Miss A. S. Levetus – eine grenzüberschreitende Volksbildnerin. Ein Porträt

Titelvollanzeige

Autor/in:

Filla, Wilhelm

Titel: Miss A. S. Levetus – eine grenzüberschreitende Volksbildnerin. Ein Porträt
Jahr: 2001
Quelle:

Spurensuche. Zeitschrift für Geschichte der Erwachsenenbildung und Wissenschaftspopularisierung, 12. Jg., 2001, H. 1-4, S. 24-39.

Zu den wohl bemerkenswertesten Persönlichkeiten aus der Geschichte der Wiener und damit der österreichischen Volkshochschulen zählt eine Frau, die sich im wahrsten Sinn des Wortes der Volksbildung verschrieb: Miss A. S. Levetus. Bis vor wenigen Jahren war sie völlig vergessen. Nicht einmal ihre vollen Vornamen waren bekannt. Dafür scheint sie in allen Volkshochschulprogrammen, in denen ihr Name vorkommt, als Miss auf. An Levetus zu erinnern heißt, an Aktivitäten aus der Frühzeit der Volkshochschulen zu erinnern, die selbst heute noch zukunftsträchtig sind und die in den zwanziger Jahren zum Teil avantgardistischen Charakter hatten. An eine Persönlichkeit wie Levetus zu erinnern bedeutet überdies, den personenbezogenen Diskurs der Volkshochschulhistorie um jene zu erweitern, die in der Volkshochschule entscheidend sind: die Lehrenden. Die bisherige personenbezogene Volkshochschulgeschichte weist ja – nicht nur in Österreich – ein Defizit auf: die Konzentration auf „große Namen“, zumeist aus dem Funktionärs- oder hauptberuflichen „Apparat“ bei gleichzeitiger Vernachlässigung der Lehrenden.

Forschungsstand

Bis heute sind nicht einmal die Lebensdaten von Levetus bekannt. Nach längeren Forschungsbemühungen konnten ihre – englische – Nationalität ebenso festgestellt werden sowie ihre Vornamen: Amelia Sarah.1 [S. 24] A. S. Levetus ist jedoch bei weitem nicht „nur“ eine volkshochschulhistorisch relevante Persönlichkeit, die in der Volkshochschule Wien Volksheim von dessen Gründung 1901 bis 1938 als Kursleiterin, Vortragende und vor allem als Obfrau („Präsidentin“) der englischen Fachgruppe tätig war, sondern auch wissenschaftshistorisch und frauenpolitisch von großer Bedeutung. Sie war die erste Frau, die an der Universität Wien – 1897 – einen öffentlichen Vortrag hielt. Vieles ist jedoch nach wie vor unbekannt: so die Motive für ihre 1891 erfolgte Übersiedlung nach Wien, ihre näheren Lebensumstände, ihre materiellen Verhältnisse und ihr Leben ab 1938. Über das volksbildnerische Wirken von A. S. Levetus wie über ihre Persönlichkeit geben eine Festbroschüre aus den zwanziger Jahren, diverse Hinweise in den Tätigkeitsberichten des Volksheims sowie die Programme der englischen Fachgruppe des Volksheims im Ottakringer Stammhaus Auskunft. Über das Internet konnten in jüngster Zeit Publikationen von Levetus ermittelt werden, ebenso bei der Durchsicht einzelner Zeitschriften aus der Zeit der Wiener Moderne.2 Als Kunsthistorikerin taucht Levetus mit einer Wiederveröffentlichung sogar in jüngster Zeit als Autorin auf.3 Bemerkenswert erscheint auch, daß 1935 in der „Wiener Zeitung“, dem Organ des Staates, ein instruktiver Artikel aus der Feder des Kunsthistorikers und Bibliotheksleiters Hans Ankwicz-Kleehoven über Levetus erschien, zumal ihr durchaus „sozialistische Neigungen“ attestiert werden können, allerdings im Sinn der englischen Fabier.4

Notizen zu Leben und Persönlichkeit von Levetus

A. S. Levetus stammt aus der mittelenglischen Industriestadt Birmingham, wo sie nach Absolvierung der Mittelschule das Midland Institute und das Mason College besuchte. Danach studierte sie an den Universitäten in Birmingham, Cambridge und Aberdeen, aber nicht, wie auf Grund ihrer späteren publizistischen Aktivitäten zu vermuten wäre, Kunstgeschichte, sondern Volkswirtschaft. Nach ihrer Übersiedlung nach Wien, wo sie – nach gegenwärtigem Wissen – zunächst noch nicht mit der institutionalisierten Volksbildung in Kontakt kam, hörte sie Vorlesungen an der Universität. Ein ordentliches Studium war Frauen noch nicht gestattet – dies war erst ab Herbst 1897 möglich, und da zunächst nur an der Philosophischen Fakultät.5 Im Februar 1897 hielt Levetus im Kleinen Festsaal der Universität Wien zwei öffentliche Vorträge über die Genossenschaftsbewegung in Großbritannien. Sie gelten als die ersten von einer Frau an der Universität Wien gehaltenen Vorträge. Zu dieser Zeit war sie bereits publizistisch aktiv. So veröffentlichte sie 1896 den Beitrag „Sociale Hilfsarbeit“ in den Mittheilungen der Ethischen Gesellschaft, deren Geschichte noch zu schreiben wäre.6 Levetus muß auch sonst in der Wiener bürgerlichen Öffentlichkeit hervorgetreten sein, sonst wären ihre Vorträge an der Universität nicht zu erklären. Bald danach trat ein grundlegender Interessenswandel ein. Sie verließ das Gebiet der Ökonomie und wandte sich der Kunstgeschichte und der modernen Kunst zu, deren Anfänge in Großbritannien sie durch John Ruskin und William Morris kennengelernt hatte. Beide sollte sie dann ab der Jahrhundertwende im Volksheim jahrzehntelang einer großen Zahl von Wienerinnen und Wienern näher bringen.7 In Wien fand Levetus in den Kreisen der 1898 gegründeten Secession und der neuorganisierten Kunstgewerbeschule ähnliche moderne künstlerische Bestrebungen vor wie in England. Als sie 1902 zur Wiener Berichterstatterin des Studio bestellt wurde, setzte sie sich ”aufs wärmste” für die junge Kunstrichtung ein. Ein Forum fand sie dafür nicht nur im Studio, sondern auch in deutschen Kunstzeitschriften wie den Modernen Bauformen, der Deutschen Kunst und Dekoration und der Textilen Kunst und Industrie, in denen sie zahlreiche Beiträge publizierte. Auf der anderen Seite hielt sie durch Berichte über Ashbee, Boysey, die Guild of Handicrafts und die Birmingham-School die Leser/innen der Wiener Musealzeitschrift Kunst und Kunsthandwerk über britische Kunst auf dem Laufenden. [S. 25]

Im Jahre 1904, nachdem sie ihre Lehrtätigkeit im Volksheim bereits ausgebaut hatte, gab Levetus das von Erwin Puchinger illustrierte Buch „Imperial Vienna“ heraus, in dem sie auch auf das Volksheim einging und es englischsprachigen Leser/innen vorstellte. Zwei Jahre später, 1906, beteiligte sie sich mit einem Beitrag über „Modern decorativ Art in Austria“ an der Studio-Spezialausgabe „The Art Revival in Austria“. 1911 verfaßte sie gemeinsam mit dem Volkskundler Michael Haberlandt8 das für die Kenntnis der österreichischen Volkskunst lange Zeit als bahnbrechend geltende Werk „Peasant Art in Austria and Hungary“. Die Zeit während des Ersten Weltkriegs verlebte Levetus in Wien, obwohl sie als Engländerin als „feindliche Ausländerin“ galt. Darauf haben Exponenten des Volksheims mehrfach hingewiesen. Die Tatsache, daß Levetus ihre volksbildnerischen Aktivitäten ungehindert fortsetzen konnte, wurde von ihnen mit einer gewissen Berechtigung, aber auch mit Selbstzufriedenheit als Beleg für die Liberalität und Weltoffenheit des Instituts verstanden. Volksheim-Obmann Friedrich Becke betonte in einer kurzen Würdigung von Levetus in einer Festbroschüre aus Anlaß des 25-Jahr-Jubiläums des „John-Ruskin-Clubs“, wie die englische Fachgruppe des Volksheims genannt wurde, daß sie stets nur als „die Freundin des Volksheims gesehen“ wurde.9 1920 rief Levetus gemeinsam mit dem jüngst wieder entdeckten Soziologen und Historiker Friedrich Hertz10 die dem Wiederaufbau Österreichs gewidmete Revue Reconstruction ins Leben und veröffentlichte 1924 eine Monographie über „Frank Brangwyn als Radierer“. Sie bewog überdies ihren berühmten Landsmann dazu, sein gesamtes graphisches Werk der Albertina zu überlassen.11 Nach Ankwicz-Kleehoven war Levtus eine der ersten, die die große Begabung Kolo Mosers würdigte, die die Begabung des jungen Dagobert Peche erkannte und dem Meisterwerk Josef Hofmanns, dem Palais Stoclet in Brüssel, ein literarisches Denkmal setzte12 Levetus hatte offenbar einen Blick für künstlerische Talente und nicht „nur“ kunsthistorisches Wissen parat. Ankwicz-Kleehoven wies überdies darauf hin, daß Levetus 1935 „trotz ihres Alters“ noch unermüdlich tätig ist und an ihren Memoiren arbeitet, die „demnächst in einem Londoner Verlag erscheinen sollen“. Es ist nicht bekannt, ob dieses Werk je publiziert wurde. Jahre zuvor, nämlich 1928, hob Becke in einer Würdigung der Volksbildnerin Levetus hervor: „Unsere Engländerin ist im Laufe der Jahre eine würdige Matrone mit weißen Haaren geworden. Jung geblieben ist aber ihr Herz und ihre Treue für unser Volksheim. Das wird jeder bezeugen, der beobachten kann, wie sie mit dem lebhaften Blick ihrer stahlblauen Augen den Beratungen im Ausschuß des Volksheims folgt.“13 Die Wahl in den Volksheim-Ausschuß – das eigentliche Entscheidungsorgan war der Vorstand – war mehr die Anerkennung ihrer Leistungen für das Volksheim als eine Bühne für Levetus, um das Geschehen im Volksheim zu beeinflussen. Eine detailliertere Analyse der [S. 26] Sitzungsprotokolle könnte hier noch mehr Aufschluß geben. Volksheim-Schriftführer Emil Reich, der Levetus gleichfalls sehr verbunden war, betonte im Zusammenhang mit ihrer volksbildnerischen Tätigkeit interkulturelle Aspekte, „wenn die Erlernung der fremden Sprache vor allem Mittel wird, die Eigenart andern Volkstums in allen seinen Betätigungen zu ergründen“. In einer heute zumindest eigenartig anmutenden Terminologie fügte Reich hinzu: „Das wertvolle Bildungsgut der angelsächsischen Rasse (!) wurde im Volksheim zuerst Bevölkerungsschichten vermittelt, deren dürftige wirtschaftliche Lage sie bis dahin von solcher Erweiterung ihrer Bildung durch neue Kulturelemente ausgeschlossen hatte. Nicht wenige Dankbriefe von Wienern und Wienerinnen aus England und Nordamerika bezeugen, daß sie durch die in unserer Volkshochschule empfangenen Bildungselemente dort ihr Fortkommen fanden und sich einlebten, aber mit treuer Liebe auch in der Ferne an unser Volksheim denken und es nach Kräften fördern. Weit größer und wichtiger aber ist die viele Tausende umfassende Schar jener in der Heimat Gebliebenen, denen englische Art und Sprache im Volksheim lieb und vertraut wurde als wertvolle Bereicherung ihres Innenlebens.“14 Karl Zeman, vermutlich ein langjähriges Mitglied der englischen Fachgruppe, zog 1928 gleichfalls eine Bilanz über die Tätigkeit von Levetus, und zwar in jener Sprache, in der von ihr geleiteten Fachgruppe konversiert und Wissensvermittlung betrieben wurde: „Miss Levetus was elected President. Our work began in real earnest a few days later. Since that time, Miss Levetus, whom we all revere, has been the very life and soul of our Club. During all these years she has never failed us: she has shown us all the different aspects of English life, given us an insight into manifold subjects in the vast field of English art and literature; she has led us in her [S. 27] lively, interesting manner through many a century of English history, backed by her personal experience and supported by her most admirable memory; she has brought before us graphic pictures of her own country and opened out new paths of knowledge to us.“15 In einer mit F. M. gezeichneten Erinnerung heißt es: „I have been a member of the John Ruskin Club since 1912. I know how we worked in the pre-war time and how we work now. But I remember much better what the Club – I mean our President Miss Levetus – was for us during the war. Dearth of light, lack of fuel, everywhere a terrible hunger, a starving populace; wherever we went, the war stalked before and behind us, in the streets, in our homes, at work, in our offices and all around. Only one evening a week did we get away from it, during the two hours we were together at the John Ruskin Club. Those evenings were to us members as an oasis in the desert, we worked with a zeal, all personal sufferings being forgotten. In the light of our President`s teaching, we have got nearer to England. We have learned to appreciate and understand the manifold beauties of the English language, as expressed in the British dramatists, poets and prose writers, and elucidated and interpreted by our teacher.“16

Volksbildnerisches Wirken im Volksheim

Miss A. S. Levetus scheint bereits im ersten Programm des am 24. Februar 1901 gegründeten Volksheims auf, das seine Bildungstätigkeit schon einige Monate später, am 25. April, mit einem fachspezifisch differenzierten Programm aufnehmen konnte. Angekündigt wurde schlicht und einfach „Englisch“, und zwar jeweils am Montag und Donnerstag als Kurs. Anders als manche Legenden dies weis machen wollen, scheint der Sprachenunterricht schon im allerersten Programm jener Wiener Volkshochschule auf, die sich von Beginn an als Volkshochschule verstand.17 Der Name Levetus befand sich im ersten Volksheim-Programm in bester Gesellschaft. Er stand neben so prominenten oder prominent gewordenen Namen wie Dr. Eugenie Schwarzwald (Deutsche Sprache), Dr. Ernst Fanta (Mathematik), Univ.-Prof. Adolf Stöhr (Philosophie), Univ.-Doz. Ludo Moritz Hartmann (Geschichtliche Sprechstunden), Univ.-Doz. Anton Lampa (Physik), Univ.-Doz. Richard Wallaschek (Musikwissenschaft und musikalische Übungen), Univ.-Doz. Siegfried Mekler (Lectüre antiker Classiker, in deutscher Übersetzung), Dr. Friedrich Löhr (Besprechungen aus dem Gebiet der bildenden Künste).18 Auffällig am ersten Volksheim-Programm ist neben den „klingenden Namen“, daß mit den Kursen längerfristige Veranstaltungsformen im Vordergrund standen und zugleich, über herkömmliche Kurse hinausgehend, Veranstaltungsformen angeboten wurden, die Eigenaktivitäten der Teilnehmenden zur Voraussetzung hatten oder diese förderten. Das Volksheim bot ab seiner Gründung ein modernes Volkshochschulprogramm und stellte nicht bloß moderne Überlegungen [S. 28] an, die es im Laufe der Zeit umzusetzen galt.19 Levetus war nicht Sprachkursleiterin im traditionellen Sinn der Sprachenvermittlung, sondern vielmehr Kulturvermittlerin im engeren und weiteren Sinn. Nach Gründung der englischen Fachgruppe hielt sie im Volksheim Kurse und Vorträge vor allem zur britischen Kunst und Kunstgeschichte und initiierte ebenso verschiedenste Lehrveranstaltungen zu politischen und gesellschaftlichen Themen.

Die Gründung der englischen Fachgruppe – „John Ruskin Club“

Levetus ging es in ihren ersten Lehrveranstaltungen im Volksheim besonders um Konversation von bereits der englischen Sprache Mächtigen. Möglicherweise war sie sprachmethodisch eine Vorläuferin des kommunikativen Sprachenunterrichts, wie er erst in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts in den Volkshochschulen besonders forciert wurde. Der englische Konversationsklub konstituierte sich im Volksheim in den ersten Monaten des Jahres 1903 aus den einschlägigen Kursen heraus als John Ruskin-Club – mit weitgesteckten inhaltlichen und methodischen Zielen – neu. Der Klub pflegte englische Konversation, begann eine Bibliothek anzulegen, veranstaltete sieben Ausflüge, die zu dieser Zeit, mangels alternativer Erlebnismöglichkeiten, von besonderer Attraktivität waren, und organisierte 14 Vorträge, davon nahezu alle in englischer Sprache. Themen waren alte englische Balladen, der Namensgeber John Ruskin, William Shakespeare, aber auch modern klingende Themen wie „Sprache und Denken“. Als Vortragende kamen Expertinnen und Experten zu Wort, Schriftsteller und „einfache“ Klubmitglieder wie „Frl.“ Fleißig, die über „Julius Caesar“ sprach. Im Volksheim-Bericht über das Arbeitsjahr Ostern 1904 bis Ostern 1905 ist erstmals ausdrücklich von der „englischen Fachgruppe“ die Rede, die „wie bisher“ von Miss A. S. Levetus geleitet wurde, 51 Mitglieder zählte und über eine Bibliothek mit 134 Bänden verfügte. Auf dem Programm der Fachgruppe [S. 29] standen in diesem Jahr fünf Vorträge, von denen einige thematisch sehr spezialisiert und eher für ein Fach- als für ein Volksbildungspublikum geeignet waren. Neben „Modern English Theater“ wurden geboten: „Japanese women-writers in the 10th century“, „The frozen deep by Wilkie Collins“, „The seen lamps of architekture by John Ruskin“ and „Elisabeth Barett-Browning“.20 An dieser Themenpalette wird ein zwar nicht gravierender, aber doch – im Sinn des Wortes – bemerkenswerter Zug der ungemein vielfältigen und intensiven Fachgruppentätigkeit deutlich: Gar nicht selten wurden dermaßen spezielle Themen aufgegriffen, mit denen gelegentlich die Grenze zum Irrelevanten, wenn nicht gar zum volksbildnerisch Abseitigen überschritten wurde. Neben dem üblichen Vortrags- und Kursprogramm sowie den Klubabenden gab es in der Frühzeit der englischen Fachgruppe immer wieder Vorträge von Experten, in englischer Sprache geführte Diskussionen zu Themen wie „Learning and education“ sowie die gemeinsame Lektüre literarischer Werke. Im Studienjahr 1904/05 wurde beispielsweise Shakespeares anspruchsvolles Stück „Coriolan“ gelesen. Die Voraussetzung dafür waren seitens der TeilnehmerInnen beträchtliche Sprachkenntnisse.

Etablierung der Fachgruppendemokratie

Die englische Fachgruppe in Ottakring dürfte die erste von später mehr als zwei Dutzend allein im Volksheim gewesen sein, die über die Besetzung der Leitungsfunktion hinaus eine feste Struktur mit gewählten FunktionsträgerInnen etablieren konnte. Dies ging unmittelbar auf eine Hörer-Initiative, also eine Initiative „von unten“, zurück. Dazu heißt es im Volksheim-Jahresbericht für 1903 unter anderem: „Am 19. März 1903 berief der Hörer des Englisch-Kurses M. König eine konstituierende Versammlung zum Zwecke der Bildung eines englischen Klubs ein. (...) Es wurde ein aus 7 Personen bestehender Ausschuß gewählt, dem folgende Personen angehörten: Miss A. S. Levetus, Präsidentin, Professor Emil Reich und Maurice König, Vizepräsidenten, Frl. [S. 30] Pollak, Kassierin, Frl. Aschkenes, Bibliothekarin, Herr Track und Frl. Bodanzky, Sekretäre. Der Einberufer schlug den Namen John Ruskin als Titel des Klubs vor, was auch akzeptiert wurde. Ebenso wurde das proponierte Programm genehmigt, das die Fortbildung in der englischen Sprache durch Veranstaltungen von Vorlesungen, Diskussionen, wissenschaftliche Lektüre und Gründung einer Bibliothek umfaßte. Die Statuten wurden vom Volksheimausschusse approbiert. Anfang April 1903 begann der Klub seine Tätigkeit, die er nunmehr mit bestem Erfolg seit mehr als einem Jahr fortsetzt.“21 Die englische Fachgruppe hatte schon bald nach ihrer Gründung nicht nur ein sehr differenziertes Programm, sondern eine ebensolche Leitungsstruktur, die – Jahre vor der Einführung des allgemeinen Männerwahlrechts – auf demokratischen Wahlen durch die Mitglieder beruhte. Die englische Fachgruppe war damit eines von vielen Beispielen für den Modernitätscharakter der Wiener Volkshochschulen, insbesondere des Volksheims, im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts. Volksbildung als Ausdruck und zugleich als ein bis in die Gegenwart von der Forschung unterschätztes Element der Moderne hielt sich in Wien über Jahrzehnte hinweg bis in die dreißiger Jahre und wurde erst vom Faschismus, zunächst in seiner österreichischen Spielart, und endgültig vom deutschen zerstört.

Die englische Fachgruppe nach der Hauseröffnung

Die Eröffnung des Volksheim-Gebäudes, das „Haus der 100 Fenster“, wie es der Arbeiter-Dichter und „Volksheimler“ Alfons Petzold nannte, am 5. November 1905, brachte auch für die englische Fachgruppe stark verbesserte Arbeitsbedingungen und eine Reihe neuer Möglichkeiten, die von Anfang an voll genützt wurden. Im Gegensatz zum Volksbildungsverein, wo dies vor dem Ersten Weltkrieg sehr wohl der Fall war, konnte im Volksheim keine französische Fachgruppe etabliert werden, so daß es im Volksheim lange Zeit mit der englischen nur eine Sprachenfachgruppe gab. Diese erwies sich allerdings von Anfang an als besonders aktiv, attraktiv und thematisch ebenso profiliert. Sie ging mit ihrem Programm weit über sprachliche Qualifizierung, die im üblichen Kursbetrieb möglich war, hinaus. Als „Präsidentin“ und als „Seele“ dieser Fachgruppe wirkte bis 1938 die „Nativ-speakerin“ A. S. Levetus, die schon am ersten Unterrichtsabend des Volksheims „auf unserem Katheder“22 stand. Wie intensiv und – auch methodisch – vielfältig das Programm der von Levetus geleiteten Fachgruppe im neuen Haus von Anfang an war, zeigt der Volksheim-Bericht für das Studienjahr 1905/06: „Die englische Fachgruppe hielt ihre Abende jeden Montag und Donnerstag, die Präsidentin Miss Levetus sprach über verschiedene Themen, Herr Tomanetz unterrichtete in englischer Stenographie, es gab auch einen Zyklus von Vorträgen über englische Geschichte, Frl. Horowitz leitete gemeinsame Leseabende, Frau Freund Otterego* hielt einige Vorlesungen ab, 5 Klubausflüge wurden unternommen, [S. 31] die englische Konversation fleißig gepflegt. Miss Levetus und Schriftsteller Sil Vara veranstalteten eine Vorlesung.“23 Im nächsten Studienjahr veranstaltete die Fachgruppe zusätzlich zu ihrem schon üblichen Programm eine Festakademie, die einen Reinertrag von 400 Kronen erbrachte. Damit wurden Freiplätze „für mittellose Bildungsstrebende“ im Volksheim geschaffen. An dieser Festakademie, die mit einem gehörigen organisatorisch-konzeptionellen Aufwand verbunden war, der von den ehrenamtlich tätigen Funktionsträger/innen der Fachgruppe geleistet wurde, nahmen eine Reihe guter KünstlerInnen teil, darunter die Hofburgschauspieler Gregori und Korff. Die Einschreibgebühr in der englischen Fachgruppe, die für manche InteressentInnen bereits eine Barriere bildete, betrug zu dieser Zeit 50 Heller und 30 Heller waren als Monatsbeitrag vorgesehen. Zu manchen Vorträgen hatten alle Mitglieder des Volksheims freien Zutritt. Im Studienjahr 1907/08 konnte die englische Fachgruppe ihr Programm weiter ausbauen und profilieren. Unter anderem wurden vier Zyklen (Vortragsreihen) über englische und US-amerikanische Literatur sowie über englische Geschichte abgehalten, die von Mr. Willonghby und Mr. Silk, also offensichtlich Gästen und „Nativ-speaker“, gestaltet wurden. Ein Essay von John Ruskin wurde gelesen, und ein Vortrag über Birmingham wies einen Besuch von 60 Personen auf. Um die Ferien zu nutzen, trafen sich die Mitglieder der Fachgruppe sogar während des Sommers im Türkenschanzpark zu Konversationsübungen im Freien. In diesem Jahr brachte eine Konzertakademie der Fachgruppe 200 Kronen an Einnahmen. Dazu hielt Reich in seinem Jahresbericht fest: ”Die ‘Engländer’ wie die ‘Philosophen’ empfangen also nicht vom Gesamtverein, sondern geben noch an ihn ab.” 24) Im Studienjahr 1909/10 zählte die englische Fachgruppe bereits 58 Mitglieder und ihre Bibliothek wies einen Bestand von 300 Bänden und 120 Zeitschriftenheften auf. Jeden Montag hielten die „Präsidentin“ und Miss Funk Leseübungen mit literarischen Erläuterungen zu Ruskins „Modern painters“ ab. Levetus hielt auch zwei Kurse ab, einen über englische Literatur, einen über Volkskunst in England und in Österreich-Ungarn. Darüber hinaus gab es 14 Einzelvorträge, die ein Gast-Ehepaar aus Chicago sowie einige Mitglieder der Fachgruppe bestritten. Dabei wurden unter anderen von „Frl.“ Bodansky Byron und von Herrn Haindl der Sozialutopist Robert Owen thematisiert. Gemeinsame Spaziergänge rundeten das Programm ab. Nach der Gründungsphase bis 1905 und der Phase der endgültigen Etablierung und Festigung bis 1910, läßt sich als dritte Phase der englischen Fachgruppe eine des Ausbaus bis zum Ersten Weltkrieg erkennen. In dieser Phase entwickelte sich die englische Fachgruppe hervorragend, war aber keineswegs die einzige, deren Entwicklung in diesem Zeitabschnitt so charakterisiert werden kann. Als vierte Phase läßt sich die Kriegszeit feststellen. Im ersten Kriegsjahr, dem Studienjahr 1914/15, hielt die „altbewährte Vorsitzende“ mit „unvermindertem selbstlosem Eifer“ zwei Kurse über englische Literatur im 19. Jahrhundert. Melitta Aschkenes, die im Volksbildungsverein Leiterin der dortigen englischen Fachgruppe wurde, trug über John Ruskin, den Dramatiker Bernard Shaw und den US-amerikanischen Lyriker Walt Whitman25 vor, dem im alten Volksheim häufig Aufmerksamkeit gezollt wurde und der sich in sozialreformerischen Kreisen Wiens großer Beliebtheit erfreute. Im zweiten Kriegsjahr waren immer noch 50 Mitglieder in der Fachgruppe eingeschrieben, die ihre Bibliotheksbestände ausbauen konnte. Die als „eifrig“ bezeichnete „Präsidentin“ hielt das ganze Jahr über Vorträge über Shakespeare und seine Zeitgenossen, englische Erziehung und Geschichte sowie zur Shakespeare-Gedenkfeier ausnahmsweise in deutscher Sprache einen allgemein zugänglichen Vortrag über die Jugend des großen Dramatikers. Die Mitglieder hielten Sprechübungen ab und lasen gemeinsam Shakespeares berühmte Dramen ”Hamlet” und ”Ein Sommernachtstraum”. Im von Reich für das Studienjahr 1916/17 erstatteten Bericht heißt es: ”Die englische Fachgruppe bewahrte sich die uns so gar nicht feindliche Ausländerin Miss A. S. Levetus als [S. 32] Leiterin und diese bewährte sich in Kursen über irische Literatur wie über die Artussagen in langgewohnter Weise”. 26) Mitglieder hielten, wie immer in englischer Sprache, Vorträge über Oliver Goldsmith, Richard Brinsley Sheridan, Oscar Wilde und William Butler Yeats. Die Mitgliederzahl lag noch immer bei 50. Im letzten Kriegsjahr erlitt die Fachgruppe jedoch einen bald überwundenen Einbruch bei den Mitgliedern, deren Zahl auf 22 sank. Von den verbliebenen Mitgliedern wird berichtet, daß sie „treulich den Kursen folgten“. Nach dem Ersten Weltkrieg konnte die englische Fachgruppe die Zahl ihrer Mitglieder in kurzer Zeit mehr als verdoppeln. Dies ist ein Beleg von vielen für die ungebrochene Attraktivität der Fachgruppe, die sich mit der Gründung von Volksheim-Zweigstellen dezentralisierte. Angesichts der aus England kommenden Leiterin der Fachgruppe konnte sich der prononciert deutschnationale Reich in seinem Tätigkeitsbericht die Frage nicht verkneifen: „Es wäre doch wissenswert, ob irgendwo in Großbritannien oder Nordamerika eine Deutsche (!) in ähnlicher Weise geschätzt wirken durfte?“, um dann nicht ohne Selbstzufriedenheit festzustellen: „Hier überwand die Neigung der Zuhörer für ihre bewährte Lehrerin jedes Vorurteil und hatte keine Hemmnisse zu beseitigen, weil niemand solche bereitete.“27 In diesem Zusammenhang ließ Reich unerwähnt, daß es zu Kriegsbeginn sehr wohl eine Diskussion im Volksheim über die Lehrtätigkeit der „feindlichen Ausländerin“ Levetus gab, die von Hörern initiiert, von den Gremien jedoch ohne Zögern zurückgewiesen wurde. Im ersten Nachkriegsjahr hielt Levetus Kurse über englische Literatur und Malerei im 19. Jahrhundert. Redeübungen und Diskussionen leitete Melitta Aschkenes, über deren Person leider nichts bekannt ist, die aber gleichfalls zu den qualifiziertesten Sprachenvermittlerinnen der Wiener Volkshochschulen in der Zwischenkriegszeit gehörte. Aschkenes und Levetus hielten auch Vorträge über John Ruskin und Walt Whitman. Ein Gast aus China sprach über das in Österreich kaum bekannte Land und über chinesisches Leben.

Zeitüberdauernde Impulse und Innovationen

Die englische Fachgruppe war unter anderem deshalb so bemerkenswert, weil sie im sich unpolitisch gebenden neutralen Volksheim häufig gesellschaftspolitische Themen aufgriff und zur Diskussion stellte. Besonders ausgeprägt war dies im Studienjahr 1919/20, wobei es vor allem dem überragenden gestalterischen Einfluß von Levetus zu verdanken war. Möglicherweise lief allerdings diese Prägung der Fachgruppe der auch auf die Inhalte zielenden Mitbestimmung der Mitglieder zuwider. Die, wie angedeutet, politisch vermutlich den „Fabiern“ nahe gestandene Levetus teilte friedenspolitische Positionen der streng pazifistischen Quäker, aus deren Reihen immer wieder einzelne Vertreter in der Fachgruppe mit Vorträgen zu Wort kamen. Allein im Studienjahr 1919/20 wurden von ihnen zehn Vorträge in der englischen Fachgruppe gehalten. Dabei wurden Themen wie Gewerkschaften, Gilden-[S. 33]sozialismus oder Erziehung in England angeschnitten. Zwei Quäker schilderten ihre Strafjahre, die sie wegen Kriegsdienstverweigerung „verbüßen“ mußten. An alle Vorträge schlossen sich in englischer Sprache geführte Diskussionen an. Während das bisher dargestellte Programm der englischen Fachgruppe des Volksheims zwar bemerkenswert und in seiner Fülle und Vielfältigkeit ungewöhnlich war, aber sich trotzdem im Rahmen herkömmlicher Volksbildung bewegte, kam es nach dem Ersten Weltkrieg zu Akzentsetzungen, die zwar quantitativ nicht ins Gewicht fielen, jedoch völlig neue Möglichkeiten für die Volksbildung eröffneten, an die es sich gerade heute angesichts ungleich fortgeschrittenerer technologischer Möglichkeiten anzuknüpfen lohnen würde. Ein Gast aus England initiierte einen Briefwechsel der Fachgruppe mit einer von ihm gegründeten Adult School. Überdies widmete er dem Volksheim, „von dem er entzückt war“, 1.000 Kronen. Der berühmte Romancier H. G. Wells spendete der Fachgruppenbibliothek Bücher. Vom volksbildnerischen, sprachmethodischen und völkerversöhnenden Aspekt her besonders interessant war der Anschluß der Fachgruppe an das „Korrespondenzbureau“ der englischen Adult Schools, so daß viele ”Volksheimler” wenige Jahre nach dem Krieg einen regen Briefwechsel mit Engländerinnen und Engländern pflegen „und sich dabei unterhalten“ konnten. Mit Wien-Besuchern der English Workmans Travelling Association entwickelte sich ein „reger Verkehr“. Die Korrespondenz mit einer Adult School, deren Organ überdies zwei Beiträge über das Volksheim veröffentlichte, wurde über Jahre fortgesetzt. Die Korrepondenz-Aktivitäten wurden in der Folge sogar auf die USA ausgedehnt. In der Fachgruppe wurden auch Gespräche mit Arbeitern geführt, die aus Großbritannien nach Wien zu Besuch kamen. Als Höhepunkt der Aktivitäten zu einer nicht bloß deklarativen Völkerverständigung wurden zwei Mitglieder der englischen Fachgruppe des Volksheims von Quäkern für vierzehn Tage unentgeltlich nach England geholt, untergebracht und verpflegt. So etwas wie einen grenzüberschreitenden Austausch von Lernenden auf der Basis von Stipendien oder unentgeltlichen Aufenthaltsmöglichkeiten gibt es in systematisierter Form in der Erwachsenenbildung bis heute nicht, wäre aber in einer umfassend entwickelten Erwachsenenbildung mehr als nur eine Überlegung wert. Gleiches gilt für systematische Korrespondenz-Aktivitäten, für die sich in den Zeiten des Internets noch ungeahnte Möglichkeiten auftun. Die von Levetus geleitete englische Fachgruppe des Volksheims hat jedenfalls mit ihren vielfältigen Aktivitäten einen Kontrapunkt zur bis 1920 überwiegend unpolitischen Fachgrup-[S. 34]penarbeit gesetzt, der allerdings nie parteipolitisch oder agitatorisch gefärbt war. Durch die Verbindung mit praktischen Aktivitäten – Austauschreisen, Korrespondenzen – gewannen diese Formen und Inhalte der Bildungstätigkeit erheblich an Nachhaltigkeit und Prägewirkung.

Enormes volksbildnerisches Engagement von Levetus

Eine Analyse der Intensität der Mitarbeit der Lehrenden von Fachgruppen des Volksheims, die hier im Einzelnen nicht näher auszuführen ist, weist Levetus einen Spitzenplatz zu.28 Bei ihr hat sich die Quantität der Aktivitäten mit der Qualität in geradezu optimaler Weise verbunden. Levetus blieb in ihrer jahrzentelangen Tätigkeit für das Volksheim dessen Haupt- und Stammhaus in Ottakring „treu“ und war in den ab 1920 gegründeten Zweigstellen in den Bezirken Brigittenau, Landstraße, Leopoldstadt und Simmering nicht wesentlich und vor allem nicht kontinuierlich aktiv. Auch in den beiden anderen Wiener Stammvolkshochschulen, dem Volksbildungsverein und der Urania, hat sich Levetus nicht nennenswert engagiert.

Besondere Angebotsvielfalt in den zwanziger Jahren

Englisch war selbst im Rahmen der anspruchsvollen Fachgruppen so populär, daß schon zu Beginn der zwanziger Jahre eine zweite Gruppe in der Leopoldstadt gegründet werden konnte. Dabei stand Levetus Pate. Benannt wurde diese Fachgruppe wie ihr Ottakringer Pendant nach John Ruskin. Allein den Eröffnungsvortrag am 23. Jänner 1921 hielt Levetus – selbstverständlich über Ruskin. Im Volksbildungsverein gab es schon seit der Vorkriegszeit eine englische Fachgruppe, die allerdings nie an die Ottakringer Fachgruppe herankam. In Ottakring zählte die von Levetus geleitete Fachgruppe im Studienjahr 1920/21 58 Mitglieder, ihre Bibliothek 570 Bände. Die „Präsidentin“ sprach unter anderem über John Keats, einen der großen Lyriker der englischen Romantik, über schottische Literaten und über englische Städtebilder. Gäste aus England sprachen mit ihren Vorträgen explizit gesellschaftspolitische Themen an: „Capital and Interest“, „Education“, „Progreß“, „Civilisation“ und „Utopia“. Lichtbildervorträge gab es gleichfalls. Im Studienjahr 1922/23 hielt Levetus in „ihrer“ Fachgruppe Kursvorträge über William Morris und über die geschichtlichen Grundlagen der Hauptgestalten der Dramen Shakespeares. Eine Irin sprach über ihre Heimat und das Mitglied Hans Schindler, später selbst Kursleiter und nach dem Zweiten Weltkrieg sogar stellvertretender Obmann des Wiener Volksbildungsvereins, berichtete über eine Reise nach England. Erziehungsfragen und die eminent politische „Irische Frage“ waren weitere Themen von Vorträgen in der Fachgruppe, die am 18. März 1923 ihr 20-Jahr-Jubiläum mit einem großen Fest feierte. Dabei würdigte Volksheim-Obmann Friedrich Becke in einer Ansprache die großen Verdienste von Levetus um das Volksheim. In der inzwischen auf 78 Mitglieder angewachsenen Fachgruppe besprach Levetus im Rahmen eines Kurses im Studienjahr 1923/24 „Loyality“ von Galsworthy und außerdem „die führenden Männer des heutigen England“. Melitta Aschkenes widmete sich dagegen sozialen und wirtschaftlichen Tagesfragen in England. Eine schottische Schulärztin sprach über Indien und „Ärztliches“, die Frau eines Londoner Theaterdirektors über „dessen“ Bühne und ihre Wiener Eindrücke. Weitere Vortragsthemen waren in diesem Jahr die Arbeiterfrage in England und das Alkoholverbot in den USA. Die breite Themenvielfalt wurde in den darauf folgenden Jahren ungebrochen fortgesetzt. Dabei baute sowohl die englische Fachgruppe in Ottakring wie die Parallelgruppe in der Leopoldstadt auf einem im Rahmen des üblichen Kursbetriebes in beiden „Häusern“ gestuften Kursangebot auf, das von Anfängerkursen über die Stufen II. und III. bis zur Konversation reichte. In den beiden Fachgruppen selbst wurden allein zwischen 1925 und 1930 zusammengenommen zu verschiedenen Themen für bereits Sprachkundige 28 Kurse und Arbeitsgemeinschaften ab-[S. 35]gehalten, die neben Levetus und Marguerite Sharland noch Frank Litwin und Karl Zeman leiteten. In Veranstaltungen von Levetus waren häufig „auswärtige Gäste“ präsent, ebenso hielten immer wieder Mitglieder Vorträge. Inhaltlich hatte das Programm in beiden mitgliederstarken Fachgruppen – allein in Ottakring bewegte sich die Zahl der Mitglieder in diesen Jahren zwischen 71 und 90 – einen ausgeprägten literaturwissenschaftlichen beziehungsweise -historischen Schwerpunkt. Politische Themen wurden vor allem von Levetus besprochen. Reich hielt dazu in einem seiner Tätigkeitsberichte fest, daß „die englischen Fachgruppen im 16. und 2. Bezirk die genaueste Vertrautheit mit englischer Gegenwart und Vergangenheit“ bewirken. Politische Inhalte wurden in der zweiten Hälfte der zwanziger Jahre jedoch deutlich seltener angesprochen als in der Nachkriegszeit.

Im 25-Jahr-Jubiläum spiegelt sich die besondere Bedeutung der englischen Fachgruppe wider

1928 beging die englische Fachgruppe in Ottakring ihr 25-Jahr-Jubiläum. Dies war Anlaß für eine „erhebende Feier“, in deren Mittelpunkt die „verehrte Präsidentin“29 stand. Welche, aus heutiger Sicht kaum nachvollziehbare, öffentliche Bedeutung einer Volksheim-Subeinrichtung wie der englischen Fachgruppe zukam, zeigt sich daran, daß zum Jubiläum Bürgermeister Karl Seitz sowie zahlreiche Einzelpersonen und Körperschaften Glückwunschschreiben übermittelten. Es wurde sogar eine Festbroschüre herausgebracht, die Beiträge von Mitgliedern der Fachgruppe, von Volksheim-Spitzenfunktionären und von Levetus selbst enthielt. Die Bedeutung der englischen Fachgruppe in Ottakring kommt noch in einem Detail zum Ausdruck. Gegen Ende der zwanziger Jahre verfügte sie über eine Bibliothek mit englischsprachiger Literatur, die weit mehr als zweitausend Bände zählte. Die kleinere Fachgruppenbibliothek in der Leopoldstadt brachte es immerhin auf knapp 450 Bände. Im März 1933 wurde in den „Mitteilungen der Volkshochschule Volksheim Wien“ aus Anlaß eines neuerlichen Jubiläums des John-Ruskin-Clubs eine Würdigung der englischen Fachgruppe und besonders ihrer „Präsidentin“ publiziert. Dabei konnte sogar auf die internationale Bedeutung dieser Volksheim-Einrichtung hingewiesen werden. „Nur wenig andere Fachgruppen können sich des Glücks erfreuen, durch so lange Zeit hindurch dasselbe Oberhaupt zu besitzen; es ist Miss Levetus, die seit damals mit immer gleicher Energie und Umsicht die Fachgruppe leitet und sie in zielbewußter Arbeit im Laufe dieser drei Jahrzehnte zu einer Institution ausgebaut hat, deren Ruf über die Grenzen Österreichs bis zu den Volksbildungseinrichtungen Englands und Amerikas gedrungen ist. Unabsehbar ist die Zahl derer, die während der 30 Jahre des Bestandes Mitglieder der Fachgruppe waren und die sich, wenn sie auch das Leben von der Volkshochschule weggeführt hat, im [S. 36] Geiste immer noch engst verbunden wissen mit Miss Levetus und ihrem Kreis.“30 Levetus, die sich bereits im fortgeschrittenen Alter befand, erhielt 1934 mit Fred Bradley einen zweiten Obmann an die Seite gestellt, der sie in ihrer Fachgruppentätigkeit offensichtlich entlasten sollte. Ob hier auch politische Gründe eine Rolle spielten und Levetus kontrolliert werden sollte, läßt sich auf Basis der bisher erschlossenen Quellen nicht zweifelsfrei feststellen. Es dürfte eher nicht der Fall gewesen sein, da Levetus die Leitung der englischen Fachgruppe bis 1938 inne hatte und in der Öffentlichkeit nicht politisch exponiert tätig war.

1938 verlieren sich Levetus‘ Spuren ins Ungewisse

Das Volksheim hat für das Sommerhalbjahr 1938 einen schon im Herbst 1937 zusammengestellten und im Winter 1938 gedruckten „Arbeitsplan“ herausgebracht, für dessen Erscheinen die im Austrofaschismus tätigen Volksbildner/innen die Verantwortung trugen. Unter Punkt D „Kurse der Fachgruppen“ sind allein für Ottakring 19 Fachgruppen angeführt. Auf einem im früheren Archiv der Volkshochschule Ottakring gefundenen Programm („Arbeitsplan“) sind Kurse von vier Fachgruppen – Philosophie, Erziehungswesen, Staatswissenschaften und Englisch – mit Bleistift durchgestrichen. In der Fachgruppe für Zeichnen und Malen ist der Name Matejka-Felden (in der Zweiten Republik Gründerin und langjährige Leiterin der Künstlerischen Volkshochschule in Wien), in der mathematischen Fachgruppe der Name von HS-Prof. Ernst Fanta durchgestrichen. (Nicht deren Kurse.) Durchgestrichen sind in der englischen Fachgruppe der Name Levetus und die von ihr angekündigten Kurse, in denen ausgewählte Themen diskutiert und Autoren wie Charles Dickens und Rudyard Kipling besprochen werden sollten.31 Die Streichungen wurden offensichtlich nach dem Einmarsch der Nazis in der Zeit der kommissarischen Verwaltung des Volksheims vorgenommen, da, neben anderen, der Kurs „Weltanschauungsprobleme“, den mit Leo Gabriel ein ideologischer Repräsentant des austrofaschistischen Regimes hätte leiten sollen, gleichfalls gestrichen wurde. In Bezug auf Levetus sind diese Streichungen insofern noch von Bedeutung, als sie auf eine jüdische Herkunft hindeuten. Ihr zweiter – und nie ausgeschriebener – Vorname Sarah muß für sich genommen noch nicht auf eine jüdische Herkunft hindeuten. Christian H. Stifter hat jedoch jüngst im Internet in einem jüdischen Persönlichkeiten gewidmeten internationalen Lexikon den Namen Levetus entdeckt, allerdings ohne nähere biographische Angaben. Man wird aus den hier dargelegten Anzeichen davon ausgehen können, daß A. S. Levetus jüdischer Herkunft war. Mit dem erwähnten „Arbeitsplan“ des Volksheims für das Sommerhalbjahr 1938 verlieren sich jedoch ihre Spuren zur Gänze. Später ist ihr Name in keinem bisher bekannt gewordenen Zusammenhang mehr aufgetaucht. Es ist auch nicht bekannt, ob sie in ihr Heimatland Großbritannien zurückgekehrt ist. Ebensowenig ist eine – mögliche – Annahme der österreichischen Staatsbürgerschaft bekannt – wahrscheinlich ist dies jedenfalls nicht. Bis heute sind die näheren Lebensumstände von Amelia Sarah Levetus nicht bekannt, gleiches gilt für den Zeitpunkt ihres Todes. Die bisher erschlossenen biographischen Hinweise und ihre dokumentierbaren volksbildnerischen und publizistischen Aktivitäten legen eine nähere Beschäftigung mit dieser Frau nahe, die von ihren Zeitgenossen als außergewöhnlich beschrieben wurde.

Anmerkungen:

1 Der Vorname Amelia scheint beispielsweise auf in: Werner J. Schweiger, Wiener Werkstätte. Kunst und Handwerk 1903-1932, Augsburg 1995, S. 280; Hans Schindler, 50 Jahre Volksheim. Eine Festschrift zum 24. Februar 1951, Wien 1951, S. 25. Den Vornamen Sarah hat Christian H. Stifter bei Internet-Recherchen festgestellt und dem Verfasser dankenswerterweise mitgeteilt.

2 Vgl. A. S. Levetus, Sociale Hilfsarbeit. In: Mittheilungen der Ethischen Gesellschaft in Wien, Juli 1896, H. 13, S. 142-145.

3 Vgl. A. S. Levetus, Das Stoclethaus zu Brüssel von Architekt Professor Josef Hoffmann, Wien. In: Friedrich Kurrent/Alice Strobl, Das Palais Stoclet in Brüssel. Salzburg 1991, S. 24-64. Erstveröffentlichung: Das Stoclethaus zu Brüssel von Regierungsrat Professor Josef Hoffmann Wiener Werkstätte, Wien. Mit Text von A. S. Levetus (= Sonderdruck aus Moderne Bauformen 1914, H. 1), Wien 1914.

4 Vgl. Hans Ankwicz-Kleehoven, Miß A. S. Levetus. In: Wiener Zeitung vom 28. Juli 1935. Bei der „Gesellschaft der Fabier“ handelte es sich um eine Gruppe britischer Intellektueller wie George Bernard Shaw und H. G. Wells, die zur Gründung der Labour Party und zur Entwicklung ihrer Ideologie beitrug. Der Name geht auf den römischen Konsul Fabius Maximus zurück, der den Beinamen „Zauderer“ trug. Berühmt wurde er durch seine abwartende Haltung in der Kriegsführung. Beim Fabianismus handelt es sich um eine nicht-marxistische Spielart des Sozialismus. Vgl. J.-J. L. (Jean-Jaques Lecercle), Fabianismus. In: Georges Labica (Hrsg.), Kritisches Wörterbuch des Marxismus. deutsche Fassung hrsg. von Wolfgang Fritz Haug, Bd. 2, Berlin 1984, S. 330. 5 Zur sehr verspäteten Entwicklung des Frauenstudiums in Wien und Österreich vgl. Waltraud Heindl/Marina Tichy (Hrsg.), „Durch Erkenntnis zu Freiheit und Glück ...“. Frauen an der Universität Wien (ab 1897), Wien 1990.

6 Vgl. ebd.

7 Zu John Ruskin (1819-1900), englischer Schriftsteller, Sozialreformer und Maler vgl. unter erwachsenenbildnerischen Gesichtspunkten Johann Dvorák; zu einigen Bemerkungen von John Ruskin über Erziehung. In: Erwachsenenbildung in Österreich, 44. Jg., 1993, H. 6, S. 25 f.; div. Stellen in Elisabeth Meilhammer, Britische Vor-Bilder. Interkulturalität in der Erwachsenenbildung des Deutschen Kaiserreichs 1871 bis 1918. Köln-Weimar-Wien 2000. Daß Ruskin, allerdings in Österreich, noch längst nicht vergessen ist, zeigen größere Artikel aus Anlaß seines 100. Todestages in deutschsprachigen Zeitungen. Vgl. Christian Thomas, Spur der Steine. Heute vor 100 Jahren starb der Kunsthistoriker John Ruskin. In: Frankfurter Rundschau, 20. Januar 2000; Wolfgang Kemp, Ruskins Prosaistik: Apokalypse in Fortsetzungsform. In: Neue Zürcher Zeitung (Internationale Ausgabe vom 22./23. Januar 2000). Zum Dichter, Kunsthandwerker, Drucker und Sozialpolitiker William Morris (1834-1896) vgl. Hans-Christian Kirsch, William Morris – ein Mann gegen die Zeit, Köln 1996.

8 Michael Haberlandt (1860-1940) war Indologe, Volks- und Völkerkundler. Er habilitierte sich 1892. 1930 wurde ihm die Auszeichnung „Bürger der Stadt Wien“ verliehen. Vgl. Felix Czeike, Historisches Lexikon der Stadt Wien, Wien 1994, Bd. 3, S. 7.

9 F(riedrich) Becke, Unsere Engländerin Miss Levetus. In: 1903-1928 John Ruskin Club in Volksheim Vienna XVI, Wien 1928, S. 5.

10 Friedrich Otto Hertz (1878-1964), Soziologe und Historiker, unter anderem 1922 Mitbegründer der „Wiener Internationalen Hochschulkurse“, wurde erst jüngst von Christian H. Stifter wieder entdeckt. Levetus war Mitübersetzerin der 1928 in New York publizierten Schrift „Race and Civilisation“. Vgl. Felix Czeike, Historisches Lexikon, a.a.O., Wien 1994, Bd. 3, S. 161; Christian H. Stifter: Rassismus und populäre Wissenschaft. Vorläufige Anmerkungen zur Position der neutralenVolksbildung 1890-1930. In: Spurensuche, 11. Jg. (NF), 2000, H. 3/4, S. 36-66, insbes. S. 52-59 u. S. 64.

11 Vgl. Frank Brangwyn, Der Radierer. Eine Würdigung von A. S. Levetus, Wien-Leipzig-München 1924.

12 Zu Dagobert Peche vgl. aus jüngster Zeit Peter Noever, Die Überwindung der Utilität. Dagobert Peche und die Wiener Werkstätte, Wien o. J. (1998). Darin ein Hinweis auf eine Publikation von Levetus über Peche; vgl. S. 357.

13 F(riedrich) Becke, Unsere Engländerin. In: 1903-1928, a.a.O., S. 5.

14 Emil Reich, Miss Levetus. In: 1903-1928, a.a.O., S. 5f.

15 Karl Zeman, Glimpses of Our Club Life. In: 1903-1928, a.a.O., S. 8.

16 F. M., An Appreciation. In: 1903-1928, a.a.O., S. 11.

17 Die Gründer des Vereins Volksheim reichten im Spätherbst 1900 einen bereits gedruckten Statutenentwurf zur behördlichen Genehmigung ein, der mit der Bezeichnung „Volkshochschule“ betitelt war. Die Verwendung dieses Namens, der anti-universitär und damit anti-staatlich klang, wurde untersagt, sodaß der unverdächtig klingende Name „Volksheim“ für den neuen Bildungsverein in Ottakring gewählt wurde. 18 Vgl. Das erste Kursprogramm. In: Hans Fellinger, Zur Entwicklungsgeschichte der Wiener Volksbildung. In: Norbert Kutalek/Hans Fellinger, Zur Wiener Volksbildung. Wien-München 1969, S. 292.

19 Im Sinn einer demonstrativen Aufzählung können als Kriterien moderner Volksbildung für den Lehrbetrieb gelten: längerfristige Veranstaltungsformen – im Gegensatz zu bloßer Vortragstätigkeit und anderen Einzelveranstaltungen – sowie die Aktivierung der Teilnehmenden, die nicht nur als passive Bildungskonsumenten gesehen werden.

20 Zu Elizabeth Barrett-Browning vgl. unter vielem anderen: Briefe von Robert Browning und Elizabeth Barrett. Ins Deutsche übertragen von Felix Paul Greve, Berlin 1905.

21 Dritter Jahresbericht des Vereins „Volksheim“ in Wien über seine Tätigkeit im Jahre 1903. In: Zentralblatt für Volksbildungswesen, 5. Jg., 1905, H. 1/2, S. 18.

22 Emil Reich, Miss Levetus. In: 1903-1928, a.a.O., S. 5.

23 Bericht des Vereines „Volksheim“ in Wien über seine Tätigkeit vom 1. Oktober 1905 bis 30. September 1906. In: Zentralblatt für Volksbildungswesen, 7. Jg., 1907, H. 4/5, S. 57.

24 Rechenschaftsbericht des Schriftführers, Universitätsprofessors Dr. Emil Reich. In: Bericht des Vereines „Volksheim“ in Wien über seine Tätigkeit vom 1. Oktober 1907 bis 30. September 1908. In: Zentralblatt für Volksbildungswesen, 8. Jg., 1908, H. 11/12, S. 170 (Schreibweise im Orig.).

25 Heute ist Walt Whitman zwar in Österreich, nicht aber in Deutschland vergessen, wie dies Publikationen seiner Werke sowie Gedenkartikel in Zeitungen dokumentieren. Vgl. Walt Whitman, Grashalme. In Auswahl übertragen von Johannes Schlaf. Nachwort von Johannes Urzidil, Stuttgart 2000; Amerikanische Lyrik. Vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Zweisprachig. Ausgew., hrsg. u. komm. von Franz Link, Stuttgart 1998, S. 140-173, S. 505, S. 618; Dorothee Baer-Bogenschütz, Long Island Liebe. Mit dem Dichter Walt Whitman auf Manhattens Hausinsel. In: Frankfurter Rundschau vom 12. Februar 2000. (In Erinnerung ist auch ein vor einigen Jahren von einem deutschsprachigen Kultursender gezeigter Film über Whitman).

26 Bericht des Vereins „Volksheim“ in Wien über seine Tätigkeit vom 1. Oktober 1916 bis 30. September 1917. Erstattet in der Jahresversammlung am 17. November 1917, Wien 1917, S. 11.

27 Rechenschaftsbericht des Schriftführers Universitätsprofessors Dr. Emil Reich. In: Bericht des Vereins „Volksheim“ in Wien über seine Tätigkeit vom 1. Oktober 1917 bis 30. September 1918. Erstattet in der Jahresversammlung am 15. Jänner 1919, Wien 1918, S. 11.

28 Levetus leitete nicht „nur“ über weit mehr als dreieinhalb Jahrzehnte die englische Fachgruppe im Volksheim, sondern war zugleich eine der am intensivst tätigen Lehrenden innerhalb der – am Höhepunkt mehr als zwei Dutzend – Fachgruppen des Volksheims. Vgl. Wilhelm Filla, Wissenschaft für alle – ein Widerspruch? Bevölkerungsnaher Wissenstransfer in der Wiener Moderne. Ein historisches Volkshochschulmodell, Innsbruck 2001, insbes. S. 631 f.

29 Bericht der Volkshochschule Wien Volksheim über ihre Tätigkeit vom 1. Oktober 1927 bis zum 30. September 1928, erstattet in der Jahresversammlung vom 5. Jänner 1929, Wien 1929, S. 46. 30 30 Jahre „John-Ruskin-Club“. In: Mitteilungen der Volkshochschule Wien Volksheim, 5. Jg., 27. März 1933, H. 12, S. 1.

31 Vgl. Filla, Wissenschaft für alle, a.a.O., S. 692.

(Wortwahl, Grammatik, Rechtschreibung und Zeichensetzung entsprechen dem Original. Die im Original durch Sperrung hervorgehobenen Wörter wurden kursiv gesetzt. In eckiger Klammer steht die Zahl der jeweiligen Seite des Originaltextes. Offensichtliche Druckfehler wurden berichtigt.)

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