideologien und politischen Programme in ein schiefes Licht. Die Krise offenbart, daß die Wirtschaft von ihren Vertretern entgegen allen anderslautenden Beteuerungen nicht beherrscht, wahrscheinlich nicht einmal verstanden wird. Ringsum ist der Zerfall der Gesellschaft zu beobachten, doch unverdrossen werden die alten Rezepte angepriesen, mit denen die Krise überwunden werden soll. Es wäre wahrlich klüger, in der herrschenden Krise das Ende des industriellen Zeitalters zu sehen und den möglichen Beginn einer neuen historischen Epoche, die auf einer anderen Rationalität, auf anderen Werten, anderen Beziehungen und auf einem anderen Leben gründet.

Schlußfolgerungen für das Bildungswesen

Damit sind die Stichworte für die künftig einzuschlagende Richtung der gesellschaftlichen Entwicklung gefallen: neue Rationalität, neue Werte, neue Beziehungen der Menschen untereinander, kurz eine neue Qualität der Demo- [S.
38] kratie. Die Erreichung dieser Ziele ist die Aufgabe der Politik, die aber unter anderem auch flankierende Maßnahmen seitens des Bildungswesens bedarf. Bildung muß einerseits in den Menschen die Bereitschaft wecken, ihre Einstellungen und Werthaltungen zu ändern und neue Wege zu beschreiten, andererseits auch die Menschen befähigen und motivieren, die als richtig erkannten Ziele zu artikulieren und auf die politischen Kräfte Druck auszuüben, jene auch anzustreben.

Bewältigung der Informatik

Ende der siebziger und Anfang der achtziger Jahre erfolgte der Einbruch der Informatik in den Schul- und Volksbildungsbereich. Was vergleichsweise harmlos mit Programmierkursen begonnen hat, hat sich zu mehrjährigen Zertifikatslehrgängen in Elektronik, zu jahrelangen Debatten über den Einbau von Informatik und elektronischer Datenverarbeitung in die Lehrpläne und zur fast zwanghaften Ausstattung von Schulen und Erwachsenenbildungseinrichtungen mit Computern um Millionenbeträge entwickelt. Ein Ende ist nicht abzusehen. Die Computerindustrie wirft immer neue Generationen von Computersystemen auf den Markt und setzt damit die Bildungseinrichtungen unter einen doppelten Zugzwang: zum einen müssen die alten Geräte möglichst rasch amortisiert werden, andererseits müssen die neuesten Modelle ehestmöglich angeschafft werden, um die Ausbildungskurse auf den letzten Stand der Entwicklung und das Bildungsangebot attraktiv zu halten. Mit marktschreierischen oder subtilen Methoden muß in den künftigen oder bereits gewonnenen Teilnehmern die Überzeugung geweckt werden, daß eine Qualifikation im Informatikbereich wenn schon keine Garantie, so doch eine größere Chance für den beruflichen Aufstieg bedeutet.

Und es ist alles nicht wahr, und es ist alles nicht wahr. Die Einführung der elektronischen Datenverarbeitung in den industriellen Fertigungsbereich führt zu einer Spaltung des Arbeitsmarktes im Hinblick auf die für die angebotenen Arbeitsplätze erforderlichen Qualifikationen. “Ungelernte und angelernte Arbeitskräfte sind weniger gefragt. Ein starker Bedarf besteht hingegen an Computerspezialisten, Software-Entwicklern, Programmierern, Systemanalytikern, wobei den Doppel- und Mehrfachqualifikationen eine besondere Bedeutung zukommt. Diese hochqualifizierten Gruppen sind aber quantitativ äußerst beschränkt. Sie werden sich außerdem einem verstärkten Qualifikationsdruck gegenübersehen: das Rationalisierungsinteresse des Kapitals wird danach trachten, das Wissen der ‚neuen Elite‘ in die Technologie zu übernehmen. Es ist deshalb nicht auszuschließen, daß diejenigen Berufe, die heute die technologische Veränderung tragen und herbeiführen, in nicht allzu großer Ferne ebenfalls Dequalifikationstendenzen unterliegen werden.”7

Die Gefahren der Informatik

Der Vergleich zwischen dem Anspruch schulischer und außerschulischer Berufsbildung im Bereich der elektronischen Datenverarbeitung und der Wirklichkeit der entsprechenden Berufswelt zeigt vor dem Hintergrund der im ersten [S.
39] Teil dieses Aufsatzes entwickelten Analyse der bestehenden gesellschaftlichen Situation, was es mit der explosiven Expansion der Informatik im Bildungswesen auf sich hat. Es handelt sich hier, um im militärischen Sprachgebrauch zu reden, um die Durchbruchsschlacht des eindimensionalen Denkens an der Bildungsfront, die ihm für unabsehbare Zeit die unumschränkte Herrschaft über die Menschen bringen soll.

So lange die technologische Rationalität unserer Gesellschaft ihre Faszination für die Menschen bewahren kann, erweist sich die formale Logik als die stärkste Waffe der Informatik in diesem Kampf. Daran ändert auch die Tatsache, daß die Mathematiker Paul Finsler und Kurt Gödel schon vor mehr als einem halben Jahrhundert nachgewiesen haben, daß in widerspruchsfreien axiomatischen Systemen Sätze enthalten sind, über deren Wahrheit und Falschheit im Rahmen des jeweiligen Systems nicht entschieden werden kann. Daran ändert auch nichts die Tatsache, daß die formale Logik jedem Paradoxon hilflos gegenübersteht. Fragen nach dem Sinn sind im Rahmen einer neopositivistischen Wissenschaft ohnehin als metaphysisch verpönt und die stupende Leistungsfähigkeit elektronischer Systeme läßt solche Fragen auch als überflüssig erscheinen.

Mit der formalen Logik beginnt in der Informatik auch die Absetzbewegung aus der Wirklichkeit. Der Einsatz des Computers als Lernmaschine leitet diese Bewegung schon bei der Jugend ein: “Die Gefahr besteht darin, daß Computerwirklichkeit unmerklich zu unserer Wirklichkeit wird. Je mehr wir uns mit simulationsgerecht verengten Bildern der Wirklichkeit auseinandersetzen, um so eher könnte in der Folge der Zugang zu unserer eigentlichen Wirklichkeit versperrt werden. Damit würden sich die Akteure unmerklich zu Als-ob-Persönlichkeiten entwickeln, in denen der Widerspruch von Sein und Schein erlischt. Ihre eigentliche Realität verschwimmt mit dem Schein der Simulation.”8

Besonders bei Kindern, die schon frühzeitig Umgang mit Computern haben, ist der Wirklichkeitsverlust, der damit einhergeht, erschreckend. Der Computer scheint in ihren Augen als lebendes Wesen, das nicht nur denken, sondern auch fühlen kann und sich etwa über eine gut gelungene Computergrafik freut.9
Aber auch Erwachsene sind davor nicht gefeit. Zu einem animistisch-religiösen Verhältnis zur Rechenmaschine ist es für eine Vielzahl von Computerbesitzern und -anwendern nur ein kleiner Schritt. Im allgemeinen kann der Laie nicht begreifen, wie Mikroprozessoren funktionieren, somit schreibt er die übermenschliche Leistungsfähigkeit irgendwelchen Kräften zu. Ähnlich wie bei den Naturreligionen, die geprägt sind durch die Angst vor unberechenbaren Geistern und Dämonen, so läßt die Undurchschaubarkeit des Computers das Numinose in den Menschen wieder aufleben. Welcher Anwender hat noch nicht beschwörend auf den Computer eingeredet oder im Falle eines Fehlergebnisses geflucht, daß die Maschine “spinne”? “Es besteht eine allgemeine Tendenz unter den Menschen, sich alle Wesen nach sich selbst vorzustellen und auf alle Gegenstände die Eigenschaften zu übertragen, die ihnen eng vertraut oder derer sie sich innig bewußt sind”10, heißt es schon bei Sigmund Freud. [S.
40]

Das kalte Auge

Sowohl beim Arbeitsgerät als auch beim Heimgerät sind die “Schnittstelle” zwischen Mensch und Maschine der Bildschirm und das Auge. Die Reduzierung der Wahrnehmung auf das Auge hat zur Folge, daß dieses zur vorwiegenden Erlebnis- und Lustquelle wird. Es entsteht eine körperferne Sinnlichkeit, die dem Voyeurismus in der menschlichen Trieb- und Bedürfnisstruktur immer breiteren Raum zugesteht. Die Einengung der Wahrnehmung auf das Auge bringt die Gefahr mit sich, aus dem Menschen ein körperloses, teilnahmsloses Monster zu machen, das mit “kaltem Auge”11 seine Umwelt betrachtet. Es kommt zu einer “Verkopfung” der Verarbeitung von Eindrücken, alles wird vornehmlich kognitiv aufgenommen und verarbeitet. Sinnliche und leibliche Erfahrungen, die wesentliche Bestandteile von Einschätzungen, Einstellungen und Urteilsbildungen sind, gehen verloren. Damit fehlen aber auch die wichtigsten Voraus-setzungen für die Gewinnung von Einsichten in die Realität der Welt.

Neue Formen der Allgemeinbildung

Der Vormarsch des Computers in alle Bereiche des Lebens zieht Konsequenzen für die Persönlichkeitsstruktur aller Menschen, die mit ihm in engere Berührung kommen, nach sich, denen das Bildungswesen, sei es nun schulisch oder außerschulisch, bei seinem Wettlauf mit der Entwicklung der Mikroelektronik noch viel zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet hat. Um den vorhin beschriebenen negativen Folgen der Computerisierung der Gesellschaft wirksam zu begegnen, bedarf es der Einbeziehung der Gesamtpersönlichkeit in den Prozeß der neuen Allgemeinbildung. Worauf es dabei ankommt, sei in zwei Thesen aufgezeigt:

These 1: Allgemeinbildung ist die Orientierungsfähigkeit in der sozio-kulturellen Landschaft. Jeder Mensch lebt in einem Beziehungsgeflecht zu Institutionen und Einzelpersonen, in dem wechselseitige Einflüsse hin und her gehen. Die Gesamtheit dieser Verflechtungen wird hier als sozio-kulturelle Landschaft bezeichnet. Es ist eine Bildungsaufgabe, die Existenz dieser sozio-kulturellen Landschaft den Menschen bewußt zu machen.

These 2: Allgemeinbildung ist das Mittel zur bestmöglichen Lebensgestaltung. Jeder Mensch hat ja auch das Bedürfnis nach möglichst autonomer Lebensgestaltung. Um dieses Bedürfnis befriedigen zu können, bedarf es auch der Fähigkeit, die sozio-kulturellen Veflechtungen aktiv für sich zu funktionalisieren.

In dieser Form ist Allgemeinbildung kein statischer Wissensschatz, dessen Besitz man durch gelegentliches Zitieren lateinischer Klassiker zeigt, sondern ein Mittel der Lebensgestaltung, das sich dynamisch dem Wandel der Verhältnisse anpaßt. Demzufolge ergeben sich als Inhalte einer so verstandenen Allgemeinbildung.

An erster Stelle sind hier die elementaren Kulturtechniken des Lesens, Schreibens und Rechnens sowie kritisches Denken und mündliche Ausdrucksfähigkeit zu nennen. Dem möglichen Einwand, daß hier Selbstverständliches [S.
41] überflüssigerweise aufgezählt werde, können die in Schulungsprogrammen mit jugendlichen Schulabgängern regelmäßig auftretenden Erfahrungen entgegengehalten werden, wonach es bei den Teilnehmern in Hinblick auf diese elementaren Kulturtechniken erhebliche Mängel zu beheben gilt. Auch wenn man anerkennt, daß infolge des verbreiteten Gebrauchs von Telefon und Fernsehen der schriftlichen Kommunikation nicht mehr derselbe Stellenwert zukommt wie ehedem, so offenbart sich im Vorhandensein dieser Mängel ein schweres Versagen des Schulsystems. Bei der Fähigkeit, Lesen und Schreiben zu können, geht es ja um mehr als nur darum, Mitteilungen zu Papier bringen und wieder entschlüsseln zu können. Der schriftlichen Niederlegung einer Mitteilung geht eine gedankliche Arbeit voraus, in der das Ganze des Mitzuteilenden in eine sequentielle und logische Ordnung gebracht werden muß, die das Geschriebene auch einem Außenstehenden verständlich werden läßt. Mit der Erlernung des Lesens und des Schreibens ist somit auch die Einübung der Denkformen verbunden, auf denen unsere Kultur beruht. Eine Vernachlässigung der Ausbildung dieser kulturellen Grundtechniken hat, so betrachtet, sicher nicht ungefährliche Folgewirkungen für die kulturelle Entwicklung. Einiges wurde ja schon bei der Behandlung der Sprache durch die Medien angedeutet.

Es ist sicher keine überzogene Schlußfolgerung, wenn man von der nur mäßig gelungenen Alphabetisierung durch die Schule auch auf eine ebenso mäßig gelungene Vermittlung der anderen Kulturtechniken schließt. Ein kritischer Blick in die am häufigsten gelesenen Druckwerke oder eine aufmerksame Beobachtung der sprachlichen Fähigkeiten der Menschen bestätigen sie jedenfalls.

Da eine sich fortschreitend komplexer vernetzende Gesellschaft nicht mit sich fortwährend depravierenden Denkmustern erfaßt werden kann, wächst hier der Volksbildung eine subsidiäre Aufgabe neben dem staatlichen Schulwesen zu.

Hier muß nun kurz auf die Frage eingegangen werden, ob der Umgang mit dem Computer als neue elementare Kulturtechnik anzusehen ist oder nicht. Bei der Beantwortung dieser Frage muß man im Auge behalten, daß das Schlagwort vom “Computerführerschein” als vierter Kulturtechnik als geschickter Schachzug der Computeranbieter zu werten ist, um die Akzeptanz dieser neuen Technik zu forcieren. Man will deshalb das Nutzenkönnen eines Computers auf die gleiche Stufe stellen wie die Fertigkeiten des Lebens, Schreibens und Rechnens. Tatsächlich ist das im Computer kristallisierte Denken lediglich die konkrete Ausgestaltung der formalen Logik und die Anwendung der zweckmäßigen Methoden auf den Umgang mit Daten und Programmen. Worin dabei die vierte Kulturtechnik liegen soll, ist unerfindlich. Ganz im Gegenteil, Schulung in Computersprachen sind nicht der Weg, die Denkfähigkeit zu trainieren, auch wenn dies von den Softwareherstellern lautstark behauptet wird. Die Schulung in Computersprachen paßt das Denken an die Rechenstruktur des Computers an. Es kann und soll eigentlich nicht der Sinn von Bildungsmaßnahmen sein, den Menschen an seine Maschinen anzupassen. Eine Gesellschaft, die den Anspruch erheben will, als human zu gelten, muß eher den umgekehrten Weg gehen, nämlich die Maschinen an den Menschen anzupassen. [S.
42]

Um sich die Orientierungsfähigkeit in einer sich gerade unter dem Einfluß der Computertechnik rasch wandelnden Gesellschaft zu bewahren, bedarf es auf der über der Elementarbildung liegenden Stufe auch eines erheblichen Maßes an sozialwissenschaftlichen Kenntnissen.

Ein wesentlicher Bestandteil dieser Kenntnisse müßte aus dem geschichtlichen Bereich kommen. Nur der historische Ansatz bietet die Einsicht, wie politische und wirtschaftliche Prozesse sich in all ihrer inneren Widersprüchlichkeit entwickeln, und schafft somit das Gegengewicht zu der wirklichkeitsfremden Abstraktion des Wissenschaftsbetriebes im Gefolge der aristotelischen und formalen Logik. Der historische und gesellschaftliche Prozeß ist dialektisch und er kann nur adäquat mit Hilfe einer dialektischen Logik erfaßt werden, einer Logik, wie sie Platon und Hegel entwickelt haben. Anders als bei der formalen Logik ist der Gegenstand der dialektischen Logik weder die abstrakte, allgemeine Form der Objektivität noch die abstrakte, allgemeine Form des Denkens. Die dialektische Logik löst die Abstraktion der formalen Logik auf und gelangt zur Wahrheit, indem sie hinter der täuschenden Objektivität der Fakten die Faktoren erkennt, indem sie erkennt, daß die bestehenden Tatsachen das Werk der geschichtlichen Praxis des Menschen sind.

Die stetig zunehmende Ausbreitung der elektronischen Datenverarbeitung in den Verwaltungsorganen von Staat und Wirtschaft schafft eine Vielzahl von technosoziologischen Problemen. Die immer umfassender werdende “Verdatung” des Menschen schafft bei vielerlei Institutionen, die keiner öffentlichen Kontrolle unterliegen, ein Informationspotential, das tendenziell zur Einschränkung und Gefährdung der demokratischen Grundrechte neigt. Von der Datenschnüffelei der Polizeibehörden wurde schon geschrieben, aber auch Firmenleitungen und Werbeagenturen zeigen den unwiderstehlichen Drang, über alle möglichen Leute alle möglichen Informationen einzuholen, die sie eigentlich nichts angehen. Eine Bildungsaufgabe in diesem Bereich wäre etwa die Schärfung der Wachsamkeit gegenüber diesen Gefahren und die Entwicklung von Gegenstrategien.

An dieser Stelle soll jedoch auch hervorgehoben werden, daß die Mikroelektronik auch positive Entwicklungschancen eröffnet. Sie unterscheidet sich vom Wesen her grundsätzlich von der Großtechnologie, deren Entwicklung bisher von der industriellen Gesellschaft vorangetrieben worden ist. Diese Großtechnologie ist schon von ihrem Wesen her ein treibendes Element, daß auch die westlichen Demokratien zunehmend den Charakter von Polizeistaaten annehmen. Anders die Mikroelektronik, die als “offene Technologie” bezeichnet wird, weil sie im Prinzip jedem Menschen zugänglich ist. Von ihrer Struktur her fördert die Mikroelektronik die fortschreitende Vernetzung von Informationssystemen. Das bedeutet, daß der Zugang zu Informationen verschiedener Art für immer weitere Kreise möglich wird. Information wiederum ist die Grundvoraus[S.
43]setzung jedweder effektiver Mitbestimmung. Es ist somit keine unerhebliche Bildungsaufgabe, die Mikroelektronik von ihrem Image als populäres Unterhaltungsmedium zu lösen und als Grundlage einer echten und wirkungsvollen Demokratisierung der Gesellschaft der Allgemeinheit bewußt zu machen.

Das Ende der Arbeitsgesellschaft

Die Mikroelektronik und die durch sie ermöglichte und geförderte Automatisierung bringen das Ende der Arbeitsgesellschaft mit sich, indem sie zur Marginalisierung und Banalisierung der Arbeit führen; Marginalisierung, weil die Menge der gesellschaftlich nötigen Arbeit zur Herstellung eines Produkts immer weniger wird; Banalisierung, weil die Arbeit immer mehr zu einer Kontroll- und Zureichetätigkeit wird und mit der Herstellung eines Produktes immer weniger zu tun hat. Nur eine stets kleiner werdende Zahl von “Professionellen” wird hinkünftig in ihrer Arbeit persönliche Bestätigung und gesellschaftliche Anerkennung finden, während es für eine immer größer werdende Zahl von Menschen immer schwieriger und unmöglicher werden wird, sich mit ihrer Arbeit zu identifizieren.

Im Gefolge der Mikroelektronik geht, wie schon vorhin festgestellt, die Massenarbeitslosigkeit einher, und zwar nicht als eine früher oder später vorübergehende Erscheinung, wie sie die Krisen des Kapitalismus periodisch hervorbrachten, sondern als strukturelle Dauererscheinung. “Jede Politik ist verlogen, auf welche Ideologie sie sich sonst auch berufen mag, wenn sie die Tatsache nicht anerkennt, daß es keine Vollbeschäftigung für alle mehr geben kann, und daß die Lohnarbeit nicht länger der Schwerpunkt des Lebens, ja nicht einmal die hauptsächliche Tätigkeit eines jeden bleiben kann.”12

Andererseits verlangt aber die durch die Automation gesteigerte Produktivität den Absatz ihrer Erzeugnisse. Die Menschen bedürfen daher eines Einkommens, das in seiner Höhe nicht mehr von der Menge und Art der Arbeit abhängen darf – diese wird ja, wie gesagt, immer weniger – und auch nicht an den Besitz eines Arbeitsplatzes gebunden sein darf – dieser kann ja nicht mehr für alle Zeiten garantiert werden. Wie immer dieses materielle Problem gelöst werden mag, es ist damit allein nicht getan. Arbeitslosigkeit kann nicht nur mit Geld abgegolten werden, denn sie ist “ein Krebsgeschwür, das die Betroffenen physisch und psychisch ruiniert, in soziale Randgruppen abdrängt und bei längerer Dauer zu einer Klasse konstituiert, die nichts zu verlieren hat als ein Leben, das keines mehr ist. Familien brechen auseinander, Kinder sehen sich vor dem Nichts, die Selbstmordrate steigt ständig an.”13

Das Bildungswesen steht damit vor der Aufgabe, zur Sinngebung des Lebens und zur Ausbildung neuer Werthaltungen beizutragen. Die bisherige Geschichte ist davon geprägt, daß für die weitaus meisten Menschen der hauptsächliche Inhalt des Lebens in Arbeit bestand. Obgleich diese Arbeit oft schwer und fast immer entfremdet war, trug sie durch ihren bestimmenden Anteil am menschlichen Leben dazu bei, diesem einen Sinn zu geben. Mit dem Schwinden der Arbeit droht dem Leben eine Sinnentleerung, auch wenn es materiell durch sozialpolitische Maßnahmen abgesichert ist. [S.
44]

Demgegenüber lehrt aber auch das historische Beispiel der Aristokratie, daß ein sinnerfülltes Leben auch ohne Arbeit möglich ist, wenngleich nicht ohne Beschäftigung. Kriegshandwerk, höfische und staatliche Aufgaben, künstlerisches und kulturelles Schaffen und verwaltende Tätigkeiten boten den Angehörigen des Adels reichlich Gelegenheiten zu sinnvollen Beschäftigungen.

Daraus folgt, daß der Sinn des menschlichen Lebens zwar immer mit irgendeiner Beschäftigung verbunden ist, die aber nicht unbedingt als Arbeit im Sinne von fremdbestimmter Lohnarbeit bezeichnet werden kann. Es gilt nun, mit dem Schwinden der gesellschaftlich notwendigen Menge an Lohnarbeit Beschäftigungen zu schaffen, die die Arbeit im traditionellen Sinne ersetzen, aber doch gesellschaftlichen Status verleihen und Möglichkeiten des Aufstiegs bieten.“ Eine universelle und vom gesellschaftlichen Standpunkt äußerst nützliche Form einer solchen Beschäftigung könnte die ständige Fortbildung sein, in der das Studium – wir unterstreichen das, um Mißverständnissen vorzubeugen – mit erzieherischer Tätigkeit verbunden wäre.”14 Die durch die Entfremdung seit Generationen seelisch verkrüppelten Menschen müßten den Umgang mit Muße, mit nicht zweckrationalem Tun, mit Emotionen erst wieder lernen. Denn nur die nichtökonomischen Tätigkeiten sind der Stoff des Lebens. Sie beinhalten alles, was nicht um des Geldes willen, sondern aus Liebe, Freundschaft, Mitgefühl oder Hilfsbereitschaft getan wird oder um der Freude willen, die sowohl die Tätigkeit selbst als auch ihr Ergebnis bereiten. Eine Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung, die den überwiegenden Teil der gesellschaftlich notwendigen Arbeit automatisiert haben wird, bedarf nicht mehr der strengen Ethik, die die Pflicht über die Neigung stellt.

Eine Vorbedingung zur Erreichung dieses Ziels ist der Bruch mit der technologischen Rationalität. Das bedeutet vor allem eine Abkehr vom Trend der Akkumulation der Produktion zu immer größeren Einheiten. Vielmehr erscheint es angezeigt, den Weg der Dezentralisierung und der bedarfsorientierten Produktion zu gehen. Gerade hiezu könnten die Mikroelektronik und ein diesbezügliches Anwendungsbewußtsein eine wertvolle Hilfe bei der Bewältigung der hiermit verbundenen administrativen Probleme leisten.

Einen nicht geringen Stellenwert bei der Verringerung der Entfremdung in der Warenproduktion hätte auch der Bruch mit der Ideologie des Privilegs. Der Kernsatz dieser Ideologie ist, daß das, was für alle gut ist, dem einzelnen nicht zugemutet werden kann. Demzufolge wird jedem die Illusion vorgegaukelt, die von ihm gekaufte Ware sei besser als die von anderen erstandene gleichwertige. Bombastische Benennungen mit Wörtern wie “de luxe” und “super” oder mit oft sinnlosen Ziffern- und Buchstabenkombinationen, Preisunterschiede, wobei teuer auch gleich besser signalisieren soll, und anderes mehr sind die Tricks, mit denen diese Illusion erzeugt und genährt wird. Eine Hinwendung zu einer egalitären Grundhaltung nach dem Motto: “Was gut ist, ist gut, und was ausreicht, reicht aus – alles Mehr und Besser ist unnötig”, ist notwendig, um den Kreislauf der dauernden Bedürfnisweckung und dauernden Entfremdung der menschlichen Existenz zu durchbrechen. Sich ihrer selbst bewußten und gebildeten Menschen wird dies sicher auch gelingen. [S.
45]

Das Ziel: Der revolutionäre Charakter

Das Ziel und Ergebnis der Bildung im Zeitalter der Automation ist der autonome Mensch, der seine Anlagen voll entwickelt hat und sie zum Nutzen seiner Mitmenschen einsetzt. Erich Fromm bezeichnet diesen Idealtypus als den “revolutionären Charakter” und beschreibt ihn als Menschen, “der sich von den Bindungen an Blut und Boden, an Vater und Mutter, von der Loyalität gegenüber dem Staat, der Klasse, Rasse, Partei oder Religion gelöst hat. Der revolutionäre Charakter ist ein Humanist, sofern er sich die ganze Menschheit erfährt und ihm nichts Menschliches fremd ist. Er liebt das Leben und achtet es. In ihm sind Skepsis und Glaube. Skeptiker ist er, weil er die Ideologien verdächtigt, unerwünschte Realitäten zu verschleiern. Glaubender ist er, weil er an das glauben kann, was erst potentiell ist, ohne schon ganz geboren zu sein. Er kann ‚nein‘ sagen und ungehorsam sein, eben weil er ‚ja‘ sagen kann und jenen Grundsätzen gehorcht, die in Wahrheit seine eigenen sind. Er befindet sich nicht im Halbschlaf, sondern nimmt in voller Wachheit die persönlichen und gesellschaftlichen Realitäten um sich wahr. Er ist unabhängig; was er ist, verdankt er seinen eigenen Bemühungen, er ist frei und keines Menschen Diener.”15

Anmerkungen:

1 Herbert Marcuse, Der eindimensionale Mensch. Studien zur Ideologie der fortgeschrittenen Industriegesellschaft, Darmstadt-Neuwied 1985, S. 39.

2 Andre Gorz, Wege ins Paradies. Thesen zur Krise, Automation und Zukunft der Arbeit, Berlin 1983, S. 62.

3 Adam Schaff, Theorie der Wahrheit. Versuch einer marxistischen Analyse, Wien 1971, S. 311.

4 George Orwell, 1984, Konstanz-Stuttgart 1964, S. 50.

5 Gorz, Wege ins Paradies, a.a.O., S. 62.

6 Stefan M. Gergely, Mikroelektronik. Computer, Roboter und neue Medien erobern die Welt, München-Zürich 1983. S. 256.

7 Walter Blumberger, Probleme einer berufsbezogenen Erwachsenenbildung unter den Bedingungen aktueller technischer und ökonomischer Entwicklungen. In: Hubert Ch. Ehalt et. al. (Hrsg.), Geschichtswerkstatt, Stadtteilarbeit, Aktionsforschung. Perspektiven emanzipatorischer Bildungs- und Kulturarbeit, Wien 1984, S. 38.

8 Stefan M. Gergely, Wie der Computer den Menschen und das Lernen verändert. Ein kritischer Ratgeber für Eltern, Lehrer und Schüler, München-Zürich 1986, S. 170.

9 Sherry Turkle, Die Wunschmaschine, Reinbek bei Hamburg 1984, S. 68.

10 Sigmund Freud, Totem und Tabu. Einige Übereinstimmungen im Seelenleben der Wilden und Neurotiker, Frankfurt am Main 1984 (1913), S. 83.

11 Marie-Anne Berr, Bild-Folgen. In: Gunter Otto (Hg.), Bildschirm – Faszination oder Information. Jahresheft 3 (1985) aller pädagogischen Zeitschriften des Friedrich Verlages, Seelze 1985,S. 27.

12 Andre Gorz, Wege ins Paradies, a.a.O., S. 56.

13 Friedrich G. Kürbisch (Hrsg.), Entlassen ins Nichts. Reportagen über Arbeitslosigkeit 1918 bis heute.,Berlin, Bonn 1983, S. 10.

14 Adam Schaff, Wohin führt der Weg? Die gesellschaftlichen Folgen der zweiten industriellen Revolution, Wien-München-Zürich 1985, S. 145.

15 Erich Fromm, Der revolutionäre Charakter. In: Erich Fromm, Das Christusdogma und andere Essays, München 1984, S. 132 f.

(Wortwahl, Grammatik, Rechtschreibung und Zeichensetzung entsprechen dem Original. Die im Original durch Sperrung hervorgehobenen Wörter wurden kursiv gesetzt. In eckiger Klammer steht die Zahl der jeweiligen Seite des Originaltextes. Offensichtliche Druckfehler wurden berichtigt.)

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