Jubiläumstagung "10 Semester Jour fixe Bildungstheorie"

Newsdetails

Jubiläumstagung "10 Semester Jour fixe Bildungstheorie"

26.01.2012 - 27.01.2012
|
Wien

Welchen "Nutzen" hat Lernen, für wen hat es diesen "Nutzen" und wie kann er "gemessen" werden? Die Tagung versucht zu klären, was unter Nutzen des Lernens in einem umfassenderen Sinn verstanden werden kann. Wie steht es etwa um den nichtökonomischen Nutzen des Lernens jenseits der Verbesserung von Employability und der Steigerung von Humankapital? Und welchen Nutzen jenseits der individuellen Ebene hat das Lernen für größere Gruppen und das Gemeinwohl?

Der Jour Fixe Bildungstheorie besteht seit nunmehr zehn Semestern. Er wurde im Frühling 2007 als Kooperation des Instituts für Wissenschaft und Kunst (IWK), des Rings Österreichischer Bildungswerke, des Verbands Österreichischer Volkshochschulen und des Instituts für Bildungswissenschaft der Universität Wien initiiert. Seither finden in jedem Semester vier Vortragsveranstaltungen, ein ExpertInnengespräch und ein Workshop zu aktuellen Fragen der Bildungstheorie – mit einem Schwerpunkt auf der Erwachsenenbildung – statt.

Programm

Donnerstag, 26. Jänner 2012, 14:00 bis 21:00 Uhr, Palais Clam-Gallas, Währinger Straße 30, 1090 Wien

14.00 Uhr: Begrüßung und Einleitung: Bettina Dausien, Wolfgang Kellner, Stefan Vater.

14.30 - 17.30 Uhr: Offener Raum zu "Partizipation lernen: erfolgreiche Konzepte und die Messbarkeit ihres Erfolgs"

Erfolgreiche Konzepte partizipativen Lernens sind verstärkt mit Ansprüchen der Erfolgsmessung konfrontiert. Anhand konkreter Beispiele wie Lernende Regionen, Active Citizenship, Bildungsnetzwerke, lokale Bildungs- und Kulturarbeit usw. fragen wir nach "angemessenen" Kriterien und Standards für die Erfolgsmessung. Welche Vorstellungen von Partizipation und Bildung stehen beispielsweise hinter Modellen und Methoden wie Sozialkapital, Kompetenzerfassung, Lernergebnisorientierung usw.? Inwieweit erscheint es sinnvoll, zwischen emanzipatorisch-kritischen und technokratisch-affirmativen Kriterien zu unterscheiden – und inwieweit sind Bildung und Partizipation überhaupt messbar?

Mit Kurzbeiträgen und moderierten Thementischen von:

  • Genoveva Brandstetter, freiberufliche Bildungsforscherin, Wien
  • Maria Gutknecht-Gmeiner, Impulse – Evaluation und Organisationsberatung, Wien
  • Wolfgang Jütte, Weiterbildung & Governance of Lifelong Learning, Universität Bielefeld
  • Klaus Thien, Österreichisches Institut für Erwachsenenbildung, Wien
  • Rita Trattnigg, Lebensministerium (angefragt)

Moederation: Barbara Kreilinger

18.30 Uhr Jubiläumsvortrag Tom Schuller (London): The Wider Benefits of Learning: Exploring Individual and Social Dimensions (in englischer Sprache)

The lecture discusses the wider benefits of learning in theory and in application to political practice. Its aim is to deepen the understanding of the complex ways in which learning can benefit individuals, and to the ways in which we can provide robust evidence about the scale of these effects and the returns they represent. But how to measure these wider benefits such as improved well-being, better health or lively community life? The lecture will pay particular attention to social capital as a central concept in both the methodological and political debate.

Tom Schuller is Director of Longview. Centre for Longitudinal Studies, Institute of Education, London. He was formerly Head of the Centre for Educational Research and Innovation at OECD, Dean and Professor of Lifelong Learning at Birkbeck, University of London, and co-director (with John Bynner) of the Centre for Research in the Wider Benefits of Learning. Visiting Professor at Birkbeck and at the Institute of Education, London. His most recent publications are Learning Through Life: Inquiry into the Future of Lifelong Learning (with David Watson, NIACE 2009); and Understanding the Social Outcomes of Learning (with Richard Desjardins, OECD 2007).

20.00 Uhr: Buffet und Buchpräsentation: "Erwachsenenbildung und Sozialkapital" (Hrsg.: Stefan Vater, Wolfgang Kellner, Wolfgang Jütte), Berlin 2010 (LIT Verlag).

Freitag, 27. Jänner 2012, 9.00 bis 12.00 Uhr, IWK, Berggasse 17, 1090 Wien

ExpertInnengespräch mit Tom Schuller

Freitag, 27. Jänner 2012, 19:00 Uhr, Palais Clam-Gallas, Währinger Straße 30, 1090 Wien

Tom Schuller: Humankapital. Mädchen und Frauen überholen Burschen und Männer – und wenn schon? (in französischer Sprache)

Es gehört zu den bezeichnendsten gesellschaftlichen Phänomenen der letzten beiden Jahrzehnte, dass Mädchen in der Schule die Burschen und dass junge Frauen in der Universität die jungen Männer hinter sich lassen. Das trifft für fast jedes OECD-Land und nahezu jeden Gesellschaftsbereich zu. Frauen verfügen über weit mehr von dem, was Ökonomen gerne "Humankapital" nennen. Es geht in diesem Vortrag weniger um die Erklärung, warum diese Entwicklung eingetreten ist (obwohl auch das eine wichtiges Thema ist), als vielmehr um Frage, wohin sie geführt hat. Diese Entwicklung wirkte sich vielfach sehr positiv auf die Beschäftigungsmöglichkeiten von Frauen aus, und dennoch ist es offensichtlich, dass die Karrierechancen von Frauen sich weit wenig gut verbessert haben, als man annehmen hätte können. Der Vortrag wird sich den möglichen Gründen dafür widmen.

Als Feedback-Veranstaltung zum Semesterprogramm wird der dreistündige Workshop Bildungstheorie angeboten.

Die Teilnahme an den Jour-fixe-Veranstaltungen und am Workshop ist als Seminar Bildungstheorie von der WeiterBildungsAkademie Österreich akkreditiert. Termine in Abstimmung mit den TeilnehmerInnen.

Eine Veranstaltung von IWK, Universität Wien - Institut für Bildungswissenschaften, Ring Österreichischer Bildungswerke und Verband Österreichischer Volkshochschulen.