Strukturanalyse der österreichischen Volkshochschulen 2005. Eine Langzeitstudie

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Author/Authoress:

Löderer, Judita

Title: Strukturanalyse der österreichischen Volkshochschulen 2005. Eine Langzeitstudie
Year: 2005
Source:

Löderer, Judita, Die österreichischen Volkshochschulen. Strukturanalyse 2005, Wien 2005, S. 7-26.

Subject descriptor: Lebenslanges Lernen / Organisation / Personalentwicklung
Abstract:

Die Strukturanalyse 2005 ist die fünfte Erhebung der Volkshochschulstruktur in Österreich, die die Pädagogische Arbeits- und Forschungsstelle (PAF) des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen (VÖV) im Fünf-Jahrsabstand durchführt. Ausgehend von der ersten Erhebung im Jahre 1985 kann nun die Entwicklung über einen Zeitraum von 20 Jahren dargestellt werden. Vor allem im Hinblick auf den Langzeitaspekt sind diese regelmäßigen Strukturerhebungen und ihre Analyse die einzigen in der österreichischen Weiterbildungslandschaft. Die Analyse beruht wieder auf den Angaben der Volkshochschul-Landesverbände, denen für die aufwändige Erhebung der Daten sehr herzlich gedankt sei.

Downloads: Loederer-Judita-Strukturanalyse-der-oesterreichischen-Volkshochschulen-2005-Eine-Langzeitstudie.pdf

Vorwort von Bundespräsident Dr. Heinz Fischer

Der Verband Österreichischer Volkshochschulen (VÖV) mit seiner Pädagogischen Arbeits- und Forschungsstelle (PAF) legt unter dem Titel „Strukturanalyse“ zum fünften Mal eine Ge-samterhebung der österreichischen Volkshochschulen und ihrer Landesverbände vor. Damit wird es möglich, die Entwicklung der Institution Volkshochschule unter vielfältigen Ge-sichtspunkten von 1985 bis 2005 darzustellen und auf diese Weise für ein hohes Maß an Transparenz zu sorgen, wie es einer öffentlich geförderten Einrichtung entspricht. Die „Struk-turanalyse 2005“ ist wegen der Details, die sie genau untersucht, und wegen des Vergleichs über zwei Jahrzehnte hinweg nicht nur in der österreichischen Erwachsenenbildung singulär. Zum Zeitpunkt der ersten Strukturanalyse im Jahr 1985 bestanden 259 Volkshochschulen. Ihre Zahl stieg kontinuierlich auf 293 im Jahr 2000. Die jüngste Erhebung zeigt einen Stand von 272 Volkshochschulen. In diesen Zahlen spiegelt sich eine Entwicklung, in der eine zu-nehmend schwierigere Lage für die institutionalisierte Weiterbildung ebenso zum Ausdruck kommt wie bewusst gesetzte Strukturstärkungsmaßnahmen, die auch Verbandsbeschlüssen wie der „Empfehlung zur Gestaltung der Volkshochschularbeit in Österreich“ aus dem Jahr 1994 entsprechen. Ebenso wie in den früheren Strukturanalysen wurde auch dieses Mal eine Vielzahl strukturel-ler Merkmale der Volkshochschulen und ihre Repräsentantinnen und Repräsentanten sowie der Landesverbände erhoben. Das Ergebnis zeigt ein insgesamt sehr erfreuliches Bild. Beispielsweise zeigt sich, dass die Betriebszeiten der Volkshochschulen im Interesse ihrer Besucherinnen und Besucher neuerlich ausgeweitet wurden. Es gibt eine deutliche Zunahme der Ganztagsvolkshochschulen, deren Zahl sich seit 1985 verdreifacht hat. Dementsprechend ist die Zahl der traditionellen Abendvolkshochschulen stark rückläufig. Angestiegen ist auch die Zahl der hauptberuflich geleiteten Volkshochschulen ebenso wie die Zahl der ehrenamt-lich geleiteten Volkshochschulen – beides auf Kosten der nebenberuflich geleiteten. Die Volkshochschule ist nicht nur von den Teilnehmenden her weiblich – rund 75 Prozent aller Kursbesucher sind Frauen -, sondern erstmals in der Geschichte werden mehr Volks-hochschulen von Frauen als von Männern geleitet. Insgesamt ist die Volkshochschule bereits ein Großbetrieb mit mehr als 1.000 Mitarbeiterin-nen und Mitarbeitern in Planung, Organisation und Administration, Management und Evalua-tion der Bildungstätigkeit. Die sehr große Zahl der Lehrenden ist dabei noch hinzuzuzählen. Ziemlich einmalig im deutschen Sprachgebiet ist, dass mit den „Strukturanalysen“ die quanti-tative Effektivität jeder einzelnen Volkshochschule vor dem Hintergrund der Größe der jewei-ligen Gemeinde, in der sie tätig ist, analysiert wird. Damit wird den Volkshochschulen die Möglichkeit geboten, nicht nur ihre eigenen Kurs- und Teilnahmezahlen mit jenen demogra-fisch ähnlich strukturierter Volkshochschulen zu vergleichen, sondern auch die dafür einge-setzten Personalkapazitäten in Relation zu setzen. Dem Verband Österreichischer Volkshochschulen ist es aber im Zusammenwirken mit den Landesverbänden der Volkshochschulen und diesen selbst ein Anliegen, gemäß den steigen-den nationalen und internationalen Anforderungen an Einrichtungen der Erwachsenenbildung, die Qualität der Bildungstätigkeit weiter zu verbessern. Aus diesem Grund hat der Verband Österreichischer Volkshochschulen 2004 drei große vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur und der Europäischen Union geförderte Projekte begonnen, die im kommenden Jahr ihren ersten Abschluss finden. Es handelt sich dabei um den Aufbau einer Weiterbildungsakademie für Lehrende und Mitarbeiter/innen in der Erwachsenenbildung, um ein Projekt, das die Implementierung von Qualitätsentwicklungsverfahren in Volkshochschu-len zum Ziel hat und um die Schaffung eines EDV-gestützten Dokumentationssystems für Weiterbildung unter dem Titel „Knowledge Base“. Auf der Basis von „Knowledge Base“ wurde für die Veröffentlichung der „Strukturanalyse 2005“ eine sehr moderne Darstellungsweise gewählt, die im Gegensatz zu ausschließlichen Druckwerken den Vorteil hat, dass sie ständig aktualisiert werden kann und zugleich sehr kostengünstig ist. Der inhaltliche Teil der „Strukturanalyse 2005“ wird in gedruckter Form publiziert, während der Informationsteil über jede der nunmehr 272 Volkshochschulen über „Knowledge Base“ im Internet verfügbar ist. Mit der Strukturanalyse 2005 wird wie mit den bisherigen Strukturanalysen das Ziel verfolgt, Bund, Länder und Gemeinden, Medien, politische und beamtete Entscheidungsträger/innen und nicht zuletzt die Volkshochschulen selbst über die österreichische Volkshochschulland-schaft exakt und zuverlässig zu informieren. Informiert werden aber ebenso die vielen Part-nereinrichtungen der Volkshochschulen im In- und Ausland. Damit erweisen sich die Volks-hochschulen als öffentlich geförderte Einrichtung als besonders transparente Einrichtung. Die Erarbeitung dieser Publikation im Rahmen der Pädagogischen Arbeits- und Forschungs-stelle des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen war nur durch die intensive Mitar-beit aller neun Landesverbände möglich. Dafür sei herzlich gedankt. Der Dank des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen gilt aber auch dem Bundesministerium für Bildung, Wis-senschaft und Kultur, das die Herausgabe der Publikation im Rahmen seiner Verbandsförde-rung unterstützt hat.

Bundespräsident Dr. Heinz FISCHER Präsident des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen

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